Kapitel 60

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Jan POV

Ich war gleichzeitig froh im Flugzeug zu sitzen, aber ich hatte auch ein schlechtes Gewissen. Ich ließ Cengiz und Andre einfach im Stich und ich fühlte mich schlecht, dass ich Andre nicht glauben konnte. Ich hatte es wirklich versucht, aber Andre hatte mein Vertrauen zu ihm in den letzten Wochen ziemlich geschwächt und Sebastian war immer für mich da. Ich war glücklich, als er mir vorgeschlagen hatte, mit mir in den Urlaub zu fliegen. Ich konnte es nicht glauben, aber Sebastian hatte Recht, er war sich sicher dass ich mich besser fühlen würde, wenn wir erstmal im Flugzeug sitzen. Ich war nicht so überzeugt wie er, aber als wir losgeflogen waren, spürte ich was er meinte. Ich konnte mich endlich wieder entspannen und das musste ich auch, denn wir hatten einen langen Flug vor uns. Wir konnten froh sein, dass wir einen Flug ohne Zwischenlandung bekommen haben, da hätte ich nämlich keinen Bock drauf gehabt, vor allem weil wir sehr früh aufstehen mussten und ich in den letzten Wochen sowieso kaum geschlafen hatte. Mittlerweile befanden wir uns im Landeanflug und jetzt gerade fand ich es scheiße das ich nicht neben dem Fenster saß, weil ich diesen Ausblick echt gerne gesehen hätte. Sebastian und ich hatten uns entschieden, an einen Ort zu fliegen, wo keiner von uns beiden jemals war damit wir es gemeinsam erleben können. Sebastian konnte 2 Wochen Urlaub von der Uni bekommen, keine Ahnung wie er das geschafft hat, aber eigentlich ist es mir auch egal, Hauptsache er ist dabei. Natürlich hat Sebastian als Student nicht wirklich viel Geld also übernahm ich die Kosten, ich hatte sowieso ein bisschen gespart. Wir waren ohne Probleme gelandet und Sebastian und ich hatten uns unsere Koffer geholt. Der Flughafen war riesig und wir hatten zunächst die Kofferausgabe gar nicht gefunden klar es gab überall Schilder aber die hatten uns nur noch mehr verwirrt. Zum Glück sprach Sebastian wirklich gut Englisch und hatte dann einfach nachgefragt. Ich sprach zwar auch ein akzeptables Englisch, aber ich war ziemlich eingerostet und ich glaube nicht, dass ich mich mit meinem Englisch hier zurechtfinden würde, vor allem weil wir nun unsere Bahn suchen mussten und das Bahnnetz war ‚etwas' größer als das was ich aus Köln gewohnt war. Wir fuhren dann mit der U-Bahn in die Stadt, unser Hotel war in Downtown – Manhattan. Die Fahrt zog sich ewig lang, weil ich endlich New York sehen wollte und zwar von oben, nicht von unten. Irgendwann waren wir dann auch mal an unserer U-Bahnstation angekommen und als wir die Treppe hoch ins freie gingen, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Wir blickten direkt auf das neue World Trade Center und es war mehr als beeindruckend, ich konnte es nicht erwarten mir endlich die ganze Stadt anzugucken und meine Probleme zu vergessen. „Glaubst du Andre und Cengiz haben deinen Zettel schon gefunden?" Darüber wollte ich jetzt wirklich nicht nachdenken, nicht über die Beiden oder irgendwas anderes, alles was jetzt zählt sind Sebastian und ich.  „Wer?" Wir lachten und gingen zum Hotel.

Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)Where stories live. Discover now