𝘙𝘰𝘢𝘥 𝘵𝘳𝘪𝘱

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Mit meinen Kopfhörern rannte ich zurück zur Tür und schlüpfte in meine Schuhe. "Hast du alles?", fragte Zade. Es war nun schon das dritte Mal, dass ich zurück rannte. "Ja, das sollte alles gewesen sein." Ich wollte gehen, doch er hielt mich ab. "Tschüss, Vienna." Er zog mich in seine Arme. Angewidert drückte ich mich von ihm. "Übertreib nicht. Es sind nur drei Tage." Damit entkam ich ihm endgültig und fegte zum Aufzug.

Keir's Nerven lagen schon jetzt blank. So gerne ich ihm auch die Zornesröte ins Gesicht gejagt hätte, musste ich in die Hufe kommen. Ich hatte keine Lust mit ihm als Fahrer in einen Stau zu geraten. Ohne Komplikationen wären es gute fünf Stunden Fahrzeit, aber so wie ich unser Glück einschätzte, konnten daraus gut eins zwei Stunden mehr werden. Der Verkehr auf der I-75 war irrsinnig.

"Endlich", ächzte Keir, als ich nun endlich bereit für die Abfahrt war. "Hey. Du bist derjenige, der nach dem Weckerklingeln noch eine halbe Stunde liegen geblieben ist." Seufzend startete er den Motor. "Und du bist diejenige, die dafür verantwortlich ist." Fassungslos sah ich ihn an. Wollte er mir ernsthaft die Schuld für seine Bequemlichkeit zuweisen? "Wieso sollte das meine Schuld sein? Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich dich heute mal nicht mit meinem Ellbogen in deiner-" Ich hielt inne, wollte es nicht zu harsch ausdrücken. Mit einem zu freundlichen Lächeln beendete ich: "Visage geweckt."

"Nein, dein Ellbogen hat mich heute Nacht verschont, aber etwas anderes wurde nicht verschont. Dieses Mal habe ich etwas in dich gerammt", erklärte er, da kam ihm ein weiterer Gedanke. Nachdenklich blickte er auf seine Hände am Lenkrad. Gereizt atmete ich aus. "Ich wundere mich, dass du noch so gut laufen kannst", sprach er diesen laut aus und sah zu mir rüber. Augenrollend wandte ich mich von ihm ab. War ja klar, dass er es in diese Richtung lenken musste. "Halt doch die Klappe", murrte ich und stöpselte mir die Kopfhörer in die Ohren, um sein Gesülze nicht ertragen zu müssen.

Wie ich es erwartet hatte, war Keir einer der aggressiven Fahrer. Immer wieder fluchte er vor sich hin. Ich versuchte ihn so gut es ging zu ignorieren, doch als er zum viertel Mal die Hupe betätigte, riss mein Geduldsfaden. Hitzig zog ich die Stöpsel aus meinen Ohren. "Halt an." Genervt ächzte er. "Was willst du? Wieder auf die Toilette?" Augenrollend sah ich mich nach einer Haltegelegenheit um. "Ich will fahren." Er lachte auf. Mein Kopf schoss zu ihm und ich warf ihm einen feurigen Blick zu. "Du fährst nicht", sagte er noch immer erheitert. Wütend funkelte ich ihn von der Seite an, was ihn nur noch mehr belustigte.

"Fahr hier raus", forderte ich ihn bitterernst auf, wurde allerdings nicht im Entferntesten beachtet. Ohne mit der Wimper zu zucken, fuhr er eiskalt an der Ausfahrt vorbei. "Keir, ich-" Er unterbrach mich: "Es liegen noch drei Stunden vor uns. Tu uns beiden den Gefallen, und mach es nicht schlimmer." Ein missfälliger Laut entkam mir. Mir waren die Hände gebunden, ich konnte nichts tun. Ich verabscheute dieses Gefühl.

"Ich hasse dich", nuschelte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Hand legte sich an meinen Oberschenkel, drückte ihn leicht. "Das tust du nicht." Langsam wanderten die Finger an meinem Innenschenkel entlang. Jede sachte Berührung kribbelte auf meiner Haut. Je höher seine Hand kam, desto höher schlug auch mein Herz. Lust sammelte sich in meiner pulsierenden Mitte. Ich lehnte mich zurück, bereit für das, was er vorhatte.

Er erreichte die Naht meiner Unterwäsche, bekam einen Hauch von der Feuchtigkeit, die mein Höschen durchnässt hatte, zu spüren, schien sich aber nicht großartig darum kümmern zu wollen. Auf einmal entzog er seine Hand, schlug gegen das Lenkrad, woraufhin die Hupe ein weiteres Mal ertönte. Ich war bereits vorbereitet und völlig entspannt für das, was ich erwartet hatte und zuckte bei dem plötzlichen Lärm zusammen. Gereizt stieß ich Luft aus.

"Mach weiter", sagte er aus heiterem Himmel. Ich blinzelte ihn verwirrt an, runzelte die Stirn. "Was?" Seine Augen begegneten meinen und ich erkannte das Verlangen in ihnen. "Mach weiter für mich", wiederholte er gelassen.

Lachend schüttelte ich den Kopf, richtete den Blick auf die Fahrbahn. "Das ist lächerlich." Abermals spürte ich seine Hand auf mir. "Ist es das?", hinterfragte er provokativ und wanderte näher zu der Stelle, an der ich nun am Deutlichsten meinen Puls spürte. Seufzend überschlug ich die Beine, in der Hoffnung, dem Pochen ein Ende zu bereiten. "Ist es", bestätigte ich gewissenhaft. Es war lächerlich, wie verdammt feucht ich seinetwegen war. Belustigt entzog er seine Hand. "Wenn du meinst."

Kapitel 26!

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Kapitel 26!

Ich weiß, ihr habt euch mehr erhofft ;P

Ayana xx

RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt