Kapitel 66

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Andre POV

Natürlich freute ich mich, dass jetzt alles aufflog, aber ich hatte bis jetzt gar nicht daran gedacht, was das für Jan bedeuten musste. Vielleicht hätten wir es ihm schonend beibringen sollen. Er hatte Sebastian ja schon auf eine Art und Weise geliebt und nun tat er mir irgendwie leid. Vorher hatte ich eigentlich nur an Tina und Ben gedacht, klar den beiden muss es auch scheiße damit gehen, Tina hat nun mal keinen Job und Ben kommt bald in die Schule, es kommt eine schwere Zeit auf sie zu, aber auch Jan wurde eine lange Zeit angelogen und bekommt es jetzt einfach eiskalt gesagt. Das positive daran ist, ich kann jetzt Tag und Nacht für ihn da sein und bekomme sein vertrauen wieder. Es ist nur schade, dass er dafür derartig verletzt werden muss. Jan saß da auf dem Sofa, er war in Schock und sah wirklich traurig aus. Jetzt hat Tina ihm gerade auch noch von ihrem Sohn erzählt, wie muss Jan sich jetzt fühlen. Ich glaube er gibt sich selbst die Schuld dafür, obwohl er am wenigsten dafür kann. Je mehr ich diesem Gespräch folge desto mehr hasse ich Sebastian und mich. Warum mich? Weil ich das ja unbedingt so regeln wollte, wir hätten es ihm ganz ruhig erzählen sollen. Ihn so zu überfallen war einfach nicht richtig. Klar er musste es erfahren, aber nicht so. Es ist irre, dass er jetzt sogar darüber redet, dass er es furchtbar findet, dass Sebastian ihn von mir weggetrieben hat. Das musste doch bedeuten, dass ich Jan etwas bedeute oder? Es tat mir weh, dass sie mich alle für verrückt gehalten hatten,  nur weil Sebastian das gesagt hat, klar ich hatte eine schwere Zeit durchgemacht, aber das bedeutet ja nicht das ich verrückt bin. Wenigstens steht Jan jetzt für mich ein. Stopp jetzt war ich in Gedanken, war Jan gerade dabei Sebastian rauszuwerfen? Das ist ja wundervoll, ich hatte von diesem Tag geträumt, aber dass es so schön werden würde, hätte ich nicht erwartet. Natürlich es ging ihm nicht darum Jan von mir wegzutreiben, das glaubt dir auch keiner Sebastian. „RAUS!" „Ach komm schon. Denk an New York." Die waren in New York? Ist ja hammer, aber wie kann ein Aushilfskoch sich das leisten? Jan hat doch nicht etwa für ihn bezahlt... Jan schien sich wieder zu beruhigen, nein das darf ich nicht zulassen. „Sebastian es gibt jetzt zwei Möglichkeiten, die Schöne und die Unschöne. Such dir eine aus." „Was ist die Schöne, Andre?" „Ich ruf die Polizei und zeig dich an wegen Hausfriedensbruch." „Das soll schön sein? Was ist dann die Unschöne?" „Ich schmeiß dich hier raus und glaub mir ich wenn ich dir sage, ich hasse dich von ganzem Herzen." Die anderen nickten zustimmend außer Jan. „Ich gebe dir 20 Sekunden um zu gehen, ansonsten lasse ich meine Freunde hier im Raum wählen. Wenn du das unbedingt willst." Ich schaute zu Jan, ich sah ihm an, dass die Situation ihn stresste und es ihn wirklich überforderte. Jan atmete tief durch und zu meiner Überraschung fing er an zu zählen. „1, 2, 3, 4..." Und Sebastian drehte sich um und ging, ich hatte den ersten Teil des Kampfes offiziell gewonnen, jetzt musste ich anfangen mit Teil Zwei, wie konnte ich Jan zu meinem Jan machen? 

Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)Where stories live. Discover now