Auf in die Präfektur Miyagi 🚝🏐

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Im Frühjahr kam Herr Nekomata mit wichtigen Neuigkeiten nach dem Training auf das Team zu. Er hatte einem Trainingsspiel gegen die Karasuno Oberschule zugestimmt und in der Umgebung gleich noch ein paar weitere Spiele, mit anderen Schulteams organisiert. Das bedeutete, wir würden während der Golden Week ein paar Tage auswärts verbringen. Die Jungs freuten sich darüber, endlich mal wieder ihr können mit anderen Oberschulen zu Messen und auch ich war bei dem Gedanken, die Jungs endlich wieder bei einem richtigen Match zu sehen, ganz aufgeregt. Die letzten Tage vor der Abreise trainierten sie wie die wahnsinnigen und ich half aus wo ich nur konnte.

Da wir lange unterwegs sein würden, trafen wir uns schon sehr früh am Bahnhof. Für mich war es noch mitten in der Nacht, als ich völlig verpennt mein Köfferchen die Treppe zum Gleis rauf schleppte. Zur selben Zeit kamen auch meine beiden Freunde die Treppe hoch gelaufen. Kuroo nahm im gehen meinen Koffer, „was hast du denn vor? Willst du gleich da bleiben?" Fragte er spöttisch, als er ihn oben abstellte. „Ich bin ein Mädchen. Wenn ich verreise reicht es mir nicht einen frischen Schlüpper und eine Zahnbürste mitzunehmen, ich brauche ein paar mehr Sachen." Gab ich zurück und setzte mich auf eine der Bänke. Kenma hockte sich neben mich, so wie ich ihn kannte, hatte er gar nicht erst geschlafen, sondern sich die Zeit mit Videospielen um die Ohren geschlagen.

Als der Zug endlich eintraf und wir alle auf unseren Plätzen saßen, hielt Herr Nekomata noch eine kurze Ansprache. Ich hatte keine Ahnung was er da erzählte, denn der weiche Sitz auf dem ich endlich saß ließen mir schon wieder die Augen zu fallen. Kenma saß neben mir und tippte auf seinem Handy herum, es würde ihn schon nicht stören, wenn ich seine Schulter als Kissen ersatz missbrauchte, also lehnte ich mich bei ihm an und holte meinen Schlaf nach.

Als ich aufwachte  war es bereits hell draußen und die Landschaft hatte sich von der Großstadt die ich kannte, in eine Ländliche Gegend verwandelt. Ich blinzelte ein paarmal, noch immer hing ich auf Kenmas Schulter und hatte ihm anscheinend im Schlaf ein bisschen auf die Jacke gesabbert. Als er merkte, dass ich mich zu bewegen anfing pausierte er sein Spiel und sah gelangweilt zu mir runter, er schob mich ein Stück von sich und rieb sich über den leicht gebeugten nacken, „na endlich, dein Kopf ist nach einer weile verdammt schwer geworden." Ich richtete mich auf und rieb mir die Augen, „entschuldige..." nuschelte ich verschlafen, als Kuroos Haare sich über den Sitz vor mir schoben und er sich auf der Lehne abstützend zu uns nach hinten drehte, „er beschwert sich zwar, hat aber die ganze Zeit brav still gehalten damit du bloß nicht aufwachst."

Endlich waren wir nach der langen Fahrt angekommen. Ich hatte das Gefühl, ewig unterwegs gewesen zu sein. Wir stiegen aus dem Bus, der vom Bahnhof nah bei unserer Unterkunft hielt und liefen den Rest des Weges, die Bewegung nach dem langen sitzen tat richtig gut. „Kenma! Guck nach vorne, sonst gehst du noch verloren!" Ermahnte Kuroo den Jungen, der während wir liefen die ganze Zeit runter auf sein Handy starrte und nicht darauf achtete wo er hin ging. Als wir an der Unterkunft ankamen, fehlte von Kenma wie zu erwarten war jede spur. „Dieser Idiot! Ich hab ihm gesagt er soll das Handy aus der Hand legen, jetzt haben wir den Salat." Schimpfte unser Kapitän vor sich hin. „Er kann doch nicht weit sein. Gehen wir ihn einfach suchen." Schlug ich ihm beschwichtigend vor und machte mich mit ihm gemeinsam auf den Weg, um unseren blonden Ausreißer wieder zu finden. An einer Kreuzung trennten wir uns. Ich suchte den Weg den wir gekommen waren ab, aber vergebens. Ich machte kehrt und versuchte es in der anderen Richtung. Endlich erblickte ich Kenma, der verloren in der Gegend herum saß und sich zu meinem Erstaunen mit einem fremden jungen zu unterhalten schien. „Da bist du ja." Rief ich, zeitgleich hatte auch Kuroo ihn von der anderen Seite der Straße entdeckt, „Kenma! Was machst du denn? Wir kennen uns doch hier nicht aus" Er verabschiedet sich von dem Jungen und folgt dem schwarzhaarigen. Ich lief den beiden nach und verbeugte mich im vorbeigehen kurz vor dem Jungen, der ihnen verdutzt hinterher sah. „Hast du etwa einen neuen Freund gefunden." Fragte ich, als ich zu den beiden aufgeschlossen hatte. Wie zu erwarten antwortet Kenma eher schwammig und desinteressiert auf meine Frage.

Herr Nekomata hatte bereits ein Trainingsspiel organisiert das direkt nach unserer Ankunft stattfinden sollte. Wir hatten kaum Zeit unser Sachen in die Unterkunft zu bringen und uns frisch zu machen schon mussten wir wieder in einer der Sporthallen stehen. Während die Jungs sich bereits aufwärmten, bereitete ich die Trinkflaschen vor und legte Handtücher zurecht. Als ich alles in die Halle bringen wollte, hörte ich wie ein paar von der gegnerischen Mannschaft beim dehnen über Kenma lästerten. Ich wollte etwas sagen aber Kuroo kam mir zuvor, „der schwächliche Knirps von dem ihr da redet, ist Nekomas Rückgrat, unser Gehirn und vor allem unser Herz." Wow was für eine Ansage. Ich schob Kuroo in die Halle, „Ja und du bist die Stolze Mama, unser überheblicher Kapitän." Neckte ich ihn und warf den anderen Jungen ein eisiges Lächeln zu, „unterschätz unser Team nicht,.das könnte euch das Genick brechen."

Ich war über mich selbst erstaunt wie gemein ich sein konnte. Kuroos freche Art musste auf mich abgefärbt haben.

Am Abend waren wir alle von den Strapazen der anreise und dann auch noch vom ersten Spiel völlig fertig. Ich saß alleine in meinem Zimmer und ging ein paar Unterlagen durch. die Jungs machten im Nebenzimmer ein Heidenspektakel, allen voran Yamamoto und Kuroo hörte ich durch die dünnen wände herum brüllen . Sie waren so laut, dass ich schon Sorgen hatte man könnte uns raus werfen.

Es war mitten in der Nacht, ich wälzte mich auf meinem Futon herum und konnte nicht schlafen. Ganz alleine in dem riesigen Zimmer hatte ich ein bisschen Angst und der Baum der unheimliche Schatten an die Wand neben mir warf, machte es nicht besser.

Ich klemmte mir mein Kissen unter den Arm und klopfte bei den Jungs, „ist noch jemand wach?" Fragte ich leise bekam aber nur ein allgemeines Schnarchen als Antwort. Auf Zehenspitzen schlich ich zu Kenmas Futon und hob vorsichtig die Decke an, direkt wurde ich von dem Licht seiner Konsole geblendet. „Ich wusste doch, dass du noch auf bist." Sagte ich erfreut und legte mein Kissen neben ihn. „Rutsch mal." Verwirrt sah er mich an und drängte mich mit der Hand zurück, „was hast du denn jetzt vor?" Beschämt drückte ich die Fingerspitzen aneinander, „ich hab Angst, ich will nicht alleine da drüben schlafen." Flüsterte ich. Kenma zog sich die Decke wieder über den Kopf und schob mir mein Kissen entgegen, „dann geh doch zu Kuroo" Ich sah auf den Jungen der direkt nebendran lag und Schnarchen. Ich hob die Decke wieder ein Stück an, „der schläft komisch....bitte lass mich bei dir schlafen." Flehte ich, als sich Kuroos Decke hob, „Jetzt stell dich nicht so an und komm zu mir." Sagte er und sah mich müde aus einem halb offenem Auge an. Widerwillig kroch ich bei ihm unter. Kaum lag ich, legte er seine Decke schon über mich. „Wenn die Trainer das mitbekommen, gibt es richtig Ärger." Sagt er leise und legte den Arm um mich. Ich rutschte ein Stück unter die Decke damit ich nicht sofort auffiel, falls doch mal jemand von den Erwachsenen nach uns sah. Ich schmiegte mich bei ihm an und konnte endlich einschlafen.

Als das zwitschern der Vögel mich am Morgen weckte, lag ich mit dem Kopf auf Kuroos Brust und hatte meine Beine um seines geschlungen. Seine Hand lag auf meiner Schulter und hielt mich an sich gepresst. Mit roten Gesichtern standen einige der Jungs, die uns nach dem Aufwachen so vorgefunden hatten, um uns herum und starrten ungläubig auf uns herunter. Yamamoto packte die Wut, er brüllte dem noch schlafenden Kuroo ins Ohr, „Wach auf du Perverse Sau!" Der Kapitän schreckte aus seinem Schlaf und blickte verwirrt in die Runde. Yamamoto hatte Tränen vor Zorn in den Augen, „es ist so unfair. Endlich haben wir eine süße Managerin und dann kommst du und erhebt den alleinigen Anspruch auf sie." Verwirrt schaue Kuroo ihn an, „wie bitte? Das habe ich doch nie getan." Entrüstet darüber, dass er es nicht einmal zugab, sagte Yamamoto, „du hast es vielleicht nie ausgesprochen, aber deine Taten sagen mehr als tausend Worte. Und dann müssen wir uns am frühen Morgen, das ansehen." Er untermalte seine Aussage, in dem er mit dem Finger auf Kuroo und ....seinen leeren Futon zeigte. Denn ich war unterdessen heimlich unter Kenmas Decke gekrochen, da ich noch müde war und keine Lust auf dieses geschreie am frühen Morgen hatte. Kenma schlief noch tief und fest, so konnte ich mich ungehindert bei ihm einrollen und noch weiter dösen. „Aber wenn sie bei Kenma schläft ist das ok oder was?" Fragte Kuroo genervt.

Stay by my side // Kuroo x Reader 🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt