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Ich habe Yeeun gerade auf den Vorhof gebracht, da es dort ruhiger ist, und will zurückgehen und Jaemin holen, da schlingt dieser seine Arme schon um mich.

"Oh, hi." Ich drücke ihn an mich. "Wie geht's deinem Fuß?"

"Alles okay", murmelt er. "Ich werde aber zusehen, dass ich die nächsten Tage aufpasse."

"Das ist gut. Wo sind deine Eltern?"

"Essen holen. Und deine Schwester?"

"Draußen." Ich werde nervös, und er scheint es auch zu sein. Wir lösen uns voneinander und ich betrachte sein Make-up für einen Moment, aber als er rot wird, nehme ich seine Hand und ziehe ihn mit mir nach draußen.

Yeeun winkt uns fröhlich entgegen, und begrüßt Jaemin auch eher überschwänglich, wovon er ein wenig überfordert ist.

"Dein Auftritt war toll!" Jaemin öffnet den Mund, um etwas zu sagen, aber sie redet schon weiter. "Jeno hat erzählt, ihr habt erst letzten Monat angefangen, dafür zu üben? Das ist beeindruckend!"

So geht es noch eine Weile weiter, aber sie lässt ihn und mich auch zu Wort kommen. Irgendwann tauchen Jaemins Eltern ebenfalls bei uns auf, und so verbringen wir den Rest der Pause zu fünft.

Bevor wir uns aufteilen, umarme ich Jaemin kurz, aber fest, ehe er schon verschwunden ist.

"Mein Gott, ist er niedlich. Und hübsch. Und so lieb!"

"Ich weiß, noonie. Kannst du jetzt über etwas anderes reden?"

Sie lacht. "Ist ja gut. Ich mein ja nur."

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Ich bringe Yeeun nach draußen an die Haltestelle und eile dann zurück, um Jaemin zu finden.

Er sitzt mit Sophia in ihrem Raum auf dem Boden, sie sind über ihre Handys gebeugt, aber als ich durch die Tür trete, sehen beide auf und auf Jaemins Gesicht erscheint sofort ein Lächeln.

"Jeno-ssi~" Er klopft neben sich auf den Fußboden, also setze ich mich zu ihnen. Er hat seine Jogginghose schon übergezogen, seine Maske liegt auf seiner Tasche.

"Wie froh seid ihr, dass es jetzt vorbei ist?", frage ich, und erhalte von beiden ein Seufzen.

"Halb halb", sagt Sophia, "es hat wirklich Spaß gemacht, aber gleichzeitig war es auch echt anstrengend."

"Schließ ich mich an", murmelt Jaemin, "ich kann jetzt endlich wieder normal essen."

"Und schlafen." Der Blondschopf lässt sich rückwärts auf Tasche und Jacke fallen. "Ich könnte die nächsten 24 Stunden durchpennen."

"Ich auch." Jaemin lehnt sich gegen mich und ich lege meinen Arm um seine Schultern. "Also wenn ich mich morgen den ganzen Tag nicht bei dir melde, weißt du, woran es liegt."

"Mhm. Alles gut." Ich schiebe einen Faden unter seinen Ärmel. "Dann geh früh ins Bett, ja?"

"Früh wäre vor einer Stunde gewesen", jammert er. "Ich bin vor zwölf nicht bettfertig."

"Dann schlaf eben aus."

"Oh ja." Er schlingt seine Arme um mich und seufzt in meine Schulter. "Wenn ich lange schlafe, fehlst du mir weniger."

"Na, hoffentlich." Ich lege meinen Kopf auf seinen. "Ich meld mich bei dir, wenn wir angekommen sind, ja? Und nerv dich jeden Tag mit Bildern."

"Klingt toll. Kriege ich dann auch wieder ganz viele Fakten?"

"Mh. Jeden Tag ein neues Tier."

"Au ja." Er gähnt. "Sollen wir los?"

black swan 𖣓 nominWo Geschichten leben. Entdecke jetzt