Der neuralgische Punkt

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# ''Als ich gerade alles vom Schlafzimmer in die Küche räume klingelt es an der Tür. Wer kann das sein? Durch die Sprechanlage vernehme ich Michaels Stimme und betätige sofort den Summer. " Hallo Michael, was machst du denn hier ? Du hast doch heute wieder Nachtdienst dachte ich??" sage ich etwas verwundert. " Dir auch einen wunderschönen gute Abend, Riki. Ich freue mich auch, dich zu sehen" neckt er mich. "Ich wollte fragen wie es Feli geht" kommt er umgehend zur Sache und läuft Richtung Schlafzimmer. " Guten Abend Feli, ich wollte nochmal nach dir sehen. Wie geht es dir?" höre ich ihn durch die leicht geöffnete Schlafzimmertür fragen. " Es geht mir ganz gut" vernehme ich nun Felis liebliche Stimme. " Hast du denn mit Riki weiter geübt?" führt er den Dialog fort. "Warum nicht?" fragt er weiter. " Ich weiß nicht, wie ich mir ihn vorstellen soll und er mich gleichzeitig...naja....untersuchen soll" höre ich sie zaghaft sagen und merke wie schwer ihr die Worte 'Untersuchung' über die Lippen gehen. Jetzt wird es interessant. "Ja, da kannst du recht habe" wirft Michael ein. "Es ist ja auch eher ungewöhnlich vom eigenen Freund untersucht zu werden. Für gewöhnlich sind die Partner, oder Partnerinnen ja ausschließlich dazu da, um Sicherheit und Trost zu spenden." Wo er recht hat, hat er Recht. "Was hälst du davon, wenn wir alles so machen wie heute Mittag und Riki aber genau das tut, was Partner in einer solchen Situation tun - Sicherheit geben und da sein, die Hand halten und Geborgenheit spenden. Genauso wie du es dir vorgestellt hast, nur, dass du den Vorteil hast, dass dein sicherer Raum in echt neben dir sitzt. Ich werde dir natürlich trotzdem alles genau erklären aber wie du heute Mittag gemerkt hast, habe ich den neuralgischen Punkt noch ausgespart aber das könnten wir jetzt nachholen und Riki ist dabei" endet er mit seinem Monolog. Heißes Eisen, was er da anfasst. Ich bin gespannt was sie dazu sagen wird.  "Ich weiß nicht" sagt sie zögerlich. "Du kannst jederzeit unterbrechen und keine Sorge, ich werde nur deine Bauch abtasten, mehr nicht" versucht er sie zu überreden. "Ok, wir können es versuchen aber ich kann nichts versprechen" sagt sie und meine Herz setzt einen Schlag aus. "Das musst du auch gar nicht. Ein Arzt ist ein Berater des Patienten, was der Patient daraus macht ist seine Sache. Aber als Arzt berate ich dich hiermit, dass wir nachschauen sollten, wie es deinem Bauch geht und damit ein Stück an deiner Angst arbeiten sollten" sagt er ruhig zu Feli. "Soll ich Riki rein holen?" höre ich, während ich die nächste i.v. Antibiose fertig mache. Michael kommt aus dem Schlafzimmer und bedeutet mir mit in jenes zu kommen. Ich folge ihm und setze mich zu Feli aufs Bett. Sie ist sichtlich angespannt und atmet schwer und schnell. Die Antibiose hänge ich an den Haken vom Betthimmmel, stöpsel sie aber nicht an ihren Zugang an. Ich nehme Felis Hand in meine und streichel ihre Haare nach hinten, weil ich weiß, dass sie das mag. 

"Bereit, Feli? Alles genau wie heute Mittag. Ich werde dich nicht eher berühren, bevor du nicht bereit bist" verspricht er und setzt sich auf den Sitzsack. Ich platze fast vor Anspannung. Feli schließt die Augen und Michael bedeutet mir mich zu Feli zu kuscheln, wodurch sie tatsächlich entspannter wird und auch ihren Arm um mich schlingt. Während ich meine Kopf in ihren Arm lege und meine Arm auf ihrem Brustkorb ruhen lasse. Michael nickt zustimmend, da ich mir nicht sicher bin ob das jetzt die richtige Position sein soll. Leider kann ich in ihrem Arm liegend ihr Gesicht nicht sehen aber Michael signalisiert mir mit einem nicken, dass alles gut ist. 

"Bist du bereit, Feli? Bist du angekommen?" fragt er nach einiger Zeit als auch ich spüre, dass sie viel ruhiger atmet und sich etwas entspannt. "Ja, ich bin bereit" sagt sie relativ selbstbewusst. "Ich ziehe dir die Decke bis zum Slip nach unten und ein Shirt nach oben." erklärt er. Feli höre ich tief atmen. " Ich werde jetzt deinen Bauch abtasten, es kann sein, dass dir das Schmerzen verursachen wird, aber Riki ist bei dir. Bist du bereit?" fragt er erneut. Ich bin schon ein bischen aufgeregt, muss ich mir eingestehen. Er palpiert ohne Probleme ihren ersten - , zweiten und dritten Quadranten, ehe er sich dem neuralgischen Punkt widmet. Als sich Felis Atmung beschleunigt leitet er sie erneut an: "Feli, du bleibst in deinem sicheren Raum" . Er palpiert auch ihren empfindlichen Bauchabschnitt, während sie schmerzhaft das Gesicht verzieht und stark die Luft einzieht. Sogleich legt er seine Hand auf ihren Bauch. "Feli, alles gut. Schon geschafft. Ich hänge dir noch die Antibiose an. Du kannst die Augen wieder öffnen, wenn du willst" Ich kann kaum glauben, was hier gerade passiert ist und schäle mich aus ihrer Umarmung. Ich küsse sie im ganzen Gesicht als sie ihren Augen öffnet. "Danke, Riki und danke Michael" sagt sie nun. "Ich bin so unsagbar stolz auf dich" sage ich atemlos vor lauter Küsse, die ich auf sie regnen lasse.

Michael räuspert sich nun. Ja, den hatte ich fast vergessen. "So, ihr Turteltäubchen. Ich lasse euch jetzt allein, ich muss zum Dienst. Antibiose weiter, morgen erneut Kontrolle." lässt er nun etwas den Arzt raus hängen und lächelt Feli an. "Bleibt ihr ruhig liegen. Ich finde alleine raus. Ich komme morgen früh nach meinem Dienst und schaue nach dir" bietet er an und drückt Felis Hand. Noch ehe ich etwas erwidern kann, ist er auch schon durch die Tür verschwunden.#



Vertrau mir, sonst tut's wehWo Geschichten leben. Entdecke jetzt