"Ich bin Gynäkologe"

7.7K 73 4
                                    

# "Feli, ich bin Gynäkologe, ich möchte dich gern in meiner Praxis untersuchen."                              Da ist wieder Panik in ihren Augen. Schiere Panik. "Feli, ich bin ganz vorsichtig. Wann warst du denn bei deiner letzten Vorsorge?", frage ich mal vorsichtig. Sie sagt nichts. Gut, auch eine Antwort. Also vermutlich noch nie. Als Krankenschwester müsste sie aber wissen, dass eine Routine Vorsorge mit Abstrich eigentlich nichts Schlimmes ist. Natürlich nicht die schönste Untersuchung für die Frau aber es gibt gewiss Schlimmeres in der Medizin.                                       "Feli, komm, lass uns kurz nachschauen was los ist. So kann es doch nicht weitergehen." Sie schüttelt vehement mit dem Kopf. Ich setze mich zu ihr. Sie beginnt zu zittern, ich fasse an ihre Stirn, sie hat eindeutig Fieber mit Schüttelfrost. "Feli, ich bin ganz vorsichtig. Wie stellst du dir das denn vor, wie es jetzt weitergehen soll? Wahrscheinlich hast du einen Infekt im Unterbauch. Soll der erst das Peritoneum durchbrechen, dann landest du auf der Intensivstation. Lass uns doch kurz hier schauen."                                                                                                                                              Das war mehr eine Aufforderung als eine Frage. Ich greife nun unter sie und trage sie in die Praxis. Laufen könnte sie vermutlich sowieso nicht mehr.                                                                             Im Untersuchungszimmer angekommen, setze ich sie auf den Stuhl. Tränen der Überforderung rinnen ihre Wange hinunter. Ich setze mich mit dem Rollhocker an ihr Kopfende, schaue sie an und sage: "Feli ,ich bin ganz vorsichtig. Ich erkläre dir jeden Schritt, obwohl du den Untersuchungsablauf bestimmt theoretisch kennst, oder?" Sie nickt leicht. Ich ziehe mir Handschuhe an und nehme zwischen ihren Beinen Platz. Ihren Slip habe ich auf einen Stuhl abgelegt. Ihre Beine lege ich in die Beinschalen.                                                                                                "Feli, ich beginne mit der bimanuellen Palpitation", sage ich. Mit meiner linken Hand ziehe ich leicht die Schamlippen auseinander, woraufhin Feli nach hinten weg zuckt. Ich greife ihr Becken und hole sie wieder ganz nach vorne auf dem Stuhl. Erneut spreize ich mit der linken Hand leicht die Schamlippen und führe erst einen - und dann beide Finger vorsichtig in ihre Scheide ein. Sie verkrampft sehr stark, dass ich einigermaßen drücken muss um in sie weit genug einzudringen. "Feli, ruhig weiter atmen. In den Bauch atmen", sage ich ruhig aber bestimmt. Meine linke Hand liegt auf ihrem Unterbauch. Sie entspannt sich durch die Atemübung minimal. Da ich bereits eine Verdachtsdiagnose habe, taste ich erst die beidseitigen Ovarien, und erst dann ganz vorsichtig den Uterus. Sie schreit auf. Sie zittert am ganzen Körper. Ich ziehe meine Finger aus ihrer Scheide heraus und lasse sie etwas zur Ruhe kommen. Vorsichtig lege ich meine Hand auf ihre Knie. Wieder laufen ihr die Tränen. Sie tut mir leid.                                                                              "Feli, ich muss mir das noch genauer anschauen. Dazu führe ich vorsichtig das kleinste Spekula ein, was ich habe", sage ich und greife in die Schublade mit den Spekula. Wieder spreize ich vorsichtig mit der linken Hand die Schamlippen, als sie wieder weg zuckt aber diesmal weniger stark. "Keine Angst, Feli" sage ich, während ich sie wieder richtig positioniere. Ich versuche erneut das Spekulum in sie einzuführen. Diesmal bleibt sie liegen. Langsam öffne ich es und sehe einen hochroten Cervix, der auf eine hochgradige Entzündung der Gebärmutter hindeutet. Ich kann gut verstehen, dass sie höllische Schmerzen hat. "Feli, ich muss jetzt mit dem Cervixbürstchen einen Abstrich nehmen für das Antibiogramm. Das wird weh tun aber ich werde schnell aber vorsichtig sein, ok? #

"Nein, lass mich hier raus," schreie ich so laut ist kann. "Ich will das nicht" schreie ich in meiner Panik noch hinterher. Riki deckt mich mit einem Tuch ab und kommt mit seinem Rollhocker zu mir. "Feli, das tut einen kleinen Moment weh, aber danach können wir eine Antibiose einleiten und du bist den scheiß irgendwann los. Gemeinsam schaffen wir das." Während er ruhig aber bestimmt mit mir spricht hält er meine Hand in seiner. Das fühlt sich irgendwie 'vertraut' an denke ich und beruhige mich etwas. Riki bleibt kurz bei mir sitzen und rollt dann wieder zwischen meine Schenkel. "So, tief einatmen, tief ausatmen" gibt er den Takt vor. Ehe ich mich versehe spüre ich einen höllischen Schmerz in mir drin. " Aaaaaalles gut, Aaaaaalles gut, schon vorbei" höre ich ihn sagen. Ich bin Schweiß gebadet. Langsam zieht er das Spekulum aus mir heraus. Ich weiß gerade gar nicht was ich denken soll.

Vertrau mir, sonst tut's wehWo Geschichten leben. Entdecke jetzt