Karasuno 📷

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Der letzte Tag unserer Trainingsreise war angebrochen. Nun standen die Jungs meines Teams denen der Karasuno Oberschule gegenüber. Direkt stach mir der Junge ins Auge, mit dem Kenma sich die Tage unterhalten hatte, ich hätte ihn eigentlich für einen Mittelschüler gehalten. Es war erstaunlich wie ähnlich uns die Karasuno Jungs waren. Es schien mir fast, als ob jeder von ihnen eine Art Gegenstück in der anderen Mannschaft hätte. Ich half dabei in der Halle das Netz aufzubauen, als jemand mir sehr bekanntes die Halle betrat. Akemis Freundin Shimizu, die mich erst neulich bei meiner Klamottenauswahl beraten hatte. Sie lächelte mich freundlich an und direkt hinter ihr folgte eine strahlende persönlichkeit. Als sie mich erblickte, lächelte sie über beide Ohren und grüßte mit einem rhythmischen, „heehey." Meine Schwester hatte also von dem Spiel erfahren, war klar, schließlich war sie mit der Managerin unserer Gegner befreundet. Aki kam erfreut zu mir herüber gehüpft und drückte mich an sich. Als ich mich endlich wieder von ihr befreit hatte schmollte sie, „du hättest mir ruhig sagen können das ihr her kommt." Kuroo kam aus dem Geräteraum, als er meine Schwester sah konnte man ihm ansehen, dass er nicht begeistert war, „was will die denn hier?" Fragte er und kam auf uns zu. Akemi grinste ihn an und schnippte ihm mit dem Finger gegen die Stirn, „sei nicht so frech. Ich bin hier um das Team meiner Schule anzufeuern. Das (v/n) auch hier ist, ist für mich nur ein netter Bonus."

Ich setzte mich auf die Bank zu Herrn Nekomata, als das Spiel angepfiffen wurde. Beide Teams schenkten sich nichts und ich musste neidlos gestehen das Karasunos Team wirklich gut war. Trotzdem konnten sie uns nicht das wasser reichen. Es überraschte mich allerdings, dass Kenma ziemlich motiviert zu sein schien. Das lag bestimmt an diesem Zwerg, dachte ich und grinste in mich hinein. Drei ganze Spiele wurden es und nicht einmal konnte Karasuno einen Sieg für sich verbuchen. Das tat mir schon fast leid, aber die Jungs schienen ihren Spaß miteinander zu haben. Nach der letzten Runde, waren alle am Ende ihrer Kräfte, aber sie hatten gut gespielt, die ganze Zeit über war ich nervös hin und her gerutscht und das ein oder andere Mal, wäre mir fast das Herz stehen geblieben.

Ich legte Kenma ein Handtuch auf den Kopf und lächelte ihm zu, „du warst heute wirklich in Topform." Kuroo nahm sich einfach eins von meinem Stapel, „und was ist mit mir? Du könntest mich ruhig auch mal loben." Sagte er etwas beleidigt. „Du hast das nicht nötig, dein Ego ist groß genug." Gab ich zurück und nahm ihm das Handtuch ab, nachdem er es nicht mehr brauchte. Etwas angewiedert verzog ich das Gesicht, „iiihh Kuroo, das kann man ja auswringen." Rief ich ihm nach. Ich hörte ihn lachen, „das ist nicht iiih, das ist Männlich. Ihr Frauen steht doch auf verschwitzte Männerkörper." Ich sammelte den Rest der Handtücher ein und sprach zu mir selbst, „nein, das ist eindeutig iiih."

Yamamoto schwärmte Tanaka vor wie hübsch Shimizu doch war, als sich Karasunos Libero einmischte, „aber eure Managerin ist doch auch süß." Ich bekam das ganze nur am Rande mit und eigentlich war es mir auch egal. „Ja aber unser Kapitän lässt niemanden an sie heran." Gab unser Rowdy zurück. Nun hatte ich das Gefühl die Jungs starrten mich an, während ich versuchte mich so unscheinbar wie möglich zu verhalten. „Ach so, sind die ein Paar?" Nach Tanakas Frage hatte sich auch noch meine Schwester eingeklingt, „nein, aber irgendeine schräge Art von Beziehung führen die." Wütend tauchte Kuroo hinter den über uns redenden auf, „natürlich lasse ich keinen von euch Spinnern an sie heran. Sie ist schließlich unsere Managerin, da fühle ich mich als Kapitän verpflichtet, dafür zu sorgen das ihr eure Finger bei euch behaltet." Herrschte er Yamamoto an. Dieser konterte gewieft, „pass mal lieber auf deine eignen Finger auf. Ihr pennt im selben Bett und auf der Hinfahrt hast du sie heimlich fotografiert als sie schlief. Also erzähl mir nichts!" Ertappt errötete er, dem sonst so schlagfertigen Kuroo fehlten die Worte. Ich dagegen fand das ganze furchtbar peinlich, am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Akemi musste selbstverständlich noch einen drauf setzen, sie lugte um Kuroo herum, „ach zeig doch mal das Foto, was hast du denn damit vor? Guckst du es dir an und denkst an sie, wenn du dich Abends im Bett selber befummelst?" Stichelte sie und gab dem armen Kuroo damit den Gnadenstoß. Damit hatte sie ihn völlig aus der Fassung gebracht und auch ich war bestürzt über ihre Wortwahl, „jetzt ist aber Schluss, hört auf so einen Blödsinn zu reden und räumt lieber weiter auf." Rief ich mit hochrotem Kopf herüber. Akemi grinste und zuckte mit den Schultern, „was denn, das sind Kerle die machen das alle. Ist doch nichts dabei." In diesem Moment hatte ich wieder Bilder in meinem Kopf, die ich eigentlich verdrängt hatte, „das will ich gar nicht wissen!" Schrie ich schon fast und eilte nach draußen an die frische Luft. Das war mir einfach alles zu viel geworden. Ich setzte mich auf die Treppe und rieb mir die Hände über das glühende Gesicht. Shimizu setzte sich neben mich, „geht es dir gut? Sie hätten euch wirklich nicht so aufziehen dürfen." Sagte sie besorgt. „Ich hab ihnen eben schon die Leviten gelesen, nach dem du raus warst. Ist also alles wieder in Ordnung." Sprach sie mit einem Lächeln weiter. „nichts ist in Ordnung. Ich weiß einfach nicht wie ich reagieren soll. Ich bin schüchtern und kann nicht gut mit anderen umgehen. Kuroo ist irgendwie klammheimlich mein Freund geworden, aber ich habe tiefere Gefühle für ihn. Manchmal kommt es vor das er Dinge tut, die mir Hoffnung machen, aber im nächsten Moment ist alles auch schon wieder vorbei. Ich kann andere einfach nicht einschätzen, dabei würde ich gerne wissen ob er vielleicht auch für mich mehr empfindet." Shimizu wirkte als ob man ihr alles anvertrauen könne, also schüttete ich ihr mein Herz aus. Sie hörte mir aufmerksam zu, „vielleicht geht es ihm ja ähnlich wie dir, du sagst doch selber das du eher ein verschlossener Mensch bist. Ich denke du solltest einfach einen Schritt auf ihn zugehen, um ihm zu signalisieren, das es für dich ok ist wenn ihr euch näher kommt."

Der Abschied hatte länger gedauert als erwartet. Es war bereits dunkel geworden bis wir endlich im Zug richtung Tokyo saßen. Ich lehnte mich ans Fenster als sich Kuroo auf den Sitz neben mich fallen ließ. Verwirrt sah ich ihn an, denn ich war davon ausgegangen das wir die selben Plätze wie auf der Hinfahrt einnahmen. Kenma der noch im Gang stand, bemerkte meinen fragenden Blick, „Kuroo wollte unbedingt mit mir tauschen." Sagte er ganz ehrlich. Im selben Moment merkte ich wie mein Nebenmann mit verschränkten Armen, vor sich hin murmelnd ein Stück den Sitz herunterrutschte.

Wir fuhren schon eine ganze Weile, als Kuroo mir sein Handy hinhielt, auf dem das Foto geöffnet war von dem Yamamoto erzählte. „wenn du willst lösche ich es." Sagte er ein wenig trotzig, ohne mich dabei anzusehen. Ich schob seine Hand mit dem Gerät zu ihm zurück, „wenn du es magst behalt es ruhig. Das stört mich nicht." Er rutschte etwas zu mir rüber und lehnte sich an, „man ich bin echt kaputt. Das war echt anstrengend."

Ab dem nächsten Kapitel wird es wieder etwas mehr zur Sache gehen🍋🤭. Ich hoffe ihr verfolgt meine Geschichte weiter

Stay by my side // Kuroo x Reader 🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt