𝘓𝘰𝘴𝘪𝘯𝘨 𝘤𝘰𝘯𝘵𝘳𝘰𝘭

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Nach der speziellen Verabschiedung gestern Abend war ich vollkommen fertig. Ich schlief sofort ein, erstaunlicherweise sogar durch. Keine Alpträume. Ich war genauso überrascht, wie die beiden Männer, die bei mir schliefen.

Ich merkte, wie Zade versuchte jede einzelne Minute in meiner Nähe zu verbringen. Es war wohl süß gemeint, doch es nervte mich. Mir war nicht bewusst, dass wir so eine feste Bindung - zumindest in seinen Augen - hatten. Zudem war ich nicht der Typ fürs Kuscheln.

Die Sonne ging früh auf. Vorsichtig legte er die Arme um meine schlafende Gestalt, schmiegte sich dicht an mich. Sein ruhiger Atem kitzelte in meinem Nacken, der feste Griff beengte mich. In Panik riss ich die Augen auf, dachte es wäre wieder ein Alptraum und versuchte mich zu befreien. "Shh, Vienna", wisperte er. "Ich bin es." Keine Ahnung, ob mich das beruhigen sollte. Um ehrlich zu sein, hätte ich einen Alptraum nicht als viel schrecklicher empfunden.

"Lass mich los." Kläglich entfernte ich seinen Arm von mir, drückte Zade weg. "Wa-" Ich stieß ihn vom Bett. Seufzend rieb er sich den Kopf, der gegen den Nachttisch gestoßen war. Zu allem Erstaunen machte er mir dafür nicht die Hölle heiß. Stattdessen entschuldigte er sich. Perplex sah ich zu ihm runter. Wieso entschuldigte er sich?

Stirnrunzelnd legte ich mich einfach wieder hin, doch die Frage wollte mich einfach nicht in Ruhe lassen. Nach fast zehn Minuten wandte ich mich ihm letztlich zu. "Warum sagst du, dass es dir leid tut?", flüsterte ich, um Keir seinen Schlaf zu lassen. Zade zögerte einen Moment. "Du magst sowas nicht, das hätte ich berücksichtigen sollen", sagte er. Schweigend nickte ich.

Eine weitere Frage brannte mir auf der Seele. Mir gelang es nicht, sie zurückzuhalten. "Wirst du uns vermissen?" Kaum hatte ich es ausgesprochen, kapierte ich, wie albern sich das anhören musste. Belustigt von mir selbst lachte ich auf. "Vergiss es", wimmelte ich mit der Hand ab. "Das ist verrückt."

"Ja." Meine Mundwinkel kippten. Sprachlos guckte ich ihn an. Der Ernst, mit dem er dieses eine Wort ausgesprochen hatte, deutete darauf, dass er nicht meine Aussage, sondern Frage befürwortete. Er würde uns vermissen.

"Keir ist wie ein Bruder für mich. Wir machen alles zusammen. Auch wenn es nur wenige Tage sind, fällt es mir schwer ihn gehenzulassen", führte er weiter aus. Mir war nicht klar, wie nahe die zwei sich tatsächlich standen, doch nun, wo Zade es so sagte, bereitete es mir Gänsehaut.

"Und du..." Seine dunklen Augen suchten nach den meinen. "Du machst irgendwas mit mir." Er korrigierte: "Mit uns beiden." Nachdenklich studierte er mich. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Atem stoppen und mein Herz dafür um so schneller gegen meine Rippen schlagen. "Ich weiß nicht, was es ist, aber wenn ich nicht aufpasse, könnte ich die Kontrolle verlieren."

Nun wurde es doch albern. Die Kontrolle verlieren? Schwachsinn. Was sollte das überhaupt bedeuten? Außerdem verlor Zade nie die Fassung. Er behielt stets einen kühlen Kopf. "Verarsch mich nicht!" Lachend schmetterte ich mein Kissen in sein Gesicht und stieg aus dem Bett. Ich wandte mich ihm ein letztes Mal zu. Meinetwegen die Kontrolle verlieren. Kopfschüttelnd grinste ich. Das musste er auf eine andere Weise gemeint haben, als die, wie es rüberkam.

Mit meinem Handy schlenderte ich in die Küche, wo ich mir einen Kaffee kochte. "Ich meine es ernst." Sein heißer Atem und die raue Stimme in meinem Nacken ließen mich erschaudern. "Wegen dir werde ich noch die Kontrolle verlieren." Nachdem der kurze Schrecken vorbei war, drehte ich mich um. Er wich kein Stück zurück. "Dann verlier sie", hauchte ich leicht sinnlich. "Ich übernehme solange."

Plötzlich presste er seine Lippen gegen meine. Sie waren so verführerisch, dass mir nichts Anderes übrig blieb, als es ihm gleichzutun. Seine Zunge in meinem Mund entfachte ein Feuern in mir. Ich verschränkte die Arme hinter seinem Nacken und zog ihn dichter. Er legte seine Hände an meine Taille, um mich auf die Küchenfläche zu heben. War das, was er meinte, wenn er sagte, er würde die Kontrolle verlieren?

Der Kaffee war durchgelaufen und ich löste mich mit einem Grinsen von ihm, weil mir bewusst war, wie gerne er weitergemacht hätte. Als wäre nichts geschehen, rutschte ich von dem Tresen. "Willst du auch eine Tasse?", fragte ich, während ich meine nahm.

Erneut spürte ich seine Lippen, dieses Mal jedoch an meinem Ohr, an dem er vorsichtig nippte. "Ich will dich." Sein Atem war schwer, flach. Die feinen Haare in meinem Nacken stellten sich auf. Ich schob ihn von mir und ging. "Tut mir leid, aber ich stehe nicht im Frühstücks-Menü."

Mit dampfender Kaffeetasse setzte ich mich an die Kücheninsel. Einige Momente stand Zade wie angewurzelt da, dann setzte er sich auf einmal in Bewegung und verschwand im Badezimmer. Ich konnte mir nur ausmalen, was er dort machte... Als er zehn Minuten später zurückkam, wirkte er jedenfalls um einiges gelassener.

 Als er zehn Minuten später zurückkam, wirkte er jedenfalls um einiges gelassener

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Kapitel 25!

Das war so nicht geplant... Aber naja, in den nächsten Kapiteln wird Zade sowieso etwas zu kurz kommen, also wieso nicht?

Ayana

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