Kapitel 18

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Am nächsten Morgen wachte ich immer noch müde auf.
Mir kam alles was geschehen ist vor wie einem Traum, doch kaum das ich das Geschehen in Frage stellte tauchte schon jemand in meinem Kopf auf.

„Einen wunderschönen Guten Morgen! Ist es nicht herrliches Wetter?! Ich freue mich schon so auf die Schule und dort sehen wir bestimmt Apollo!"
Wie kannst du schon so  früh am Morgen so gut gelaunt sein?
„Wie kann man das nicht?! Ich bin gespannt auf die Herausforderungen in der Schule! Wenn sich einer an ihn rann macht..."
Okay, Stopp! Das ist alles noch neu für mich und ich muss es erstmal schaffen nicht wie eine bekloppte auszusehen wenn ich mit dir rede!

Ac lachte nur und verzog sich dann wieder. Langsam bekomme ich ein Gefühl für sie.
Ich holte tief Luft und stand dann auf. Wie jeden Morgen duschte ich, föhnte meine Haare, tat ausnahmsweise kein Make up drauf und packte meine Tasche für die Schule.

Fertig lief ich nach unten in die Küche.
Vater saß am Esstisch und frühstückte genüsslich. Ich ignorierte ihn erst und holte mir einen Apfel und trank ein Glass O-Saft.

„Guten Morgen Ayla. Wie geht es dir? Willst du zur Schule?"
Ich blickte auf und verschluckte mich sofort.
Das glaube ich ja jetzt wohl nicht?!

Dad, mein Vater, der scheinbar mein Vater war, hatte einen Schatten um sich. Er war ein Werwolf! Ich kann es nicht glauben!
Seid Jahren lebe ich mit Koray und ihm zusammen und keiner von ihnen hat es mir je gesagt!

Als ich es endlich geschafft hatte mich wieder einzukriegen, blickte ich wieder zu meinen Vater auf. Seine Augen musterten mich besorgt.
„Alles gut?"
Was soll ich nur darauf antworten?
Eigentlich wäre die Wahrheit Nein. Nein mir geht s verdammt nochmals nicht gut!

Jeder hat mich angelogen!
Jeder lügt mich wahrscheinlich weiterhin an!
Nur ist jetzt der unterschied das ich auch jeden anlügen werde.
„Ayla?"
„Äh... Ja, klar. Warum nicht?"
Ich lächelte Dad zaghaft an, doch ein Schmerzhafter Stich zog mir durch die Brust.

Lügen war falsch.
Angelogen werden war falsch.

Dad schien immer noch nicht überzeugt, doch zum Glück tauchte in dem Moment Koray auf.
„Hallo."
Er sah genau so müde aus wie ich mich fühlte.
„Morgen."  gab ich knapp als Antwort, Dad jedoch sah mich immer noch Skeptisch an.

„Ayla? Wieso bist du schon wach?"
Koray schien ebenfalls überrascht über mein frühes aufstehen und dem Willen zu Schule zu gehen.
„Meine Güte! Ja! Ich bin wach, mir geht es gut und ich gehe jetzt zur Schule! Bis heute Nachmittag!"

Schon fast wütend stürmte ich aus dem Haus. Seid wann bin ich so impulsiv?
„Wie gesagt, Werwolf  sein ist alles intensiver, so auch deine Gefühle. Das wirst du noch kontrollieren lernen."
Warte! Heißt das ich bin eine tickende Zeitbombe?! Weil mich alles zu sehr aufregen oder Stressen kann das ich was dummes mache?!
„So hätte ich das jetzt nicht gesagt, aber... ja."

Nicht zu fassen!
Diese Wölfin erzählt mir nur die Hälfte von dem was ich wissen sollte!

„Ayla?!"
Wütend schnaufte ich aus und lief die Straße weiter Richtung Schule. Mit Absicht ignorierte ich Koray.
„Ayla!"
Er tauchte neben mir auf und musterte mich argwöhnisch „Ist wirklich alles okay? Willst du nicht...?"
„Verdammt Nein! Lass mich in Ruhe!"

Koray blieb für einen Moment stehen und starrte mich fassungslos an, dich ich lief einfach weiter. Mein Ziel war die Schule, wenn ich da bin wird alles besser. Hoffentlich!
Koray holte wieder zu mir auf, schwieg jedoch, wofür ich ihn sehr dankbar bin.

Auf den Ganzen weg zur Schule fragte ich mich wer noch alles ein Werwolf sein könnte den ich kenne und was das heißen würde. Wie soll ich darauf reagieren?
Was ändert das?!
Nichts?

Wir bogen gerade um die nächste Ecke, hinter der endlich die Schule zu sehen kam.
Laut schnappte ich nach Luft und blieb wie angewurzelt stehen.
ACH DU HEILIGE SCHEIẞE!
„Das kannst du laut sagen!"

Jeder Schüler der dort lief hatte einen schwarzen Schatten, sogar die Lehrer hatten welche! Sie waren alle Werwölfe! Sie alle!
Ich war umzingelt von ihnen!
Meine Sicht  verschwamm für einen kurzen Augenblick und Kopf fing an zu schmerzen.
Das ist Zuviel!
Das alles ist viel zu viel!!!

Wieso sind hier so viele?! Wie kann das möglich sein? Warum wusste ich nichts davon?!
„Ja... was das angeht habe ich vielleicht vergessen zu erwähnen, Werwölfe leben wie Wölfe in einem Rudel, also einer Gemeinschaft mit einem Alpha, also Leittier. So wie es aussieht lebst du direkt in einem Rudel."
Und das hättest du mir nicht früher sagen können?! Wie soll ich damit den jetzt umgehen?!

Plötzlich durchfuhr mich eine Gänsehaut. Ich richtete mich wieder auf und suchte den Parkplatz der Schule ab.
Da!
Aus einem großen Jeep stieg Apollo aus und so wie ich seinen Blick suchte, suchte er meinen.
Ein Gefühl der Erleichterung machte sich in mir breit und auf einmal schien alles viel einfacher und das nur weil ich ihn sah. Diese wunderschönen eisblauen Augen.

„Ayla?"
Überrascht sah ich Koray an.
Ich hatte ihn voll vergessen.
„Ich weiß ich soll nichts sagen oder dich fragen, aber du bist so plötzlich stehen geblieben... also...."
Fragend sah er mich an.

Mit einem Mal bekam ich Mitleid. Er, mein Bruder, Koray. Er hatte sich nur Sorgen gemacht und ich war so gemein zu ihm. Ich würde gerne mit ihm reden, aber es geht nicht... es geht einfach nicht.
Ich ließ für einen Moment den Kopf hängen.

„Ich... Ich glaube ich gehe wieder nach Hause."
Koray nickte besorgt „Soll ich dich nach Hause bringen?"
~Was ist los? Geht es ihr nicht gut?~
Überrascht zuckte ich zusammen als ich Apollos stimme in meinen Kopf hörte.

Was war das?!
Sofort glitt mein Blick zu ihm. Er stand an seinem Auto gelehnt und sah zu uns rüber. Wie kann er in meinen Gedanken sein?

„Er ist es nicht wirklich, das nennt man Mind-Link. Werwölfe können per Gedanken sozusagen kommunizieren, das geht eigentlich nur in einem Rudel untereinander oder nur mit bestimmten Personen. In diesem Fall hat Apollo nur mit Koray gesprochen, aber wir können diese Kommunikation auch empfangen, egal ob sie für uns sind oder nicht."

Das heißt... Apollo hat mit Koray gesprochen weil er sich sorgen macht um mich, und ich habe es gehört. Aber er kann nicht meine Gedanken hören.

„Ayla? Langsam mach ich mir richtig Sorgen..."
„Ich..." Ich hatte keine Ahnung was ich diese mal sagen sollte. Das alles war einfach zu viel. Das ich mitten in einem Rudel lebte die wenn sie heraus finden was ich bin mich umbringen werden und dann auch noch alle diese Fähigkeiten...

~Ich weiß nicht genau was mit ihr ist, vielleicht hat sie ihre Tage oder so?~
„Meine Tage?!" wütend schnaufte ich aus.
Koray sah mich verwirrt an „Was? Ich..."
Shit! Er hat es nur gedacht und nicht gesagt!!!
„Das ihr Männer auch alles immer darauf schieben müsst! Dann gehe ich halt zur Schule! Aber wenn irgendwas passiert..."
Ich trat einen Schritt näher und hielt ihm den Finger unter die Nase „...Ist es deine Schuld!"

Damit drehte ich mich weg und lief zur Schule.


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1182 Wörter

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