Der letzte Tag des Trainingscamps war katastrophal verlaufen. Die ganze Nacht schon hatte ich mir wegen Akis und Akaashis sehr deutlichen Worten um die Ohren geschlagen, sodass ich am Ende völlig verunsichert war und nicht mehr wusste, wie ich mich (v/n) gegenüber verhalten sollte. Ich entschied mich, sie vorerst zu meiden, um mir darüber klar zu werden, was ich selber eigentlich wollte und vor allem, wie ich es schaffen sollte, ihr meine Gefühle mitzuteilen. Als würde es nicht reichen, dass ich mit meinem eigenen Gefühlschaos völlig überfordert war, setzte Akaashi immer wieder einen drauf. Zunächst machte er mir bei dem gemeinsamen Barbecues erneut eine Kampfansage, während ich mich gerade versuchte, so normal wie möglich mit unserer Managerin zu unterhalten und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, Küsste er sie vor aller Augen zum Abschied, bevor er in den Bus der Fukorodani Oberschule verschwand.
Mittlerweile war der letzte Tag der Sommerferien. Immer wieder hatte ich versucht Kontakt mit (v/n) aufzunehmen, hatte Nachrichten geschrieben, die ich am Ende wieder löschte, hatte ihre Nummer gewählt aber bereits vor dem ersten Freizeichen wieder aufgelegt. Einmal stand ich sogar vor ihrer Haustür, doch ich kehrte wieder um, ohne zu klingeln. Je länger ich ihr aus dem Weg ging, desto schwieriger wurde es, einfach wie zuvor weiterzumachen. Ich konnte nicht einfach zu der Beziehung, die wir vor dem Trainingslager hatten, zurück und das wollte ich auch nicht, denn ich hatte mich völlig in dem Gedanken verrannt, ihr nicht mehr unter die Augen treten zu können, eh ich ihr nicht endlich gesagt hatte, was ich für sie empfand. Da ich in den gesamten restlichen Sommerferien nicht schaffte mein Vorhaben in die Tat umzusetzen, nahm ich am ersten Schultag sogar eine Bahn früher, nur um ihr nicht zu begeben. Ich wusste selber, dass ich mich albern benahm und wir uns spätestens beim Volleyballtraining sowieso sehen würden, aber die Zeit wollte ich bis dahin nutzen, um mich weiterhin intensiv auf diesen Moment vorzubereiten.
Um mich ein wenig abzulenken und zur Ruhe zu kommen, bat ich einen Erstklässler, mir beim Training zu helfen. Ich schmetterte ein paar Bälle, um den Kopf wieder frei zu bekommen, als Kenma und (v/n) in der Tür standen. Natürlich war ich noch nicht bereit sie zu sehen, ich würde es wohl nie sein. Mein Herzschlag schnellte bei ihrem Anblick in die Höhe, am liebsten hätte ich meine eigenen Prinzipien über Bord geworfen, sie augenblicklich geküsst und in meine Arme geschlossen, denn mir entging nicht, wie niedergeschlagen sie aussah. Ihr erzwungenes Lächeln, als sie mir ein Handtuch reichte und nach dem Rest meiner Ferien fragte, ließ mir das Herz schwer werden, mir war klar, dass ich der Grund für den traurigen Ausdruck war, der in ihren Augen lag. Bevor ich schwach wurde, nahm ich ihr schnell das Handtuch ab und gab ihr nur eine knappe Antwort auf ihre Frage, bevor ich mich in die Umkleidekabine zurück zog, um mich für den Unterricht frisch zu machen. Seufzend lehnte ich mich gegen die verschlossene Tür und knallte meinen Hinterkopf ein paar Mal dagegen, „reiß dich zusammen...ich liebe dich...das ist doch wirklich nicht schwierig." Redete ich mir ein, doch mit einem erneuten schweren Ausatmen, gestand ich mir ein, dass es eben doch schwierig war.
Auch in der Mittagspause flüchtete ich mich wieder in die Sporthalle, doch (v/n) fand mich schneller als gedacht und schlug vor, mir beim Training zu helfen. Ich wollte sie nicht wieder vor den Kopf stoßen, also stimmte ich nach kurzem überlegen zu, konnte während der ganzen Zeit aber einfach kein Thema finden, um dieses peinliche Schweigen zu durchbrechen und ich war froh, als es mit dem Klingeln zur nächsten Stunde endete. Bevor ich mich wieder zurück in meine Klasse begab, drehte ich mich noch einmal zu ihr um, wie sie noch immer mit dem Ball in der Hand in der Sporthalle stand und ihn gedankenverloren anstarrte. Ich biss mir fest auf die Unterlippe, später nach dem Training würde ich endlich versuchen, mit ihr zu sprechen. So konnte es nicht weitergehen. Doch ich hatte mir während des restlichen Tages ganz umsonst gut zu geredete denn zum Volleyballtraining erschien sie gar nicht erst.
Besorgt um unsere Managerin versuchte Kenma sie mehrfach zu erreichen, doch ohne Erfolg. Nach dem Training suchten wir die ganze Gegend nach ihr ab, versuchten weiterhin sie zu kontaktieren, doch (v/n) blieb verschwunden. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit und vermischte sich zusätzlich mit der Sorge. „Zu Hause war sie nicht und nach dem Unterricht hat sie auch niemand mehr gesehen. Wo könnte sie denn hin sein? Weit wird sie nicht kommen mit dem bisschen Geld, was sie dabei hat." Überlegte Kenma ganz rational. Ich war wirklich froh darüber, dass mein Freund bei mir geblieben war, denn diese Hilflosigkeit machte mich wahnsinnig. „Freundinnen, zu denen sie gehen würde, hat sie nicht wirklich, die einzige, die mir noch einfällt, wäre Akemi und die wohnt zu weit weg, aber vielleicht sollten wir sie trotzdem kontaktieren, eventuell hat sie etwas von (v/n) gehört." Sponn er seine Überlegung weiter. „Akaashi..." Warf ich niedergeschlagen ein. Kenma zog fragend eine Augenbraue hoch, „ähm, ok. Ich glaube zwar nicht, dass sie bei ihm ist, aber es kann ja auch nicht schaden, wenn er auch Bescheid weiß." Sagte er Schulterzuckend. Seufzend fuhr ich mir mit den Fingern durch die Haare, „ich glaube, es hat sie ziemlich gekränkt, dass ich sie in letzter Zeit so abweisend behandelt habe. Vielleicht habe ich es nun endgültig vergeigt und sie will nichts mehr von mir wissen. Es würde mich nicht wundern, wenn sie dann zu ihm ginge, schließlich hat er ihr sein Interesse schon mehr als einmal mitgeteilt und abgeneigt schien sie nicht zu sein" Fragend legte Kenma den Kopf auf die Seite, „stimmt du benimmst dich wirklich ganz schön eigenartig und sie war deswegen auch echt fertig aber ich kenne sie mittlerweile ganz gut und kann mir nicht vorstellen, dass sie sich deswegen jetzt Akaashi in die Arme wirft." Obwohl er mit guten Argumenten meine Befürchtung zu widerlegen versuchte, schluckte ich meine Eifersucht gegenüber Fukorodanis Zuspieler herunter und nahm mein Handy zur Hand.
Kuroo
Hey, ist (v/n) zufällig bei dir?Akaashi
Nein, wie kommst du darauf? 🤨
Ich bin gerade zu Besuch bei meinen GroßelternKuroo
Ach so, falls sie doch noch bei dir auftauchen sollte,
würdest du mir bitte Bescheid sagen? Ich mache mir wirklich SorgenAkaashi
Kannst du mich vielleicht mal ordentlich aufklären?
Was ist passiert? Geht es (v/n) gut?Kuroo
Weiß ich nicht, sie war nicht beim Training,
Wir können sie nicht finden und nicht erreichen.
Diesmal habe ich es richtig verbockt.Akaashi
Ich werde die Augen offen halten
und sage dir natürlich Bescheid, wenn ich etwas von ihr höre.
Und mach dich nicht verrückt!!!Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, dass sie bei Akaashi sein könnte, als mich wenig später eine erneute Nachricht von ihm erreichte.
Akaashi
Du wirst es nicht glauben
aber ich habe sie eben auf dem Heimweg zufällig gefunden.
Ihr ist nichts passiert, du kannst dich beruhigen.
Ich bringe sie jetzt nach Hause 👍🏻Erleichtert atmete ich auf, als die Sorge gewichen wahr, kam allerdings die Wut zum Vorschein. Wie konnte sie uns so einen Schrecken einjagen und einfach abhauen, nur weil ich mich ein bisschen komisch verhielt?
Ich war wirklich froh als sie mit Akaashi an ihrer Seite wohlbehalten wieder zu Hause war, trotzdem wollte ich eine Antwort. Nachdem Kenma sie bereits zurechtgewiesen hatte, drängte ich sie gegen die Wand und verlangte mir zu sagen, was sie sich dabei gedacht hatte. Da wir lange nicht miteinander geredet hatten und ich mich nicht unter Kontrolle hatte, war ich ein bisschen härter zu ihr als ich es wollte. Es erstaunte mich, dass sie mir die Stirn bot und mich wegen meines Schweigens in der letzten Zeit sogar an herrschte, doch was sie dann sagte versetzte mir einen schmerzhaften Stich in der Brust, denn sie spielte ernsthaft mit dem Gedanken als Managerin aufzuhören. Auch wenn wir nie wirklich zusammen waren, fühlte es sich für mich in dem Moment an, als würde sie mit mir Schluss machen. Ich war wütend und traurig zugleich, bevor meine Gefühle mich übermannten und ich wieder etwas Unverzeihliches tat, musste ich das ganze erstmal verarbeiten, „mach was du willst." Presste ich noch hervor und ließ sie zurück. Um meinem Ärger Luft zu machen, trat ich, im Vorbeigehen, mit so viel Wucht gegen eine Laterne, dass sogleich das Licht ausfiel.Außer Sichtweite blieb ich stehen, biss mir auf die Unterlippe bis ich Blut schmeckte, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Ich war mir sicher, jetzt hatte ich sie wirklich verloren und das alles nur, weil ich zu lange gebraucht hatte, ihr zu sagen, dass ich sie liebte. Akaashi hatte Recht, sie würde nicht ewig auf mich warten und nun war die Frist verstrichen. In dem Moment, als die erste Träne über meine Wangen lief, trat Kenma mir von hinten in die Kniekehle. Ich knickte ein und knallte mit den Knien auf den harten Bürgersteig, „was soll der Scheiß?" Brüllte ich beim Umdrehen, verstummte aber rasch wieder, als ich die vor Wut brodelnde Aura bemerkte, die meinen Freund umgab, „du Sau blöder Idiot!" Fuhr er mich an und schlug mir seine geballte Faust auf den Kopf, „was flennst du hier rum? Ich sollte heulen! Seit Monaten tue ich alles, um euch lahmarschige Pappenheimer endlich zusammenzubringen! Küsse sie damit ihre dämliche Schwester ihre Griffel von dir lässt! Beknie meine Mutter, dass sie mir die scheiß Aquarium Karten für euch überlässt! Höre mir ständig euer gejammere an, gebe noch gute Ratschläge als wäre ich ein Beziehungs Experte und ihr setzte das ganze wegen so einem Kindergarten Kram in den Sand!!!!!" Völlig außer sich krallte er sich in meinen Kragen und fing an mich zu schütteln, um seinen Wutausbruch noch mehr Ausdruck zu verleihen, „mir reicht es Mann! Kriegt endlich eure Beziehung in den Griff, sonst raste ich noch aus!"
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Stay by my side // Kuroo x Reader 🍋
FanfictionDu bist eine Schülerin der Nekoma Oberschule. Als uneheliches Kind wächst du ohne Vater auf und siehst deine Mutter, die mehrere Jobs hat kaum. Im Gegensatz zu deiner prominenten halb Schwester von der Karasuno Oberschule die bereits in der Mittelsc...