Kapitel 15

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Ayla

Müde vom schlafen öffnete ich die Augen gähnend.
Die Sonne strahlte in das Zimmer von Apollo, doch er selbst war nicht auffindbar.
Ich rappelte mich auf und wollte gerade zur Tür humpeln als mir ein kleiner Zettel auf dem Schreibtisch auffiel, der vorher nicht da war.

Ich humpelte dort hin. Es war eine krakelige Schrift und auch nur ein paar kurze Worte.

Guten Morgen
Hoffe du hast gut geschlafen, bin in der Schuld. Eine Tür weiter ist ein Badezimmer, ich bin wieder da bevor du wach bist.
Apollo

Tja, das mit dem er ist wieder da bevor ich wach bin ist nicht der Fall.
Eine Dusche würde mir auf jedenfalls gut tun, Vor allem da ich immer noch die Sachen von Gestern trage.
Ich fand ein T-Shirt und eine kurze Hose die scheinbar extra für mich bereit gelegt wurde. Sie gehörten vermutlich Apollo, da sie viel zu groß aussahen.

Ich humpelte leise ins Badezimmer in der Hoffnung mich würde keiner hören.
Das heiße Wasser auf meiner Haut tat erstaunlich gut, sogar mein Knöchel fühlte sich danach etwas besser an.
Ich zog mir meine Unterwäsche wieder an, was anderes war nicht möglich und warf mir die Klamotten von Apollo über.

Fertig humpelte ich wieder in sein Zimmer.
Was sollte ich den jetzt machen?
Auf ihn warten?
Nein, solange werde ich nicht warten. Es ist zwar dumm in einem fremden Haus herum zu laufen um den Ausweg zu finden, aber was anderes bleibt mir ja nicht übrig.

Ich überprüfte vorher noch meinen Knöchel, doch zum Glück war er nur leicht blau und mehr nicht, so das ich mich auf den Weg machen konnte.
Wie beim letzten Mal lief ich den langen Flur lang auf die Treppe zu.
Nachdem ich runter gehumpelt war sah ich mich um. Der Raum in dem Apollo gestern mit seinem Vater und Nyx geredet hatte stellte sich als Küche heraus.
Eine sehr große und wunderschöne Küche!

Wow! Seine Familie muss Geld haben.
Ich schüttelte den Kopf und lief dann wieder zurück und den großen Eingangs Bereich.
Plötzlich ertönte eine Stimme aus einem anderen Raum.
Ich humpelte so schnell ich konnte zur Haustür und sah mich noch einmal panisch um.

„Apollo? Bist du das?" es war eine Frau, doch ich sah sie nirgends.
Bevor sie kam öffnete ich die Haustür und stolperte fast nach draußen.
Es war in Strömen an regen!
Shit!

Ich war Barfuß, nur mit den Sachen von Apollo bekleidet und immer noch am humpeln.
Sowas kann auch nur mir passieren.
Tief zog ich die Luft ein und entschied mich dann trotzdem zu gehen. Was kann schon schlimmsten falls passieren?
Ich erkälte mich oder... ich verlaufe mich.

Das nehme ich in Kauf.
Ich humpelte drei Stufen runter und sah mir die Gegend genauer an.
Überall standen schöne Häuser die neu aussahen, drum herumstehen war nur Wald.
Wo bin ich hier gelandet?
Ich lief ein paar Schritte in die eine Richtung, doch ich konnte mich einfach nicht orientieren.

Die stadt war so klein und dennoch hatte ich keine Ahnung wo ich war. Ist das zu glauben?
„Ayla?"
Erschrocken drehte ich mich um.
„Dad!"
Erleichtert rannte ich auf ihn zu, so gut es ging mit meinem Knöchel und fiel ihm um den Hals.

„Ayla. Was machst du hier?"
Die Erleichterung und der Stress von gestern, so wie die Fragen die mich verzweifeln ließen übermannten mich auf einmal.
Ich fing an zu schluchzten und zog meinen Vater näher an mich.
„Dad... ich... ich..."
„Ganz langsam kleines."

Er legte beschützend seine eine Hand auf meinen Rücken und streichelte meinen Kopf mit der anderen.
„Dad... ich will nach Hause.."
Ich sah ihn zwar nicht an, dennoch wusste ich das er sich Sorgen machte.
Er strich mir erneut über meine Haare und drückte mich etwas fester an sich
„Okay, dann bring ich dich nach Hause."

Er ließ einen Arm um mich gelegt und begleitete mich bis zu seinem Auto.
Ich ließ mich auf den Beifahrersitz fallen, während Dad um die Motorhaube ging und sich auf den Fahrersitz fallen ließ.
„Was... was machst du eigentlich hier?"

Dad startete den Motor und fuhr auf die Straße los.
„Ich arbeite hier, aber das ist jetzt nicht wichtig. Was hast du hier gemacht?"
Ich seufzte und lehnte meinen Kopf an die Scheibe.
„Ich weiß es nicht."

Ich spürte seinen Blick auf mir, doch ignorierte ihn einfach.
Als wir zuhause ankamen stieg ich sofort aus und lief in mein Zimmer. Dad brachte mir einen heißen Kakao und ein kühl Akku für meinen Knöchel hoch und ließ mich dann alleine.

Was hatte ich mir nur gestern dabei gedacht?
Ohne Widerworte war ich bei Apollo geblieben und hatte ihn danach sogar mit mir in einem Bett schlafen lassen. Fraglich auch warum Dad oder Koray sich keine Sorgen gemacht hatten. Irgendwas stimmte hier ganz gewaltig nicht!

Aber diese Gefühl.
Er spürte es auch!
Was war das nur?
"Liebe."
Liebe?! Was stimmt den jetzt nicht mit meiner inneren Stimme?! Liebe ist doch...

Okay ich habe keine Ahnung.
Erschöpft von alle dem schlief ich die restlich oder meiste Zeit des Tages während bei Netflix irgendeine Serie lief.

Irgendwann nachmittags kam dann Koray wieder und verbrachte dann etwas Zeit mit mir. Er fragte nichts und sagte auch nichts zu dem geschehenen im Wald mit Apollo und Nyx. Da schoss mir die Frage durch den Kopf, wenn Koray zu Hause war war es Apollo jetzt bestimmt auch oder?
Ob er sich wohl fragte wo ich bin?
Immerhin habe ich nicht so wie er einen Zettel hinterlassen sonder bin einfach gegangen.

Koray rappelte sich auf und lächelte mich mitleidig an „Möchtest du noch einen Kakao?"
„Nein danke."
Er nahm den Kühlakku hoch „Soll ich dir einen neuen bringen?"
Kurz zögerte ich „Lieber nicht, nachher friert mein Bein noch ab."

Er lacht kurz auf und sah dann schon fast sehnsüchtig zur Tür.
„Koray, du musst nicht hier bleiben. Geh ruhig."
Unsicher sah er mich an „Aber.."
„Schon Gut, geh. Ich..."

Ein Klingel unterbrach mich.
Wer ist den...
Erneut ein klingen. Dann noch eins. Es wurde immer stürmischer und dann fing es auch noch an heftig zu Klopfen.
Korays Blick verfinsterte sich und er drehte sich zu meiner Zimmertür.
„Bleib hier! Ich Regel das."
Ein Gänsehaut kam mir über den Rücken. Irgendwie macht er mir Angst wenn er so spricht.

Wer konnte das nur sein?

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1051 Wörter

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