Kapitel 32

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Nachdem ich mir eine Jogginghose und einen Pullover von Koray angezogen hatte sowie Unterwäsche, was echt wieder merkwürdig war setzte sich mich zu Dad und Koray auf das Sofa.
Den ganzen Tag verbrachten wir schweigend dort und sahen Fernsehen oder kuschelten nur.

Dad hatte sich frei genommen und Koray von der Schule abgemeldet, so wurde keiner von beiden vermisst.
Zum Glück hat bis jetzt auch noch niemand mitbekommen das ich wieder da bin, so das wir wirklich unsere Ruhe hatten.

Gegen Abend hin als Dad uns eine Pizza bestellte, konnten sich wohl Koray nicht mehr zusammen reißen. Ich lag gerade auf ihm, während er mir sanft über den Kopf streichelte und Dad an der Tür mit dem Pizzaboten sprach.
„Ich habe dich vermisst Ayla."
Schweigend sah ich weiter auf den Fernseher.

„Wo warst du nur? Was ist nur passiert?"
Nun sah ich zu ihm hoch. Er hatte Tränen in den Augen und sein Kiefer war angespannt.
„Im Wald." das war das erste mal das ich seid zwei Wochen wieder was sagte, mein Stimme hörte sich etwas kratzig an, doch ansonsten ging es.

„Ich bin froh das es dir gut geht. Ist..." zögernd sah er mich an „... ist Apollo daran schuld?"
Ein Schmerz zog durch meine Brust, unweigerlich senkte ich den Blick und rieb mir über die Brust.
„Er hat mich abgelehnt."
Es war fast nur gehaucht, dennoch hatte Koray mich verstanden.

Ein Knurren verließ ihn und er zog mich beschützend näher an sich „Ich bring ihn um."
Kopfschüttelnd kuschelte ich mich wieder an ihn „Nein. Er würde dich Umbringen, nur bei dem Versuch."
Als Antwort bekam ich nur ein seufzend und schweigend sahen wir weiter.

Es war nett von Koray das er ihn... umbringen wollte oder eher gesagt sich Sorgen machte, doch selbst wenn er Apollo Angriff, er war ein Alpha und Koray nur....  Nur wie ich, nein, er war mehr als ich. Was sagte Apollo nochmal als er mich ablehnte?

„Ayla Weiß, hiermit lehne ich Apollo Black dich als meine Mate ab....Dir ist gestattet weiter in unserem Rudel zu leben als Omega und..."

Als Omega.
Was bitte ist ein Omega?
Ich bezweifele das es etwas gutes ist.
Dennoch. Für den heutigen Tag wollte ich nichts mehr als wieder hier ankommen. Wieder spüren wie es ist zu Hause zu sein. Koray und Dad haben es auch nicht verdient sich sofort wieder sorgen um mich machen zu müssen.

„So! Die Pizza ist fertig!" lachte Dad und stellte die geschnittenen Pizzen auch den Tisch.
Sofort fingen wir an zu essen, wobei mir mal wieder bewusst wurde wie sehr ich es als Mensch vermisst hatte. Zwei Wochen als Wolf hatte ich keine Pizza mehr gegessen und mein Gott!! Pizza ist unglaublich!!

Stöhnend biss ich erneut ein Stück ab und bekam erneut zwei Lacher als Kommentar.
Das restliche Essen verlief in schweigen und so kam es das wir nun erneut alle zusammen auf dem großen Sofa saßen. Dieses Mal hatte ich mich an Dad angekuschelt, der mir zufrieden immer wieder über den Rücken streichelte.

Gerade als ich das Gefühl hatte alles könnte wieder gut werden. Ich könnte ohne ihn Leben und ohne Schmerzen, doch genau dann durchbrach Dad meine Gedanken.

„Ayla? Ich..-"
Verlegen kratzte er sich im Nacken bevor er mich leicht von sich weg drückte. Fragend sah ich zu ihm hoch.
„Was genau ist passiert? Weißt du das noch?"
Schweigend sah ich ihn an. Ein Schmerz durchzuckte mich als ich an das dachte was Apollo mir gesagt hatte.

„Weißt du... Koray war gerade in der Schule an dem Tag. Apollo war mit dir alleine, nur für ein paar Stunden. Als ich gegen Mittag des Tages wieder da war, war Apollo weg und du alleine. Ich weiß nicht warum, aber dann kamen zwei Wölfe aus dem Rudel mit hohen Rang. Ich... ich versuchte sie aufzubauen hauten, doch scheiterte. Ich konnte dich nicht beschützen."
Traurig senkte er den Blick und zog seine Augenbrauen zusammen.

Mein Blick flog kurz zu Koray, welscher ebenfalls beschämt zu Boden sah. Sanft legte ich meine Hand an Dads Wange so das er zu mir aufsah.
„Ist ok. Es ist nicht wütend schuld, das wäre es nie gewesen." kurz schluckte ich.
„Als... als ich wieder wach wurde war ich so verwirrt und wusste nicht wohin. Dann lehnte mich Apollo als seine Mate ab und bei mir brannte etwas durch. Ich bin auf den jetzigen Alpha los und danach einfach los gelaufen. Ich lief. Immer weiter. Es gab kein Halt."

Kopfschüttelnd erinnerte ich mich an meine Gedanken die mehrere Tage nur um Apollo und seinen Worten drehten.
„Erst vor kurzem bin ich wieder... klar? Geworden und bin zurück gekommen."
Dad nickte verstehen und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht „Es tut mir so leid."
Kopfschüttelnd wollte ich ihm wiederforderten, doch da hatte er mich schon an sich gezogen und ich spürte wie es heiß meine Wangen herunter ließ und meine Augen anfingen zu brennen.

Wie lange dauert es wohl bis ich über ihn hinweg bin?
Wie lange noch bis ich nicht mehr weine?
Wie lange noch, bis ich ihn nicht mehr den Kopf abreißen will und ihn doch...

„Ich würde sagen wir gehen jetzt erst mal wieder schlafen. Du musst dich ausruhen und generell war es ein sehr anstrengender Tag. Aber! Ayla!"
Dad griff an mein Kopf und zwang mich ihn anzusehen. Mit festem Blick sah er mir in meine Augen „Wir schaffen das. Ab jetzt gibt es keine Lügen mehr und wir sind für einander da. Familie ist mehr als Rudel."

Nachdem ich ein Nicken von mir gab, sah er abwartend zu Koray, welcher auch sofort zustimmend nickte „Immer."
Dad nickte bestätigend und half mir auf zustehen.
„Ich bring sie ins Bett." Koray sprang auf und zog mich etwas an sich.

Da ich ehe nicht alleine sein wollte, ließ ich es zu und ließ mich von Koray führe. In meinen Zimmer angekommen hatte sich Rhein gar nichts verändert.
Alles war noch genau so wie ich es in Erinnerung hatte.
Koray half mir mir ein T-Shirt anzuziehen und den Rest aus.
Fertig, und das nicht nur mit den umziehen sondern auch mit den Nerven, legte ich mich ins Bett und seufzte kurz, während ich genüsslich die Augen schloss.

Endlich wieder ein Bett!!
Koray gab mir einen Kuss auf die Stirn und strich mir Sanft durch die Haare „Gute Nacht Ayla."
Ich brummte kurz „Gute Nacht."
Nach kurzer Zeit spürte ich immer noch Korays Präsens.
„Was machst du noch hier?" langsam öffnete ich meine Augen und sah ihm im Halbdunkel an.

„Ich... darf ich bei dir schlafen?"
Kurz etwas verwirrt über die Frage rutscht ich an die Seite und machte Platz.
Koray legte sich sofort hin und drehte sich so auf die Seite das wir uns ansehen konnten.
„Danke."

Leicht kopfschüttelnd lächelte ich ihn an „Gute Nacht."
„Gute Nacht."
Also schloss ich erneut meine Augen und schlief ich traumlos ein.

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1142 Wörter

What is a MATE? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt