Lev 🏐

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Die größte Hoffnung des Volleyball Clubs war es, im Oberschulturnier in einem offiziellen Match gegen die Freunde von der Karasuno zu Spiele. Leider flogen beide Teams bereits in der Vorrunde raus. Und so trainierten sie noch härter um im anstehenden Frühlingsturnier alles geben zu können und die Schlacht am Müllplatz zu verwirklichen. Es war Sonntag Morgen, ich hetzte durch die Straßen, denn ich hatte verschlafen. Wegen des immer näher rückenden Turniers, nutzten die Jungs jede Sekunde um sich vorzubereiten und ich als ihr Managerin ...tja mitgehangen mitgefangen, wie man so schön sagt. Ich rannte um die Ecke und preschte mit einem Riesen zusammen. Ich taumelte zurück, wurde aber am Arm gehalten um nicht zu fallen. „Guten morgen Fräulein Managerin." Grüßte der Junge, der locker zwei Köpfe größer als ich war. Ich blicke auf und sah ein aufrichtiges, breites Lächeln. Lev ein erstklässler, der noch nicht lange im Team war. Wegen seiner enormen Größe, setzte Trainier Nekomata große Hoffnung in ihn, sein Talent ließ allerdings bisher zu wünschen übrig. „Guten Morgen" gab ich zurück. „Du bist spät dran." Merkte ich an als er auch schon wieder los sprintete, um einer Katze nachzujagen. Am Schultor hatte er sie zu fassen bekommen und hielt sie mir strahlend entgegen. Ich streichelte ihr weiches Fell, was sie mir mit einem schnurren dankte. Dann wandte ich mich an Lev, „du solltest dich lieber sputen, sonst schimpft Yaku wieder mit dir."

Während des Trainings strotzte der halb Russe nur so vor Energie, auch wenn er nicht gut war, kam aufgeben für ihn nicht in Frage. Unser Zuspieler dagegen schien ziemlich genervt von Lev zu sein. Vielleicht war seine schlechte Laune auch dadurch zu begründen, dass er generell wenig Lust auf dieses Sonntags Training hatte. Mit jeder Minute schien er übellauniger zu werden. Ich hatte nichts gegen den neuen er konnte zwar nerven aber eigentlich war er sehr nett und bemüht. Am Ende des Trainings entschied Herr Nekomata, dass Kenma mit Lev das Zuspiel üben sollte. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, „viel Spaß" stichelten ich und Kuroo fast zeitgleich. Ich erntete dafür jedoch gleich einen bösen Blick von Kenma. Jetzt hatte ich ihn verärgert, ich lächelte entschuldigend, „wenn du es gut machst, backe ich dir einen Apfelkuchen." Damit konnte ich das Ruder nochmal rumreißen. „Was? Wieso machst du mir nie was?" Warf Kuroo gekränkt ein. „Oh weh Fräulein Managerin, du solltest Kenma nicht zu sehr verwöhnen, unser Kapitän ist eifersüchtig." Kicherte Lev. Das grinsen verging ihm als der eifersüchtige ihm einen Tritt versetzte, „halt die Schnauze!"

Die nächsten Tage Trainierten Kenma und Lev zusammen, aber eine Verbesserung war nicht zu sehen. Wenn es Punkte für den Ball auf den Kopf bekommen gäbe, wäre er eine große Bereicherung für das Team, aber so sorgte er höchstens dafür, dass die Gegner sich kaputt lachten. Mit einem Auge auf die beiden sammelte ich die herumliegenden Bälle ein, „da könnte ich ja besser treffen." Sagte ich, als ich neben Kuroo stand und Lev es schaffte einen Treffer mit einem Kopfball zu landen. Am Abend nach dem Training redete Kuroo seinem Freund gut zu. Er versuchte sogar ihn mit einem sehr passenden Vergleich zu seinem neuen Lieblingsspiel in die richtige Richtung zu lenken. Das ganze endete in einem nein, doch, nein Wettkampf der beiden. Ich kannte Kenma ja nun schon länger aber ich hatte ihn nie so trotzig erlebt.

Am Mittag des nächsten Tages liefen die Jungs ihre Runden und weil ich so unsportlich war jagten die Trainer mich gleich hinterher. Allerdings war ich weit....weit hinter den Jungs. Als ich Kenma und Lev sah wurde ich noch langsamer als ich eh schon war und beobachtete sie. Kenma saß auf den Schultern des großen und versuchte eine Katze aus den Ästen eines Baumes zu holen. Ein Windstoß wehte das Tier herunter, sie konnten sie zwar auffangen, verloren aber das Gleichgewicht und landeten beide mit dem Gesicht voran auf dem Rasen. Ich eilte zu ihnen rüber, als mir die Katze zwischen die Beine sprang und sich schnurrend an mich schmiegte, „geht es euch gut?" Fragte ich die Jungs besorgt. Kenma richtete sich auf, er war ziemlich wütend und aus seiner Nase floss Blut. Ich schob die Katze beiseite und hockte mich zu ihm runter, um mit meinem Ärmel das Blut abzuwischen, „was macht ihr hier für eine Zirkusnummer? Wisst ihr nicht das Katzen immer auf den Füßen landen?" Fragte ich, als auch Lev das Blut aus der Nase lief und er mich mit einem flehenden Blick ansah. „Nimm deinen eigenen Ärmel, ich bin doch kein Pflaster." Sagte ich zwar, half ihm aber doch. Das ganze hatte den beiden anscheinend gut getan, denn mit einmal klappte das Zusammenspiel besser. Es war noch nicht perfekt aber vorzeigbar.

Am Abend lud ich die Jungs zu mir ein, ich hatte Kenma schließlich einen Apfelkuchen versprochen. Ich fand Lev hatte sich wegen seiner Mühe auch ein Stück verdient und Kuroo wäre beleidigt gewesen wenn ich ihm nichts davon geben würde. Ich brachte alles ins Wohnzimmer und setzte Teewasser auf. Ich warf in der Küche einen Blick auf die Abstellkammer und errötete. Das letzte Mal als Kuroo hier war.... Ich schüttelte den Kopf um den Gedanken zu vertreiben, als Kuroo leise die Küche betrat und sich hinter mich stellte, er legte die Arme um mich und presste sich an meinen Rücken, „du vernachlässigst mich ganz schön. In letzter Zeit kümmerst du dich nur noch um Kenma." Flüsterte er mir ins Ohr. Er hatte recht, nach der Nacht in der er mir Laute entlockt hatte, von denen ich nie für möglich gehalten hatte das ich sie mal von mir gab, ging ich ihm unbewusst aus dem Weg. Ich schäme mich das ich mich ihm, ohne mich zu widersetzen, hingegeben hatte, schließlich hatten wir nicht einmal über unsere Gefühle gesprochen, geschweige denn waren ein Paar. Trotzdem reagierte mein Körper sofort auf seine Nähe. Die Hitze stieg in mir hoch und ein wohliger Schauer durchzuckte mich. Mein Blick wanderte abermals zu Abstellkammer. „schwelgst du in Erinnerungen?" Fragte er vergnügt und Küsste zärtlich meinen Nacken, dann löste er sich von mir und goss den Tee auf. Er warf mir einen lüsternen Blick zu, der mich erneut erschaudern ließ, „ein andermal wieder." Hauchte er im vorbeigehen und ließ mich in der Küche zurück.

Als wir fertig waren, saßen wir noch eine Weile beisammen. Wir lachten und hatten Spaß, als meine Mutter früher als erwartet von der Arbeit heim kam. Erstaunt blickte sie in die Runde, „Guten Abend" sagte sie dann mit einem freundlichen Lächeln, bevor sie sich tief vor den Jungs verbeugte, „ihr müsst die Jungs vom Volleyball Club sein, danke das ihr euch so gut um meine Tochter kümmert." Kenma strich sich verlegen mit der Hand über die Nase, „also eigentlich ist sie es, die sich um uns Kümmert."

Ein wenig später Begleitete ich die drei noch nach unten. Wir verabschiedeten uns, Kuroo hielt ich noch einen Moment zurück. Kenma bemerkte mein Vorhaben und zog Lev schon mit sich vorran. „Darf ich dich mal was fragen?" Begann ich schüchtern und zog nervös an meinem Oberteil. „sicher, schieß los." Forderte er mich auf. Ich druckste ein wenig rum, „kann es sein...ich meine ...hattest du schon..." Kuroo lächelt und vervollständigte mein gestammel, „du willst wissen ob ich schonmal Sex hatte?" Ich nickte beschämt, „naja, du bist normalerweise immer sehr lieb und fürsorglich aber was gewisse Dinge angeht ...ich weiß nicht wie ich das ausdrücken soll ...wirkst du erfahren und schon fast wild." Er fing an über meine Beschreibung zu lachen, „so siehst du mich also?" Verlegen fuhr er sich durch die Haare, „ich hatte mein erstes Mal im ersten Jahr an der Oberschule. Meine Ex war schon ein Jahr älter und erfahrener, es war für uns beide nicht so besonders. Ich probierte mich an ihr aus und sie hatte einfach nur gefallen an meinem aussehen gefunden. Aber diese Zeit hat mich wohl was Intimität angeht ziemlich geprägt,.da sie es, wie du es so schön ausgedrückt hast, wild mochte gehe ich wohl manchmal etwas forsch vor." Erzählte er mir ganz ohne Hemmungen. Ich starrte ihn mit großen Augen an, ich hatte nicht erwartet, dass er so offen mit mir darüber sprach. Er streichelte mir über die Wange „Ich weiß das du eine Person bist die oft in sich gekehrt ist, aber wenn ich etwas tun sollte, das dir nicht gefällt, dann möchte ich das du mir das sagst." Er beugte sich leicht zu mir vor um mich zu Küssen, wurde jedoch von Lev unterbrochen, der von weitem nach ihm rief, „beeil dich mal, sonst verpassen wir den Zug!" Ich glaubte kurz darauf einen Ausruf von Schmerz von ihm zu hören, Wahrscheinlich hatte Kenma ihm eine geknallt, weil er uns unterbrach. Kuroo hielt in seiner Bewegung inne, ganz knapp vor meinem Gesicht legte er wieder dieses lüsterne Grinsen auf, „ansonsten können wir noch viel Spaß miteinandern haben." Raunte er mir zu und ließ eine meiner Haarsträhnen durch seine Finger gleiten, während er sich umdrehte und zu den anderen eilte.

Stay by my side // Kuroo x Reader 🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt