𝘗𝘦𝘢𝘤𝘩𝘦𝘴 𝘢𝘯𝘥 𝘣𝘢𝘯𝘢𝘯𝘢𝘴

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"Vienna." Genervt riss Keir die Zimmertür auf. Stöhnend vergrub ich das Gesicht in den Kissen. "Steh endlich auf." Ich reagierte lediglich mit einem Murren.

Er schnappte sich das Ende der Bettdecke und zog es mit einem Mal von mir. Sofort überzog eine Gänsehaut meinen Körper. Mit aufgerissenen Augen starrte er meine nackte Figur an. Alles was ich trug, war ein V-String.

Müde drehte ich mich ein Stück auf die Seite und griff blind nach dem Stoff. "Gib sie wieder", quengelte ich. Dieses Mal reagierte er nicht und mir wurde klar, was vor sich ging. "Hör auf meine Brüste anzustarren." Jaulend versenkte ich den Kopf wieder in dem Kissen, schlang schützend die Arme um meinen Körper.
Im Grunde hatte ich kein Problem damit, doch wenn ich meine Decke nicht bekam, bekam er auch nicht meine wohlgeformten Kurven zu sehen.

"Ich habe einen Kater. Lass mich in Ruhe", probierte ich es weiter, erhielt allerdings nichts weiter als ein verächtliches Seufzen zurück. "Du hattest nicht mal zwei Bier", merkte er an. "Du kannst keinen Kater haben." Ich hielt ihm meinen Mittelfinger hin. Er lachte auf, gab mir jedoch endlich die Decke wieder. "In einer Viertelstunde fahren wir." Wieder ächzte ich.

Fünf Minuten, dann erhob ich mich. Ich nahm eine kurze Dusche und schaffte es tatsächlich rechtzeitig. "Glück gehabt, Miss Victoria's Secret." So genau hatte er also hingesehen - natürlich hatte er. "Es überrascht mich, dass du sowas Teures erkennst, Keir", entgegnete ich und nahm mir einen Pfirsich aus der Obstschüssel. "Die billigen Püppchen, mit denen du dich vergnügst, tragen nichts so Gutes, oder?" Provokativ biss ich in den Pfirsich, machte einen angewiderten Ausdruck. "Was für dich." Ich drückte ihm die Frucht in die Hand. "Schmeckt vulgär."

Ich schlüpfte in meine Sneaker, da standen die beiden noch immer wie angewurzelt da. "Hattet ihr es nicht eilig?" Grinsend kehrte ich ihnen meinen Rücken zu. Es war so einfach ihnen den Boden unter den Füßen wegzureißen.

"Vienna", sagte Keir auf einmal und ich wirbelte um. "Hier." Er warf mir eine Banane zu. "Ich glaube, das ist eher was für dich. Hat auch nicht so einen vulgären Geschmack." Meine Augenbrauen zuckten in die Höhe. Er wollte allen ernstes dieses Spiel spielen? Herausfordernd zog ich die Schale ab, nahm einen verführerischen Bissen. "Du hast recht", stimmte ich zu, wirbelte wieder um und schwärmte schon fast: "Viel besser."

***

"Atmen, Vienna", erinnerte Zade mich zum duzten Male, als würde ich es nicht einmal hören. "Atmen." Erschöpft ließ ich die Langhantel fallen, sackte zu Boden. "Wieso bist du sauer?" Keir stieß zu uns. "Man erkennt sogar von hinten, dass dein Gesicht rot ist." Wütend funkelte ich ihn an.

"Du musst atmen. Atme, wenn du nach oben kommst." Nun schoss mein Kopf zurück zu Zade, den ich mindestens genauso angefressen anguckte. "Ich habe es versucht", erwiderte ich gereizt. "Dann versuchst du es eben noch mal." Er hob die Stange mitsamt Gewichten zurück auf die Haltevorrichtung, als wäre es nichts. Es war kein Wunder, immerhin stemmte er nur zum Aufwärmen das doppelte meiner Gewichte. Genervt ächzte ich. "Das ist der vierte Satz. Ich kann nicht mehr." Plötzlich griff Keir den Gewichthebegürtel um meiner Taille und zog mich auf die Beine. "Du hast den Satz nicht beendet."

Mir blieb nicht wirklich eine andere Wahl, als den Satz abzuschließen. Ambitionslos stellte ich mich unter die Langhantelstange, nahm diese auf die Schultern und stellte mich auf Position. Ich richtete den Blick nach vorne, holte tief Luft und beugte langsam die Knie. Bei der Abwärtsbewegung taten sich keine Schwierigkeiten auf, als ich jedoch wieder hoch wollte, gelang es mir nicht.
Wieder erinnerten sie mich an das Atmen. Ich machte eine Schnappatmung, presste die Lippen zusammen und steckte all meine Kraft in die Aufwärtsbewegung. Ohne Unterstützung wollte sie mir nicht gelingen, was die zwei nun endlich auch realisierten und mir zur Hilfe kamen.

Als die Stange wieder an ihrem Platz war, brach ich zu Boden. "Du musst atmen, Vienna. Wenn du das nicht-" Augenrollend fuhr ich drein: "Gott, Zade, ich habe es verstanden! ATMEN. Ich wollte nicht mit Gewichten trainieren. Das wolltest du. Ist mir egal, wenn ich es nicht hinbekomme." Ich erhob mich, wollte mich nicht länger in ihrer Gegenwart aufhalten. "Das sollte es aber nicht. Ich wollte, dass du anfängst, damit du körperlich leistungsfähiger wirst. Dadurch würde der Zweikampf dir leichter fallen."
"Was auch immer." Desinteressiert peilte ich eine freie Stelle an, an der ich mich ungestört dehnen konnte.

" Desinteressiert peilte ich eine freie Stelle an, an der ich mich ungestört dehnen konnte

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Kapitel 8!

Da kam meine 'Gymseite'(?) wohl etwas zum Vorschein haha.
Aber das mit den Pfirsichen und Bananen war ohnehin der bessere Part ;)

Ayana xx

RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt