Kapitel 101

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Jan POV

Ich glaub das einfach nicht. Andre hat mich mit Lynn betrogen. Ich saß immer noch auf der Bettkante und zitterte, die Tränen liefen mir überall hin. Selbst als die Ärztin rein kam, hörte ich nicht auf. „Herr Meyer? Ist alles in Ordnung bei ihnen?" Ich antwortete ihr nicht. Nicht weil es sie nichts anging sondern weil ich es gerade einfach nicht konnte, außerdem würde sie dank dem Schluchzen sowieso nicht verstehen. Sie kam zu mir gelaufen. „Ich kann verstehen, dass das anstrengend für sie ist, Herr Schiebler war ja auch schon öfter hier, aber dieses Mal wird es nicht so wie beim letzten Mal, glauben sie mir alles wird gut. Er muss nur aufwachen und wir müssen hoffen, dass wir keine OP brauchen, wegen seinen Knochenbrüchen und wegen etwas anderem, aber da möchte ich noch nichts zu sagen." Ich schluchzte weiter, es war zwar ganz schön, dass es ihm bald wieder gut geht, aber... „Darum geht es nicht." Man konnte mich kaum verstehen, aber ich schätze sie hat mich verstanden. „Oh je, glauben sie es war ein Selbstmordversuch." Ich hatte mich langsam wieder beruhigt, wahrscheinlich weil ich gerade eher wütend wurde. „Nein, er war einfach nur dämlich und glauben sie mir, er hat einen sehr großen Fehler gemacht." „Jeder macht mal Fehler, aber ich muss ihnen sagen, wenn er das hat, was ich befürchte, dann müssen sie für ihn da sein und vor allem ihm einen guten Psychologen suchen." Ich war genervt. „Andre ist nicht Selbstmordgefährdet." „Gehen sie mich mal nicht so an, ich versuche nur zu helfen und außerdem hab ich das nicht gemeint." Sie schaute sich Andre noch kurz an und ging wieder. Vermutlich hab ich ein bisschen überreagiert, aber sie weiß ja auch nicht, was mit mir los ist. Sie weiß nicht was zwischen andre und mir wirklich abgeht und leider wissen das sowieso ziemlich wenig Leute. Er wollte es wahrscheinlich niemandem sagen, damit er weiterhin mit irgendwelchen Schlampen schlafen kann. Vielleicht liebt er mich gar nicht, sondern will mich nur nicht verletzten, aber auf sein Mitleid kann ich verzichten, so was brauch ich nicht, von niemandem. Ich werde ab jetzt nicht mehr meine Schnauze halten und einfach alles hinnehmen, wie damals bei Sebastian, als er mir nicht mal seinen Nachnamen erzählen wollte. Hätte ich damals mal meinen Mund aufgemacht, hätte er mich nicht so verletzten können. Ich setzte mich auf den Stuhl zurück und entschied zu warten, bis Andre aufwacht um ihm meine Meinung zu sagen. Jan Meyer lässt sich nicht mehr verarschen.

Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)Where stories live. Discover now