Kapitel 72

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Andre POV

Die Beerdigung war jetzt einen Monat her. Jan hatte Zeit gebraucht um alles zu verarbeiten und diese gab ich ihm auch. Aber jetzt, nach einem Monat, sollte er wieder anfangen zu Leben. Er aß nur wenn wir ihn dazu zwingen, bei Apecrime machte er auch kaum noch mit und die Außenwelt hatte er seit der Beerdingung nicht mehr gesehen. Viel reden tat er auch nicht und wenn dann nur mit mir oder Tina. Ich schätze er vertraut mir wieder, weil ich ihm bei der Beerdingung beigestanden hatte und bei Tina denke ich, dass sie ihm irgendwas gesagt hat, was ihm geholfen hat. Ich entschied mich dazu, Jan bei einem schritt zurück in die Wirklichkeit zu helfen, indem ich ihm ein neues Handy kaufe. So bekommt er wieder ein paar soziale Kontakte. Also machte ich mich auf den Weg. In der Stadt traf ich auf ein paar Fans, alle fragten was mit Jan los ist und warum so wenig Videos kommen und bei jedem Fan musste ich sagen *Sorry ich hab's eilig*. Das tat mir sehr leid und ich wusste auch, dass sie  nicht blöd sind und wissen, dass das nur eine Ausrede ist, aber ich wollte ihnen auch nicht die Wahrheit sagen, weil das dann doch ein wenig zu persönlich ist. Ich brauchte nicht lange um ein Handy auszusuchen und ging dann auch schnell wieder nach Hause. Diesmal benutzte ich viele Seitengassen um den Fans aus dem Weg zu gehen. Jans Laune nagte auch an mir, keine Ahnung warum, aber immer wenn ich sah wie schlecht es ihm ging, ging es mir auch schlecht. Als ich zuhause ankam wurde es schon langsam dunkel, der Umweg durch die Seitengassen hatte mich viel Zeit gekostet. Ich schnappte mir Jans neues Handy und richtete alles ein. Ich speicherte alle Kontakte aus meinem Handy ein und schickte gleich jedem, dass Jan eine neue Nummer hat, dann kommt er gleich mit den Leuten ins Gespräch. Am späten Abend war ich dann endlich fertig und ging zu Jan in sein Zimmer, vorher machte ich ihm noch was zu essen. Ich wusste, dass er da sein musste, weil er sein Zimmer eigentlich nur verließ um ins Bad zu gehen. Ich klopfte an Jans Tür und wartete auf eine Antwort. Leider war mir klar, dass er nicht antworten würde, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich trat also einfach ein. Jan lag auf seinem Bett, wie immer. „Jan ich hab was zu essen und eine Überraschung für dich." Jan guckte mich an. Ich gab ihm den Teller. „Ich will nicht." „Das ist mir egal Jan, du musst was essen." Er wusste, dass ich recht hab, aber er zögerte trotzdem eine Weile, bevor er das Essen dann doch annahm. „Na es geht doch. Ich hab dir übrigens ein neues Handy gekauft." Ich holte das Handy aus meiner Hosentasche und legte es neben ihn aufs Bett. „Ich brauche das nicht." „Doch ich denke schon, ein bisschen mit Leuten schreiben und Musik zu hören, wird dir gut tun." „Na gut." „Hast du Bock mit mir einen Film zu gucken? Cengiz hat sich eine Filmesammlung gekauft." Ich wusste zwar, dass er nein sagen würde, aber man kann es ja zumindest versuchen. „Gerne. Was gucken wir denn?" Ich lächelte, damit hatte ich nicht gerechnet.

 


Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)Where stories live. Discover now