Kapitel 102

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Jan POV

Ich saß auf dem Stuhl und wartete gespannt darauf, dass Andre aufwacht, um ihm zu sagen, was ich von ihm halte und das ich mich nicht verarschen lasse. Klar, es ist wahrscheinlich etwas unhöflich ihn gleich so zu überfallen, wenn er aufwacht, aber ich fühle mich ausgenutzt und ich will mich nicht mehr so fühlen. Der braucht auch definitiv nicht mehr ankommen mit ‚Jan ich liebe dich, gib mir noch eine Chance', ich bin ja nicht blöd, er macht dann sowieso weiter und outen wird er sich auch nicht. Wie konnte ich nur so blind sein? Ich dachte nach Sebastian wäre ich vorsichtiger und sehe es gleich, wenn ich angelogen werde. Tja, so ist es anscheinend nicht. Vorhin war ich noch hundemüde, aber jetzt hielt mich die Wut auf Andre wach.

Mittlerweile war es 11 Uhr, es waren zwischendurch ein paar Ärzte hier, aber Andre war noch nicht aufgewacht, leider. Nun klopfte es wieder mal an der Tür, ich hatte echt keinen Bock auf noch einen Arzt, der mich fragt ob alles in Ordnung bei mir ist. Ich hab immer nur mit einem wütenden ‚Ja verdammt, es geht mir fantastisch' geantwortet und natürlich hab ich dann noch ein wundervolles sarkastisches Lächeln aufgesetzt. Zum Glück kam dieses Mal nur Cengiz rein. „Morgen." Ich antwortete nicht. Cengiz kam zu mir gelaufen. „Schläft er immer noch oder schon wieder?" „Immer noch." „Ok, na hoffentlich wird er bald wach" „Ja hoffe ich auch." „Na das klingt irgendwie nicht überzeugend. Was ist los bei dir Jan?" „Nichts." Cengiz sah mich an, er wollte was sagen, aber verwarf es wieder. Wir saßen noch ca. 2 Stunden schweigend nebeneinander. „Ich geh mal aufs Klo, bin gleich wieder da." Ich reagierte nicht, auch wenn ich ihn gehört hatte. Cengiz ging und mir fiel auf, dass Andre seine Position geändert hatte, wann ist denn das passiert? Naja ist ja auch egal, jedenfalls ist das ein gutes Zeichen. Ich flüsterte um ihn zu wecken. „Andre. Andre wach auf. Andre. "Er bewegte sich ein wenig, also fing ich an lauter zu reden. "Andre." Boar wach endlich auf. Vielleicht funktioniert ja das. "Hey Andre, Bock auf Sex?" Er schlug seine Augen auf, war ja klar. Er war noch ziemlich verschlafen. „Wo bin ich?" „Im Krankenhaus, schon wieder." „Was ist denn passiert?" „Naja, du hast mit der neunen Mitbewohnerin von Tina geschlafen, bist aus dem Fenster geklettert und vermutlich abgerutscht. Ardy hat dich gefunden und Cengiz hat den Krankenwagen gerufen. Du hast ein paar Knochenbrüche und eine Wunde am Kopf und irgendwas wo die Ärzte sich noch nicht sicher sind." Andre hatte ein ‚oh scheiße' lächeln aufgesetzt, das ist echt erbärmlich.

Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)Where stories live. Discover now