Sommerferien Teil 1 // Kuroos Sicht 🌊

334 13 8
                                    

Beim letzten Training vor den Sommerferien, fiel mir auf das (v/n) während der ganzen Zeit ziemlich abwesend war. Es war zwar nicht unüblich, dass sie ab und an vor sich hin träumte, aber an diesem Tag war sie besonders unkonzentriert. Seit einiger Zeit schon, hatte ich sie immer ganz genau im Blick, deswegen sah ich sofort den Querschläger, der direkt auf sie zuhielt. Ich rief ihr noch zu, aber da war es schon zu spät, sie hatte den Ball mit ihrem Gesicht angenommen. Als ich das Blut aus ihrer Nase tropfen sah, wollte ich natürlich zu ihr, aber Herr Nekomata war bereits zur Stelle und warf mir einen Blick zu, der es mich nicht wagen ließ mein Training zu unterbrechen. Es tat mir leid, dass er sie wegen ihrer Träumerei ausschimpfte, am liebsten hätte ich sie selber zu Krankenstation gebracht.

Ich war wirklich besorgt um sie, denn (v/n) und Herr Nekomata kehrten bis zum Ende nicht zurück. Beim Aufräumen stand Yaku mit einem ziemlich zerknüllten Zettel in der Hand, an der selben Stelle wo zuvor (v/n) gestanden hatte. Neugierig warf ich ihm einen Blick über die Schulter, „was hast du denn da?" Er reichte den Flyer an mich weiter, „ich glaube der ist ihr aus der Tasche gefallen, als sie den Ball abbekommen hat. Vielleicht war sie deswegen so abwesend." Interessiert sah ich mir das Stück Papier an, ich kannte den Wisch, den verteilten sie seit ein paar Tagen in der Stadt. Es war ein Flyer für ein Schreinfest, mit anschließendem Feuerwerk, in den Ferien. „Ob sie dahin will?" Mittlerweile hatte sich eine kleine Gruppe um uns versammelt und betrachtete den Zettel als ob es etwas heiliges wäre. „Das ist doch viel zu weit weg." Mischte sich nun auch Kenma mit ein. „Wenn unsere süße Managerin dahin will, Reise ich mit ihr bis ans Ende der Welt." Schwärmte Yamamoto, was uns andere ziemlich zum lachen brachte, „das wird aber eine stille Reis, du kannst doch noch nicht einmal mit ihr reden. Wenn einer mit ihr dahin geht dann ja wohl ich." Protestierte ich grinsend, was ihm überhaupt nicht passte, denn er ging direkt auf mich los. Während wir rangelten, diskutieren wir darüber, wer sie zu dem Schreinfest begleiten sollte und wie hübsch sie doch im Yukata aussähe. Unser Libero brachte uns wieder zur Vernunft, „keiner von euch geht da mit ihr hin, es ist kurz vor den Sommerferien und das ist direkt am Strand. Die Übernachtungsmöglichkeiten sind alle längst ausgebucht und für einen Tagestrip muss ich Kenma zustimmen, ist es zu weit." Ein Grinsen huschte über seine Lippen, „aber ihr könnt mir danken, denn meine Familie hat ein Ferienhaus ganz in der Nähe. Ich lass euch aber nur dorthin, wenn wir alle zusammen fahren sonst schlagt ihr euch noch die Köpfe ein." Widerwillig stimmten wir zu, auch wenn ich lieber mit ihr allein dort hingegangen wäre, sah ich es ein, ohne Yaku keine Chance zu haben.

Beim Umziehen herrschte noch immer das selbe Thema, (v/n) im Sommerkleid, (v/n) im Yukata bis hin zu (v/n) im Bikini. Die Vorstellung gefiel mir und auch beim ausknobeln, wer ihr die freudige Botschaft überbringen durfte, war das Glück auf meiner Seite. Da sie noch immer nicht zurück war, ihr Sachen aber nach wie vor in der Sporthalle lagen, entschied ich mich bei der Krankenstation vorbei zu schauen, doch das musste ich gar nicht. Als ich die Umkleide verließ, sah ich sie in die Halle huschen. Nervös schien sie nach etwas zu suchen, vielleicht wirklich nach dem Zettel? Es bestand ja noch die Möglichkeit, dass sie den Flyer nur zufällig in der Tasche gehabt hatte. Ich lehnte mich möglichst cool in den Türrahmen und hielt den Zettel hoch, „suchst du den?" Als ob ich nicht schon lange wusste was drauf stand, warf ich einen Blick darauf, bevor ich sie in das was wir besprochen hatten einweihte, wollte ich doch noch ganz sicher gehen, „willst du dahin? Ist ganz schön weit für einen Tagesausflug." Kaum hatte ich ausgesprochen, wirkte sie so traurig, dass mir das als Bestätigung reichte. Schnell erzählte ich ihr von dem was die Jungs und ich ausgeklügelt hatten, um sie wieder Lächeln zu sehen.

Die Sommerferien hatten angefangen und unsere kleine Gruppe war soeben am Ziel angekommen. Begeistert wie ein kleines Mädchen rannte (v/n) los, ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da stand sie schon mit nackten Füßen im Wasser. Da wir zuerst unsere Sachen ins Haus bringen wollten, schickten die anderen mich hinter ihr her. Ich stieg die Stufen zum Strand runter und sammelte ihre Schuhe ein, die sie in ihrer Aufregung einfach achtlos von sich geschmissen hatte. Mühsam stapfte ich durch den Sand, bis hin zum Wasser, wo sie euphorisch auf und ab lief und die sanften Wellen ihre Beine umspülten. Den ganzen Tag hätte ich ihr dabei zusehen können und es tat mir im Herzen weh sie dort weg zu holen, wo sie sich doch so sehr freute. Da die anderen aber auf uns warteten, zog ich sie aus dem Wasser, was zur Folge hatte, dass der Sand an ihren nassen Füßen klebte. Ich seufzte und setzte meine Tasche ab, um mein Handtuch herauszuholen. Da ich eh schon kniete nahm ich ihren Fuß und trocknete ihn ab. Es belustigte mich, dass ihr mein Handeln so peinlich war und auch die neugierigen Blicken der anderen Badegäste stachelten mich nur an, also machte ich unbehelligt mit dem zweiten Fuß weiter, bevor ich ihr die Schuhe die ich aufgelesen hatte in die Hand drückte und sie wie ein unartiges Mädchen an der Hand zurück zu den anderen brachte.

Bis wir uns im Ferienhaus eingerichtet hatte war es bereits später Nachmittag und wir hatten noch keine Verpflegung. Also teilten wir uns in Gruppen auf um fürs Abendessen einzukaufen. Ich hatte das Glück mit Kenma und (v/n) die Besorgungen zu machen. Traurig darüber, dass wir es heute nicht mehr zum Strand schaffen würden, ließ sie sich aus, was Kenma der ihre Begeisterung überhaupt nicht teilen konnte dazu veranlasste, ihr zu widersprechen. Sie konnte anscheinend nichts davon abbringen diesen Trip zu genießen, das entlockte mir ein Lachen, denn noch nie hatte ich sie so entspannt und offenherzig erlebt. Beschämt darüber, dass es mir Spaß machte sie so fröhlich zu sehen, versuchte sie sich zusammen zu reißen, was ich sehr schade fand also trietze ich sie noch ein bisschen weiter. Ich verbeugte mich wie vor einer Prinzessin und Küsste ihren Handrücken, an ihre Reaktion war zu sehen, dass sie mein Handeln wie zuvor am Strand völlig überforderte, ich fand es einfach unfassbar süß wenn sie wegen mir in Verlegenheit geriet. „Du bist sonst so ruhig und sagst zu allem ja und Amen, nur um des lieben Friedens Willen. Auch wenn ich manchmal glaube, dass du am liebsten alles herausschreien möchtest. Die Jungs und ich waren echt erstaunt, als wir deinen Flyer in der Sporthalle fanden. Deshalb haben wir alles in Bewegung gesetzt, um unserer Prinzessin ihren Wunsch zu erfüllen." Nervös wanderte ihr Blick von Recht nach links, nur um mir nicht in die Augen sehen zu müssen. Kenma zog an uns vorbei und sagte dasselbe wie damals als er mir ein Bein gestellt hatte, „Ich hab es schon mal gesagt und ich sage es gerne noch einmal. Soll ich euch allein lassen?" Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er weiter, „das ist echt ekelhaft." Wenn ich ehrlich sein sollte, hätte ich tatsächlich nichts dagegen gehabt ein wenig mit ihr allein zu sein.

Stay by my side // Kuroo x Reader 🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt