Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)

Kapitel 8

Jan POV

Als ich am Abend ins Bett ging, war ich wirklich müde, die Sache mit Andre machte mich fertig, aber ich sah auch Cengiz an, das es ihm nahe ging. Wir gingen alle ziemlich früh schlafen, auch Sebastian, der bei uns schlief, weil er keinen Bock auf das geschnarche seines Mitbewohners in der Uni hatte, ich war auch ganz froh, dass ich heute Nacht nicht alleine schlafen musste.

Ich schätze ich war der letzte der einschlief, die Gedanken kreisten mir im Kopf rum. Die Tränen brannten mir in den Augen, ich war enttäuscht. Aber irgendwann übermannte mich die Müdigkeit und ich schlief ein.

Leider hielt der wohlverdiente Schlaf nicht lange an. Mitten in der Nacht hörte ich die Wohnungstür zufallen. Andre musste wieder da sein. Das ist der perfekte Zeitpunkt sich mal mit ihm zu unterhalten, ohne von irgendwem gestört zu werden. Also ging ich raus aus meinem Zimmer und fing an Andre zu suchen.

„Andre?" ich flüsterte um Cengiz und Basti nicht zu wecken, sie mussten nicht unbedingt was davon mitbekommen, ich wollte sie auch nicht mit in den Streit reinziehen, das war ein Problem zwischen Andre und mir.

„Was willst du Jan?" Andre saß da, auf dem Stuhl und sah nicht unbedingt glücklich aus. Na wenigstens geht's ihm auch beschissen damit. „Ich will mal mit dir reden, ohne dass wir gestört werden." „Dir ist klar das Cengiz jeden Moment in der Tür stehen könnte auch, wenn es mitten in der Nacht ist." „Ja dann gehen wir halt raus. Komm schon Andre, denkst du nicht das wir das klären sollten?" „Ja ist ja gut, dann gehen wir halt raus, aber du solltest dir was anderes anziehen, es regnet." „Ne passt schon ich glaube das dauert nicht lange." „Deine Entscheidung. Hast du nen Regenschirm" „Ne, das passt schon so, ich hoffe du kommst schnell zur Einsicht"

Bevor er irgendwas sagen konnte, war ich schon zur Tür raus nur in Schuhen, Schlafanzug und dünner Jacke, wahrscheinlich hatte Andre recht und es war keine gute Idee, aber ich hatte keinen Bock auf ihn zu hören. In den letzten Tagen hat er ich wie ein Idiot verhalten, ich kann ihm jetzt nicht zustimmen, da ist es mir auch egal wenn ich krank werde, außerdem hoffe ich tatsächlich, dass es schnell geht und wir die Streitigkeiten aus dem Weg räumen können, ansonsten zerbricht noch unsere Freundschaft und ich denke wir müssen uns auch nur mal aussprechen und dann muss er nur noch Sebastian kennenlernen und alles ist gut, die beiden sind sich von der Persönlichkeit her eigentlich sogar ziemlich ähnlich, sie würden sich gut verstehen. Andre kam mir langsam hinterher, er hatte sich noch eine Jacke angezogen, wir gingen schweigend nach draußen, wir wussten beide nicht wo wir hin wollten, aber wir wussten das wir stehenbleiben mussten um zu reden, weil es sonst nur ein halbes Gespräch werden würde. Also gingen wir weiter, weil plötzlich keiner von uns stehen bleiben wollte, denn wenn wir nicht stehen bleiben, müssen wir auch nicht reden.