133

70 8 2
                                    

idk they talk about having sex

Den Dienstag muss ich abgesehen vom Morgen ganz ohne Jaemin überleben, und danach steht am Freitag das Essen mit seinen Eltern an. Ich bin so nervös, dass meine Hände die ganze Zeit zittern, aber Jaemin schreibt mir danach, dass ich das gut gemacht habe und seine Mutter den Mund gar nicht mehr gehalten hat und dass er beim nächsten Mal bestimmt die Tür abschließen kann.

Ich bereue es eigentlich, dass ich nicht gleich heute geblieben bin, weil wir uns weder zur Begrüßung noch zur Verabschiedung länger als einmal kurz geküsst haben und ich immer noch innerlich tattrig bin und er immer bei allem hilft. Dafür bin ich aber mit Yangyang zum Spielen verabredet, wir haben uns zwar noch nicht entschieden, aber dass und um welche Uhrzeit schon.

Samstag sehen wir uns auch nur für ein paar Stunden, weil Jaemin vorher Tanzen hat und übernachten kann ich bei ihm nicht, weil seine Eltern am nächsten Morgen ganz früh in den Nationalpark wollen und er sich weigert, mir das anzutun. Aber das heißt eben auch, dass er früh ins Bett muss, und irgendwie kommt es dann dazu, dass wir die letzte halbe Stunde quasi nicht mehr aufhören, uns zu küssen.

"Manchmal wünschte ich, Eltern würden nicht existieren, weißt du das eigentlich?"

"Mhm." Er löst seinen Klammergriff, um durch meine Haare zu streichen. "Aber meine sind nächsten Samstag nicht da, dann kannst du... ja vielleicht herkommen?"

"Nichts lieber als das." Ich nehme mir einen Moment, um ihn anzusehen, um abzuwägen, was er sagen könnte, aber nachdenken kann ich sowieso nicht wirklich, also platze ich einfach damit heraus. "Ich weiß nicht, ob es zu früh ist, Jaemin, aber, keine Ahnung, würdest du mit mir schlafen?"

"Meine Eltern sind da."

Ich muss lächeln. "Ja, schon klar, ich meine auch nicht jetzt, wir brauchen ja sowieso noch... Dinge dafür. Nur so, allgemein, schätze ich, weil ich daran manchmal denke und einfach gerne wissen möchte, was du davon hältst."

"Prinzipiell hab ich nichts dagegen?" Seine Finger greifen wieder in meine Haare. "Was ist mit dir?"

"Würde ich sonst fragen?", schmunzle ich. "Aber ja, ich hab auch nichts dagegen. Ich will dich bloß nicht zwingen."

Er schüttelt den Kopf. "Du hörst ja auf, wenn ich es dir sage", sagt er leise.

"Ganz genau." Ich drücke ihm einen Kuss auf die Lippen, den er verlängert, und mir ist glatt ein wenig schwindelig, als wir wieder Abstand nehmen.

"Dann nächsten Samstag?", fragt Jaemin vorsichtig.

"Möchtest du auch noch eine Uhrzeit festlegen?", necke ich ihn, und er stößt mir vor die Brust.

"Ich muss mich drauf vorbereiten, ja", murrt er, und ich küsse ihn kurz.

"Wer kümmert sich um die Sachen?"

"Du?"

"Ist das eine Frage oder eine Aufforderung?" Ich streiche über seine Seite, und er seufzt leise.

"Du toppst, also hast du die Verantwortung."

"Aha." Grinsend vergrabe ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge. "Zwei neue Tatsachen, die du da ins Spiel bringst."

"Was, seh ich so aus, als könnte ich auch nur eine Sekunde die Oberhand haben?"

"Wenn du dich ganz doll anstrengst", grinse ich, und er kneift mir sanft ins Ohr.

"Samstag also?", fragt er leise noch einmal nach. Ich nicke, schlinge meine Arme um ihn und drücke ihn an mich.

"Und wenn das nichts wird, ist das auch okay", murmle ich in seine Schulter.

black swan 𖣓 nominWo Geschichten leben. Entdecke jetzt