𝘕𝘦𝘸 𝘢𝘭𝘭𝘪𝘦𝘴

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Räuspernd stellte Keir sich vor mich. Die vielen Männeraugen auf meinem viel zu offengelegten Körper schienen ihm auf die Nerven zu gehen.

Ein Typ mit dunklen Haaren und noch dunkleren Augen trat aus dem Schatten. Ich schätzte ihn auf Ende 40. Aus seinem Mund stieg eine Rauchwolke. Er drückte einem der anderen seine Zigarre in die Hand, was darauf schließen ließ, dass er der Boss war.

"Keir Ohian", sagte er, gefolgt von einem dumpfen Lachen. Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper. "Und wen hast du uns mitgebracht?" Sein Blick lag auf mir. "Vienna Kaisynn", stellte ich mich vor. "Und du bist?" Ich spürte Keir's funkelnde Augen auf meiner linken Wange. Erst verfiel der Mann vor mir, dann der Rest der Anwesenden in Gelächter. Auch Keir machte leicht angespannt mit. Irritiert sah ich mich um.

"Warum lachst du?", fragte ich Keir ernst. Zur Antwort stieß er mich leicht an. Anscheinend war dieser Typ etwas Besonderes. Mit gerümpfter Nase musterte ich ihn. Sein Bierbauch, das ungepflegte Auftreten, die Fahne gemischt aus Alkohol und Rauch verkörperten das typische Bild eines Alkoholikers. Definitiv nichts Besonderes.

"Die Süße gefällt mir." Augenblicklich spürte ich dieses Ziehen im Bauch. Es ging viel zu schnell in die falsche Richtung. Die Männer um mich herum lachten lauthals und das Unwohlsein wuchs.

Ich atmete tief durch, ehe ich vor Keir trat. Mit verführerisch langsamen Schritten näherte ich mich dem vermeintlichen Alkoholiker. "Dann kannst du ihr doch sicher ein Bisschen was über Roy Whistler erzählen." Ich drückte ihn auf das Sofa, nahm auf seinem Schoß Platz. Seine Hände lagen an meiner Taille, meinem blanken Oberschenkel. Ich platzierte meine eine Hand in seinem Nacken, die andere ruhte an seiner Brust. Zuckersüß lächelte ich ihn an.
"Sicher", bestätigte er und lehnte sich gemächlich zurück. Eine schlichte Handbewegung, ihm wurde ein Glas Whiskey gereicht und seine Männer konzentrierten sich wieder auf ihre Beschäftigungen.

"Vienna", hörte ich Keir zischen, ignorierte ihn jedoch. Ich spielte mit dem T-Shirt Saumen des Mannes, auf dessen Schoß ich mich befand, während dieser einen Schluck trank. "Woher kennst du Roy?", wollte ich wissen, meine Augen fixierten nach wie vor den Stoff zwischen meinen Fingern. Die Aufregung war vergangen und ich war voll in meinem Element. Zwar schwor ich mir, sowas nie wieder zu machen, aber bei solchen Kerlen gab es keinen anderen Weg.

Er lachte auf. "Roy ist mein Bruder." Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Sein Bruder!? Von meinem Entsetzen ließ ich mir nichts anmerken. Ich lehnte mich an sein Ohr, flüsterte: "Ich wette, du bist der heißere Bruder." Sachte küsste ich seinen Hals. Abermals reagierte er erheitert. "Das kann man so sagen." Die Hand auf meinem Bein rutschte ein Stück höher. Schlagartig schoss mir eine Erinnerung von seinem Geschwister ins Gedächtnis. Sie waren definitiv blutsverwandt.

"Trey." Ich erkannte Keir's Stimme. Der Mann hob den Kopf. Jemand packte meinen Arm, versuchte mich wegzuzerren. "Ich entschuldige mich für ihr Verhalten." Keir riss regelrecht an mir, doch Trey legte seine Hände an meine Taille, um mich wieder an sich zu ziehen. "Sie bleibt, wo sie ist", sagte er mir ernster Miene, worauf seine Männer sofort reagierten und Keir außer Reichweite brachten. Leicht angespannt blickte ich ihm nach.

"Er mag dich, huh?" Ich richtete den Blick wieder auf Trey, lachte, um meine Anspannung abzuschütteln. "Nein, sicher nicht. Wir-"

Er unterbrach mich, also würde es ihn gar nicht wirklich interessieren: "Hör zu, ich weiß, weswegen ihr hier seid und was ihr vorhabt." All die Farbe wich aus meinem Gesicht. Wusste er es wirklich? Was würde er davon halten, dass wir seinen Bruder töten wollten? Mein Magen drehte sich um. "Er geht mir schon seit Jahren auf die Nerven. Wenn ihr es also schafft, ihn ein für alle Mal auszuschalten, hätte ich kein Problem damit." Ich war nicht sicher, ob ich dem Glauben schenken sollte. Es hätte eine Falle sein können.

Skeptisch betrachtete ich ihn, als einer seiner Männer herantrat. Er gab Trey einen kleinen Zettel. Die beiden tauschten einen Blick aus. Was hatte das zu bedeuten? Nervosität bahnte sich an und auf einmal wünschte ich Keir herbei. "Das hier ist seine Adresse." Er fügte hinzu: "Zumindest die letzte, von der ich weiß." Zaghaft nahm ich die Notiz an.

1349 E Passyunk Ave, Philadelphia, USA

"Du hast gute Chancen", sagte er. "Wenn du es bei ihm genauso wie bei mir versuchst, habe ich keine Zweifel. Du hast nicht nur einen schönen Körper und ein schönes Gesicht-" Ich fuhr dazwischen: "Vor allem habe ich ein Gesicht, das er kennt." Trey verstummte. Nachdenklich musterte er mich, überlegte einen Moment und sagte schließlich: "Ich bin davon überzeugt, dass du einen Weg findest. Wenn du Verstärkung brauchst, stelle ich dir meine Männer zur Verfügung."

Kapitel 33!

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Kapitel 33!

Ich glaube, ich habe jetzt so ziemlich einen Plan, wie es mit dieser Geschichte weiter gehen soll.
Seid gespannt :)

Ayana xx

RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt