Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)

Kapitel 42

Jan POV

Cengiz und ich drehten uns geschockt um. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet, irgendwie hatte ich auch nicht geglaubt, dass jetzt wirklich alles wieder gut wird. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, aber das nahm mir zum Glück Cengiz ab. „Stell dich mal nicht so an, du hast lang genug geschlafen." Natürlich meinte Cengiz das nicht ernst. Andre sah so aus als würde er versuchen zu Lachen, aber seine Schmerzen und die Müdigkeit hinderten ihn daran. Naja der Gedanke zählt. „Wie lange hab ich denn geschlafen?" Man konnte ihn kaum verstehen, er war ziemlich heiser, er hustete und das hörte sich gar nicht gut an. Ich verstand was die Ärzte mit ‚seine Lunge steht ihm im Weg' meinten. „Ich hab das Zeitgefühl verloren." Cengiz hatte Recht, mir ging es genau so. „Auf jeden Fall ein paar Wochen." „Wochen?" Andre schien das nicht allzu gut aufzunehmen, er fing an schwerer zu Atmen. „Andre beruhig dich, tief ein und ausatmen." Ich versuchte so beruhigend wie möglich zu klingen, auch wenn ich etwas panisch wurde. Andre brauchte etwas Zeit, aber dann ging es wieder. „Was ist denn passiert?" Cengiz kam mir zuvor. „Naja du Idiot hattest dir ja den halben Arm aufgeschnitten, dann hast du extrem viel Blut verloren, bist umgekippt, hast Blut von einem Spender bekommen und dann hattest du Probleme mit deiner Lunge, bist ins Koma gefallen, dann haben sie dich aus dem Koma rausgeholt, hat nicht funktioniert, dann wärst du fast gestorben, sie haben dich operiert, es hat geklappt und jetzt sind wir hier." Cengiz musste erstmal durchatmen. Ist aber auch irre was in so kurzer Zeit alles passieren kann. Andre brauchte anscheinend Zeit um das alles zu verdauen und ich musste einfach noch was zu Cengiz' Redefluss hinzufügen „Sie sagen, es wäre nicht so gekommen, wenn du deine Tabletten genommen hättest. Wieso hast du sie nicht genommen?" Andre sah mich demütig an, es schien ihm peinlich zu sein. Andre wollte gerade ansetzen, wurde aber von einer Ärztin unterbrochen, die gerade rein kam. Sie war überrascht. „Herr Schiebler sie sind ja wach. Wieso haben sie beide denn nichts gesagt?" „Wir waren zu abgelenkt Entschuldigung." Mir wurde gerade erst bewusst, dass wir im Krankenhaus waren, hatte ich ganz vergessen. „Naja Ok, wie geht es ihnen Herr Schiebler?" „Ich hab ein paar Schmerzen, mein Hals kratzt und ich bin müde, aber ansonsten geht es mir gut." „Na das sind doch mal gute Neuigkeiten. Sie müssen natürlich trotzdem noch ein bisschen im Krankenhaus bleiben." Andre nickte und für einen Moment war alles Ok, aber dann kam Sebastian mit dem Essen rein. Wie würde Andre darauf reagieren? Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst.