Ein halbes Jahr war vergangen, seit ich den Job der Managerin angenommen hatte. Mittlerweile war ich mit den Aufgaben vertraut und hatte mich gut ins Team eingefunden. Durch unsere gemeinsame Klasse freundete ich mich sogar irgendwie mit Kenma an, wodurch ich Kuroo auch gleich mit dazu bekam, die gab es halt nur im Doppel.
Selbst als mein Senpai sich bei mir entschuldigte und mich auf Knien anflehte, zurückzukommen, vermisste ich die kurze Zeit bei der Schülerzeitung kein Stück.
Vor ein paar Wochen kam Kenma auf die Idee, sich die Haare zu färben und bat mich, ihm zu helfen. Er wollte nicht mehr so auffallen und entschied sich für ein natürliches Braun. Das ging allerdings gewaltig nach hinten los, denn irgendein Idiot hatte die Farben vom Karton und dem Inhalt vertauscht. Das Ende vom Lied war, dass wir ihn blond färbten und er noch mehr auffiel.Es klingelte, benommen schlug ich die Augen auf. Mühsam schob ich die Decke von mir und stand auf. Wackelig auf den Beinen hielt ich mich einen Moment am Bett fest, bis mein Kreislauf sich etwas stabilisierte. Ich hatte mir eine dicke Erkältung eingefangen und lag mit Fieber im Bett, statt zur Schule zu gehen. Während ich mich, meinen schmerzenden Kopf haltend, langsam der Tür näherte, wurde der Besucher ungeduldiger und klingelte nun schon zum dritten Mal. „Jaaaa...und wenn du noch fünf mal klingelst bin ich auch nicht schneller." Sagte ich in den leeren Gang und stöhnte auf, als ein stechender Schmerz durch meinen Kopf fuhr. Ich öffnete die Tür und spähte hinaus. Davor erblickte ich meine beiden Schulkameraden. „ich bringe dir die Hausaufgaben." Sagte Kenma und sah dann zu Kuroo hoch, „was der hier will weis ich nicht."
Sie hatten sich extra her bemüht, also riss ich mich zusammen und öffnete die Tür, „wollt ihr kurz reinkommen? Ist aber nicht aufgeräumt." Das ich strubbelig vom Schlafen war und nur einen Pyjama mit einer Strickjacke drüber trug, war mir in dem Moment ziemlich egal. Ich führte die beiden ins Wohnzimmer und stellte etwas zu trinken auf den Tisch. „wie geht es dir?" Fragte Kuroo und nahm einen Schluck von dem Eistee. Ich lächelte schief, „es geht schon. Ist nur eine Erkältung, nichts Wildes." Log ich, denn eigentlich ging es mir wirklich schlecht. Aber wenn sie extra kamen, um nach mir zu sehen, wollte ich sie nicht direkt wieder rausschmeißen.Nachdem wir uns ein wenig unterhalten hatten, machten die beiden sich auch wieder bereit zum Aufbruch. „Ich bringe euch noch zur Tür." Sagte ich und erhob mich vom Sofa. Ich tat einen Schritt und merkte, wie das Blut aus meinem Gesicht wich. Meine Hände begannen zu kribbeln und mir wurde übel, bevor meine Beine nachgaben. Ich sackte zusammen, Kuroo fing mich auf und setzte sich behutsam auf den Boden, während er mich hielt. Keuchend lag ich in seinem Arm, das Fieber war anscheinend wieder gestiegen. Er legte die Hand auf meine Stirn, er war so schön kühl, es fühlte sich gut an. Ich legte meine zitternde Hand auf seine, damit er sie nicht von der Stelle nahm. „Du bist glühend heiß! Warum sagst du nicht das es dir schlecht geht? Wo hast du die Medikamente du solltest dringend etwas Fiebersenkendes nehmen." Sagte er vorwurfsvoll doch mit besorgter Miene. „Ich hab keine Medikamente. In dem Zustand konnte ich nicht raus und meine Mutter kommt erst spät wieder." Gestand ich kleinlaut und versuchte aufzustehen. Mein Vorhaben scheiterte, denn er legte seine freie Hand in meine Kniekehle und hob mich hoch. Mein Herz begann zu klopfen, ich war mir nicht sicher, ob die Erklärung der Auslöser war oder er. Verlegen ließ ich mich von ihm zum Bett tragen. Behutsam setzte er mich ab, „Kenma geht zur Apotheke und holt dir Medikamente und ich werde in der Zwischenzeit etwas zu essen machen, damit du schnell wieder zu Kräften kommst." Ich zog die Decke über meine Nase und schloss die Augen, das letzte, was ich hörte, war das er mein Zimmer verließ, bevor ich in einen traumlosen Schlaf fiel.
Es war schon dunkel draußen, als ich wieder aufwachte, aber ich fühlte mich etwas besser. Ich erinnerte mich wage daran, dass Kuroo mir im Halbschlaf Medizin gegeben hatte, die schien jetzt zu wirken. Langsam versuchte ich mich aufzurichten, dabei streifte meine Hand etwas Eigenartiges, das ich nicht einordnen konnte. Ich drehte mich um und da lag er, mit dem Kopf auf meinem Bett gelehnt und leise schnarchend. Ich kicherte und ein Lächeln huschte über meine Lippen. Es war schön, wenn jemand da war und sich um einen kümmerte. So etwas kannte ich bisher gar nicht. Vorsichtig streichelte ich ihm mit den Fingerspitzen durch die Haare. Zu meinem Erstaunen waren sie ganz weich, sodass ich es noch einmal mit der ganzen Hand tat. Er war irgendwie süß, dachte ich und direkt fing mein Herz wieder an, gegen meine Brust zu pochen. Als er murmelnd aufwachte und mich zerknirscht ansah, zog ich schnell meine Hand zurück. „geht es dir besser?" fragte er direkt und rieb sich die Augen, als er sich aufrichtete. „ich hab dir Reisbrei gemacht. Der steht noch in der Küche...." Erstaunt sah ich ihn an, „woher hattest du denn die Zutaten?" Er verzog etwas genervt das Gesicht und stemmte die Hände in die Hüfte, „gekauft natürlich. Nachdem wir in deinen Schränken nur Cup Nudeln gefunden haben und auch dein Kühlschrank absolut leer war, blieb uns ja nichts anderes übrig. (v/n) du kannst dich doch nicht nur von Fertigessen ernähren." Schimpfte er mit mir. Beschämt sah ich auf meine Decke und antwortete kleinlaut, „ich bin halt immer alleine und es lohnt sich nicht nur für mich zu kochen. Meine Mutter kommt immer erst spät nach Hause, deshalb isst sie meistens unterwegs." Er seufzte und wuschelte mir durch die Haare, „soll ich dir das Essen noch warm machen? Kenma ist schon vor Stunden gegangen und ich sollte mich auch langsam auf den Weg machen."
Er blieb noch bis ich aufgegessen hatte, es war ein wenig versalzen, aber da mir der Magen in den Kniekehlen hing, hatte ich das Gefühl, nie etwas Besseres gegessen zu haben.
„Also ich mach mich dann auf den Weg. Komm schnell wieder auf die Beine." Sagte er lächelnd und nahm das Geschirr. Ich griff nach seinem Ärmel und hielt ihn daran fest, „ich danke dir ...für alles" stammelte ich schüchtern und wurde ein wenig rot.
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Stay by my side // Kuroo x Reader 🍋
FanfictionDu bist eine Schülerin der Nekoma Oberschule. Als uneheliches Kind wächst du ohne Vater auf und siehst deine Mutter, die mehrere Jobs hat kaum. Im Gegensatz zu deiner prominenten halb Schwester von der Karasuno Oberschule die bereits in der Mittelsc...