Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)

Kapitel 61

Andre POV

Heute war Samstag, also Theatertag. Jan war zwar erst seit kurzem Weg, aber ich vermisste ihn jetzt schon, ich wollte mir gar nicht vorstellen, was er und Sebastian machten. Unter normalen Umständen wäre ich ihm hinterher geflogen, aber jetzt musste ich erstmal wieder ein paar Leute auf meine Seite bringen und heute war der Tag. Heute würde ich Ardy und Cengiz auf meine Seite bringen und hoffentlich helfen sie mir auch dabei, Tina von Sebastian loszukriegen. Ich war gerade dabei mich umzuziehen, als Cengiz rein kam. „Geht das so?" Er zeigte auf sein Outfit. Er trug ein hellblaues Hemd und eine schwarze Hose, nicht mein Geschmack, aber fürs Theater reichts. „Ja passt schon" Cengiz nickte. „Ach übrigens hat Ardy angerufen, er hat Taddl dazu gekriegt  den Babysitter zu spielen für deine mysteriöse Freundin." Na es läuft doch, so sollte es immer sein. „Perfekt." Cengiz ging wieder aus dem Zimmer und ich zog mich weiter um. Ich band mir gerade die Krawatte, ja heute mal ganz schick, als es an der Tür klingelte. Das mussten Ardy und Taddl sein. Ich ging zur Tür, die Cengiz schon geöffnet hatte und begrüßte Taddl und Ardy. „Und Taddl, danke das du babysittest." „Ja ist schon Ok, außerdem ist es besser als ins Theater zu gehen." Wahrscheinlich hatte er recht damit, aber es war ja für einen guten Zweck, um Tina und vor allem Jan zu retten. Wir gingen los zu Tinas Wohnung. Nachdem wir die furchtbaren Treppen hoch gelaufen waren klingelte ich an Tinas Tür. Man konnte sie und Ben schon reden hören. „Klingt nett" „Sind sie auch Ardy" Tina öffnete die Tür. Sie sah wirklich hübsch aus, normalerweise würde ich mich an sie ran machen, aber Jan war mir dann doch wichtiger. „Hallo. Kommt doch rein." Wir gehorchten Tina und gingen in die Wohnung, sofort fiel mein Blick auf das Hochzeitsfoto von Tina und Sebastian, mit Ben als Baby an der Wand, das muss den Jungs doch auffallen. Aber nein sie sagten kein Wort. Scheiße. Taddl unterbrach das Schweigen. „Hey, ich bin Taddl und ich bin der Kinderanimateur." „Wow deine Stimme ist aber tiefer als du aussiehst." Wir lachten alle. „ich bin übrigens Tina." „Und das sind Cengiz und Ardy." Ich stellte die beiden vor, damit es schneller geht. „Freut mich euch kennenzulernen, ich zeig dir noch schnell alles Taddl und dann können wir los." Cengiz, Ardy und ich setzten uns auf Sofa während Taddl eine Rundführung bekam und eine Liste, mit allen Infos die er brauchte. Tina machte sich echt Sorgen. Nach einer gefühlten Ewigkeit waren sie dann endlich fertig und wir konnten los. Der Abend verlief echt gut, wir hatten viel Spaß zu viert und Ardy und Cengiz verstanden sich fantastisch mit Tina. Ich entschied mich dazu nicht zu erzählen dass Tina Sebastians Ehefrau ist. Sie könnten ja denken ich hab Tina dazu bestochen, dass zu sagen deshalb entschied ich mich dazu, sie einfach auf das Bild in Tinas Flur aufmerksam zu machen. Ich freute mich unglaublich darauf, wieder zu Tina nach Hause zu kommen. Das Theaterstück trug nicht wirklich dazu bei, dass die Zeit schneller rum geht, es war einfach so langweilig und ich verstand einfach nicht worum es geht. Nach 4 Stunden war es dann endlich vorbei, ich konnte Ardy und Cengiz ansehen, dass sie genauso begeistert waren wie ich. Aber Tinas Augen funkelten vor Glück. „Jungs, dass war der tollste Abend den ich seit langem erlebt habe." Tina war unglaublich glücklich und ich konnte den anderen Beiden ansehen, dass sie genau so froh darüber waren wie ich. Sie mochten Tina das wusste ich. Wir unterhielten uns auf dem Weg nach Hause über alles Mögliche und eigentlich über total unwichtige Themen, aber das war egal, denn es würde bald spannender werden. Ich war richtig aufgeregt, als wir um die Ecke in Tinas Straße bogen. Endlich würden die beiden begreifen, dass ich nicht verrückt war. Wir liefen hoch zur Wohnung und Tina schloss auf. Wir gingen durch den Flur zum Wohnzimmer. Wie konnte den Idioten das Bild nicht auffallen? Ich musste irgendwas tun. Wir saßen auf dem Sofa und unterhielten uns leise um Ben nicht zu wecken, auch Taddl schien Tina zu mögen. Ich wurde langsam verrückt, ich wollte jetzt dieses Geheimnis enthüllen. JETZT. Um 2 Uhr nachts entschieden wir uns dann endlich zu gehen. Wir verabschiedeten uns im Flur und Ardy stand direkt neben dem Bild. Wieso sind die nicht neugierig und gucken sich hier um? Ich musste was tun. Sie verabschiedeten sich schneller und Panik überkam mich. In meiner Not tat ich einfach so als würde ich stolpern und schubste Ardy gegen das Bild. Es fiel herunter. „Entschuldigung Ardy." „Na hoffentlich ist es nicht kaputt." Ardy bückte sich um das Bild aufzuheben und hing es wieder auf. Er sah sich nun, gezwungenermaßen, das Bild an und ließ es vor Schock noch mal fallen.