Only you (Lando Norris Fanfiction)

61. Kapitel

Am Samstag war die Stimmung zwischen uns immer noch eisig. Als ich am Morgen aufwachte, war Lando einfach schon weg. Er hatte nicht mal eine Nachricht hinterlassen. Und ich wusste immer noch nicht, was sein Problem war. Deshalb wollte ich unbedingt mit ihm reden, doch als ich bei der Box von McLaren ankam und auf ihn zuging, wies er mich schon ab. "Ich habe jetzt gerade keine Zeit, Ava." "Ich muss aber mit dir reden. Es ist wichtig", flehte ich. "Nicht jetzt. Ich bin beschäftigt. Siehst du das nicht?", entgegnete er kalt und widmete sich wieder den Daten vor sich.

Enttäuscht verliess ich die Box wieder und schlenderte im Paddock herum. In der Hoffnung, dass ich Oscar fand. Denn er war nicht in seiner Box. Nach einigen Minuten fand ich ihn beim Fotos machen mit einigen Fans. Sein Blick fiel auf mich und ich winkte ihm, um anzudeuten, dass er nachher herkommen soll. Oscar nahm sich noch kurz Zeit für seine Fans und kam danach zu mir. "Suchst du Lando? Er ist bei seinem Team in der Box." "Ja, ich weiss. Ich war vorhin schon dort. Aber ich wollte mit dir kurz reden." "Ah okay. Worum geht es denn? Ist alles in Ordnung zwischen euch? Ich habe mich schon gefragt, warum ihr beide heute nicht zusammen zur Strecke gekommen seid."

"Ja, keine Ahnung, was er hat. Er verhält sich seit gestern so merkwürdig. Er hat anscheinend ein Problem, dass ich schon früher zum Hotel zurückgegangen bin." Oscar runzelte die Stirn. "Wieso das denn?" "Das weiss ich eben auch nicht", antwortete ich und erzählte ihm dann von gestern oder eher von heute in der Nacht. "Das macht ja gar keinen Sinn. Du hast ihm ja eine Nachricht geschickt." Oscar verstand genau so wenig wie ich, was Landos Problem war. "Ja, ich weiss. Und ich wollte vorhin mit ihm reden, doch er ist so abweisend. So habe ich ihn noch nie erlebt. Ich will doch einfach wissen, warum er wütend ist." Oscar zog mich in eine Umarmung. "Das wird schon wieder, Ava. Bestimmt könnt ihr euch heute Abend aussprechen." Wir lösten uns wieder voneinander. "Wenn du willst, kann ich mal mit ihm reden", bat Oscar an, doch ich lehnte ab. Das müssen Lando und ich selbst klären.

Das Qualifying lief für McLaren nicht gut. Die Strecke passte leider so gar nicht zum Auto und beide Fahrer waren bei Q1 schon raus. Ich hatte den ganzen Tag nicht mehr mit Lando geredet und konnte es nicht erwarten, später alles zu klären. Hoffentlich wird er mir heute sagen, was er hat. Nachdem aus seinem Auto geklettert war, beachtete er mich aber gar nicht. Mit direktem Weg verliess er die Box. Normalerweise kam er immer zu mir, wir küssten uns und ich gratulierte ihm oder versuchte, ihn aufzumuntern. Wie konnte ich auch denken, dass wie sonst ablaufen wird. Er war ja wütend auf mich.

Ich wartete beim McLaren-Gebäude, bis er von den Interviews zurückkam. Er sah ziemlich fertig aus. "Können wir los?", meinte er nur und sah mich auffordernd an. "Ja", war meine knappe Antwort. Das kann ja was werden. Ich hatte das Gefühl, dass er wieder richtig sauer wird, wenn ich das Thema anspreche. Aber ich musste es tun. Wir liefen los und verliessen schon bald den Paddock. "Du, Lando? Können wir über gestern reden, bitte", begann ich irgendwann leise. "Was willst du darüber reden?", zischte er. Wie erwartet, war es wieder wie gestern. "Ich will wissen, warum du ein Problem damit hattest, dass ich früher ins Hotel gegangen bin. Das macht doch gar keinen Sinn."

"Vielleicht warst du ja gar nicht die ganze Zeit in unserem Hotelzimmer." "Was soll das denn jetzt heissen?", fragte ich ungläubig. "Du weisst schon, wie ich es meine, Ava." War das sein Ernst? Denkt Lando gerade wirklich, dass ich bei einem anderen Typen war? "Bei wem hätte ich denn sein sollen? Wir sind hier in Las Vegas. Ich kenne hier niemanden." Lando zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Vielleicht warst du ja in einem Strip-Club und einer hat dich abgeschleppt." "Willst du mich gerade verarschen? Du denkst das nicht im Ernst, oder?", fuhr ich ihn an. Doch er zuckte nur erneut mit den Schultern. Jetzt kochte ich vor Wut. Wie kommt er überhaupt auf diese dumme Idee?

Den restlichen Weg bis zum Hotel gingen wir schweigend nebeneinanderher. Ich konnte nicht glauben, dass Lando wirklich so etwas von mir dachte. Ich war so wütend, dass ich nicht mal Lust hatte, im gleichen Zimmer wie er zu schlafen. Deshalb packte ich die wichtigsten Sachen wie mein Pyjama und meine Zahnbürste und verabschiedete mich von Lando. "Ich habe gerade sowas von keine Lust auf dein dummes Verhalten. Ich schlafe heute bei Oscar." "Du meinst wohl eher, du schläfst mit ihm", gab Lando zurück. "Was ist bloss los mit dir? Wie kommst du auf diesen Scheiss?", fragte ich ihn. Doch anstelle einer Antwort zuckte er nur wieder mit seinen Schultern.

"Okay, vergiss es. Wir sehen uns morgen. Und zu deiner Information: Oscar und ich sind nur Freunde." Mit diesen Worten schloss ich die Türe hinter mir. Lando rief mir noch irgendetwas hinterher, doch ich verstand es nicht. Und somit machte mich auf zu Oscars Zimmer. Wieso denkt Lando, dass ich bei einem anderen Typen war? Es machte mich so sauer, aber andererseits wollte ich wissen, wie auf darauf kommt. Vielleicht hatte er sich ja bis morgen wieder beruhigt.

Ich klopfte an Oscars Zimmertüre und einige Sekunden später stand der Australier vor mir. "Ava? Was machst du denn hier?" "Wäre es in Ordnung, wenn ich heute hier schlafe?", fragte ich. "Aber natürlich. Habt ihr euch noch nicht vertragen?" Ich schüttelte den Kopf und Oscar liess mich ins Zimmer rein. "Ich weiss nicht, wie er darauf kommt, aber er dachte im Ernst, dass ich gestern bei einem anderen Typen im Hotelzimmer war und du weisst schon", sagte ich und setzte mich aufs Bett. "Was? Was stimmt denn nicht bei ihm?" Oscar setzte sich neben mich hin.

"Als ich mich vorhin verabschiedet habe und gesagt habe, dass ich bei dir schlafe, meinte er nur, dass ich wohl eher mit dir schlafe", erklärte ich weiter und musste ein wenig lachen. Oscars Gesichtsausdruck änderte sich sofort. "Jetzt weiss ich, was er hat", realisierte er. "Weisst du noch, als du mich im Park geküsst hast?" Ich nickte nur. "Möglicherweise habe ich ihm aus Versehen davon erzählt. Tut mir leid", sagte Oscar zerknirscht und sah mich mit entschuldigendem Blick an. "Wie kann sowas aus Versehen passieren, Oscar? Und wieso hast du mir heute Morgen nichts erzählt?"

"Ich habe nicht daran gedacht. Er meinte, es wäre in Ordnung. Ihr beide wart dort ja nicht zusammen." "Ja stimmt", meinte ich "Dann macht es aber auch keinen Sinn, dass er trotzdem so ein grosses Problem damit hat. Der Kuss war sowieso bedeutungslos. Hast du ihm das auch gesagt?" Oscar schwieg und ich wusste genau, was das hiess. "Oscar Jack Piastri. Ich bin irgendwie gerade wütend auf dich", rief ich, doch verfiel in ein Lachen. "Es tut mir wirklich leid, Ava. Ich wollte nicht, dass ihr euch deswegen streitet. Und keine Ahnung, warum ich ihm nicht erklärt habe, wie es zum Kuss kam und dass er nichts bedeutete."

"Ist schon okay, Oscar. Jetzt wissen wir wenigstens, was mit ihm los ist. Auch wenn ich es nicht ganz verstehe. Ich bin ja mit ihm zusammen. Wieso sollte ich dann in dich verliebt sein?" Die Sache verwirrte mich immer noch. "Das weiss ich auch nicht. Rede morgen mit ihm", schlug Oscar vor. "Was wenn er wieder so ausrastet wie gestern und heute?" Darauf hatte ich keine Lust. "Irgendwann müsst ihr darüber reden. Sage ihm einfach, dass du weisst, wieso er wütend ist, und erkläre ihm, dass der Kuss ein Versehen war. Dann könnt ihr das bestimmt klären." Oscar lächelte mich zuversichtlich an. "Ja, du hast Recht. Das werde ich so machen. Danke Oscar." Ich umarmte den Australier kurz.

Wir unterhielten uns noch etwas und ich erzählte ihm unter anderem davon, dass Joy nächste Woche nach Abu Dhabi kam. Oscar schien sich zu freuen, sie wieder zu sehen. Die beiden hatten sich ja in Silverstone schon kennengelernt. Das war ein sehr gutes Zeichen. Natürlich verriet ich ihm nicht meinen Plan mit dem Verkuppeln. Ich musste mir aber noch etwas genauer überlegen, wie ich das anstellen soll. Ich konnte sie ja nicht zu zweit in einen Raum sperren. Oder etwa doch?