Als ich erwache liege ich nicht in meinem Bett, nicht in meiner Wohnung. Ich muss lange blinzeln, bevor ich richtig sehen kann. Es riecht nach Krankenhaus. Ich habe einen ganz trockenen Hals und er kratzt ganz fürchterlich. Ich versuche mich zu räuspern, was sich als sehr schmerzhaft in meiner Bauchgegend anfühlt. Als ich mich vorsichtig umschaue sehe ich Rikis Kopf auf meiner Matratze liegen. Er sitzt an meinem Bett und sein Kopf liegt auf meiner Matratze. Er scheint zu schlafen. Es ist dunkel draußen. Wie spät es bloß ist? Ich weiß nicht mehr genau was passiert ist, aber ich spüre etwas an meinem Bauch ziehen. Kein richtiger Schmerz, eher einen Zug. Vorsichtig hebe ich die Decke und sehe ein großes Pflaster auf meinem rechten Unterbauch. Sowie einen Katheter und eine Drainage. Na super. Was ist hier passiert? Mir schwant böses. Als ich mich zaghaft bewege wacht Riki auf.
# " Kleine, da bist du ja wieder. Mein Gott, habe ich mir Sorgen gemacht." sage ich und sofort schießen mir wieder die Tränen in die Augen. Ich streiche ihr Gesicht und küsse sie überall. "Hast du Schmerzen?" frage ich eilig. Sie schüttelt den Kopf. Ich kann nicht anders als sie immer wieder zu küssen und zu berühren, sodass ich merke, dass sie wieder bei mir ist. Es tut mir alles so wahnsinnig leid. "Was ist denn passiert?" reißt sie mich aus meinen Gedanken. "Du hattest einen perforierten Blinddarm." Beginne ich meine Ausführungen. "Du musstest operiert werden und bekommst jetzt ein anderes Antibiotikum, da die Kollegen Angst vor einer Peritonitis haben. Außerdem lagst du 1 Tag auf Intensivstation ." An Felis Überwachungsmonitor sehe ich ihre steigende Herzfrequenz. Sofort kommt eine Schwester ins Zimmer, schaltet das Deckenlicht an und kommt mit einem Thermometer bewaffnet auf Feli zu. „Ach Frau Gebes, Sie sind ja endlich wach", sagt sie freundlich, schiebt Feli ohne Vorwarnung das Thermometer ins Ohr. „ 38.5°C" sagt sie und trägt es in die Kurve ein, sowie Blutdruck und Puls, deren Werte sie vom Überwachungsmonitor abliest. Danach kontrolliert sie den Urinbeutel und die Drainage. „Haben Sie Schmerzen, Frau Gebes?" Feli schüttelt nur den Kopf. „Gut, dann schlafen sie noch etwas, es ist erst 2 h Nachts. Ihr Freund darf bleiben" sagt sie so, als sei es an ihr mich weg zu schicken. Keine 10 Pferde bekommen mich von Felis Bett weg. Während ich Felis Gesicht in meine Hände nehme und ihre Tränen mit meinem Daumen weg wische säusel ich ihr in Ohr: „Ganz ruhig, Kleines. Ich bin bei dir. Ich werde auf dich aufpassen und immer bei dir bleiben. Kannst du dich an irgendetwas erinnern?" „Ich weiß nur, dass ich irgendwo hinwollte. Sonst weiß ich nichts mehr." In den folgenden Minuten erzähle ich Feli, wie wir sie gesucht und gefunden haben. Und dass es letztendlich Michaels Idee war sie im Park zu suchen. Zu diesem Zeitpunkt war sie völlig durchnässt, da es zwischenzeitlich angefangen hatte zu regnen und sie wohl schon längere Zeit bewusstlos auf einer Parkbank lag. Ihre Augen füllen sich erneut mit Tränen. #
Ich weiß nicht was ich denken soll als Rikis Worte meine Großhirnrinde erreichen. Ich kann nichts sagen, denn ich bin einfach unsagbar müde und schlafe erneut ein.
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Vertrau mir, sonst tut's weh
De TodoFeli hat eine ausgesprochene Arztphobie. Als sie wirklich krank ist trifft sie auf Riki, den Gynäkologen und ein Untersuchungsmarathon zwischen Angst und Vertrauen, Liebe und peinlicher Berührung nimmt seinen Lauf. Die dargestellten medizinischen Di...