Letztendlich höre ich zuerst die Nebentür ins Schloss fallen und dann Jaemins leise Singstimme, die mich sofort zum Lächeln bringt. Er killt mich, wenn ihm klar wird, dass ich ihn gehört habe, aber ich rühre mich nicht, lausche nur, wie er sich etwas überzieht und die Zwischentür zu seinem Tanzraum öffnet.
"Gott, Hilfe, du bist ja da da!" Ihm fällt sein Handy aus der Hand, weil er so zusammenzuckt, als er mich sieht, und ich kann nicht anders als zu lächeln. "Sag das doch, Neptun! Ich dachte, ich kann dich jetzt vom Bahnhof abholen kommen! Wah, so darfst du mich doch nicht sehen!" Er hockt sich zu seinem Handy und versteckt sich irgendwie hinter seinen Händen, indem er sie mir ins Sichtfeld hält. "Warum bist du denn schon hier?"
"Ich wollte zu dir", sage ich leise, er sieht unsicher an seinen Händen vorbei. Der Hoodie, den er trägt, ist ihm so viel zu groß, dass sein Schlüsselbein entblößt ist, seine feuchten Haare hängen ihm wirr in der Stirn, seine Haut ist noch leicht erhitzt und macht seine Lippen dabei unwiderstehlich pink. Ich muss schlucken.
"Ich bin aber doch gar nicht..." Langsam lässt er seine Hände sinken, und als ich meine nach ihm ausstrecke, schiebt er die Tür lautlos ins Schloss, nimmt sein Handy mit und legt es zu meinem, bevor er seine warmen Finger in meine legt. Ich ziehe ihn nur zu mir, aber er setzt sich auf meinen Schoß, hüllt mich in seinen Duft und streicht über meine Wangen.
"Hi", wispert er, findet mit seinem durchdringenden Blick ganz leicht zu meinem Herzen. "Bist du okay, aegi?"
"Ja." Weil du da bist.
"Okay." Er betrachtet mich nur weiter, aber ich schlinge meine Arme um ihn so fest ich kann, ziehe ihn so dicht an mich, dass seine Stirn gar nicht mehr von meiner wegkommt.
"Du riechst gut", flüstere ich, will ihn allein deshalb schon nie wieder loslassen.
"Hab gebadet", murmelt er zurück und küsst mich sofort im Anschluss, ich sinke benommen davon nach hinten.
Jaemin fängt mich ab, bevor ich gegen die Wand knallen kann. "Bist du verrückt, Neptun?" Er ändert meinen Kurs, sodass ich auf seiner Matratze lande, und taucht über mir auf.
"Verrückt nach dir?" Ich zupfe an seinem Hoodie, also kommt er mir näher.
"Ich will dein Blut aber nicht an meiner Wand haben. Du in meinem Bett reichst mir."
Ich weiß nicht, warum ich mir auf einmal über die Augen wischen muss. "Ich liebe dich, Jaemin."
"Ich dich auch, Jeno", lächelt er und senkt seine Lippen wieder auf meine. Mir wird schwummrig von ihrem leichten Druck, Jaemins Duft und Nähe, und dann auch noch seinen Händen in meinen Haaren. Ich schlinge meine Arme um seine Hüfte, er sinkt ganz auf mich, und als wäre das nicht schon viel zu viel, schiebt er zögerlich seine Zunge gegen meine.
Ich keuche. "Jaemin."
Er richtet sich auf, wischt sich etwas aus dem Mundwinkel. "Sorry. Ich hab dich vermisst."
"Ich dich auch." Ich übe sanften Druck auf seinen Rücken aus, weshalb er wieder auf meine Brust sinkt, diesmal mit dem Kopf über meiner Schulter. "Wie war's mit Renjun?"
"Schön." Seine Bewegungen durch meine Haare sind langsam, ich glaube, er macht es mehr unbewusst, aber ich schließe trotzdem die Augen. "Wir haben das eine Weile nicht mehr gemacht. Uns getroffen, und zusammen getanzt sowieso nicht. Also, nur zu zweit, wir haben ja Unterricht zusammen."
"Das ist schön", erwidere ich leise, "habt ihr was Bestimmtes, das ihr gerade tanzt?"
Er schüttelt den Kopf. "Das Meiste war alt und nicht gut, weil's zu lange her ist."
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black swan 𖣓 nomin
FanficJeno liebt das Schwimmen. Seine Mutter hat ihn deshalb alle Abzeichen machen lassen, die sie auftreiben konnte. Jeno verflucht sie dafür, bis zu dem Tag, an dem er Jaemin das Leben rettet. « Jeno ↑↓ Jaemin !slowburn !angst !sexual content (warnings...