Endlich daheim, warf ich meine Tasche in die erst beste Ecke und fläzte mich auf mein Bett, ohne mich umzuziehen. Ein paar Minuten lag ich mit dem Gesicht ins Kissen gedrückt einfach nur da, vor erschöpfung unfähig mich zu rühren. Mühsam drehte ich mich auf den Rücken und holte mein Handy aus der Hosentasche, um mir noch einmal das Foto der schlafenden (v/n) anzusehen. Sobald das Bild auf dem Display erschien, zogen meine Mundwinkel sich wie automatisch zu einem Lächeln nach oben. Doch meine Glücksgefühle hielten nur kurzzeitig, ich legte das Gerät neben mich und verschränkte die Arme über den Augen, „ihr sagen, dass ich sie liebe ...wenn das nur so einfach wäre" flüsterte ich in den leeren Raum bei der Erinnerung an Akis Frage und mein Seufzen ging in ein verzweifeltes Lachen über, „erbärmlich..." Ich rollte mich auf die Seite und nahm das Handy wieder zur Hand. Zärtlich streichelte ich mit den Fingern über den Bildschirm, auf dem immer noch sie zu sehen war, als es plötzlich zu vibrieren anfing. Erschrocken warf ich das Telefon von mich, denn ich fühlte mich irgendwie ertappt. Zaghaft sah ich nach, wer zu so später Stunde noch etwas von mir wollte. Erstaunt weiteten sich meine Augen, als ich die völlig simple Nachricht, ob ich noch wach sei, las. Nicht der Text war es, der mich so aus der Fassung brachte, sondern der Absender, denn sie stammte von dem Mädchen, das mir solches Kopfzerbrechen bereitete. Rasch setze ich mich auf und tippte eine Antwort auf mein Handy, um sie nicht zu lange warten zu lassen.
Kuroo
Ja, bin ich. Ist was passiert?(v/n)
alles gut,
ich kann nur nicht schlafen 😣Kuroo
Ach so,
ich dachte, weil du mich sonst nie anschreibst.(v/n)
Ich hab gesehen das du noch online bist aber wenn ich
störe kann ich auch Kenma schreiben. 😑Bloß nicht, dachte ich in diesem Moment und schrieb schnell zurück um sie davon abzuhalten.
Kuroo
Hab ich gesagt das du störst🙄? Also was bedrückt dich?
Du schreibst mir ja nicht einfach so mitten in der Nacht,
Bist du alleine und hast wieder Angst?(v/n)
Bin alleine aber zuhause hab ich eigentlich keine Angst.
Bin wahrscheinlich nur noch so aufgewühlt von der Reise.Kuroo
Klingt einleuchtend....
oder schlägst du dir die Nacht um die Ohren weil du an
mich denkst?😁😎
Soll ich vorbeikommen und dir Gesellschaft leisten?😘Ob ich zu forsch war? Kaum hatte ich die Nachricht gesendet, wünschte ich, sie wieder löschen zu können.
(v/n)
Ja klar😂Mir war bewusst, dass sie es ironisch meinte, doch das war meine Chance, ich sprang wie von der Tarantel gebissen vom Bett und eilte aus meinem Zimmer. Stürmisch polterte ich die Treppe hinunter und rannte dabei fast meinen Großvater über den Haufen, der sich vor dem zu Bett gehen noch einen Tee gemacht hatte. „Ich muss nochmal weg!" Rief ich dem erstaunten alten Mann entgegen, dem ich gerade im letzten Moment mit einem gekonnten Satz zur Seite ausgewichen war. Da augenblicklich für mich jede Sekunde zählte und die Bahn zu dieser Uhrzeit unregelmäßig fuhr, schwang ich mich aufs Fahrrad und trat in die Pedale, was meine Beine noch hergaben. Dafür das ich bis eben noch völlig kaputt von der Reise gewesen war, strotzte ich jetzt nur so vor Energie und legte die Strecke bis zu ihrem Zuhause, in einer Rekordzeit hin. Nach Luft ringend warf ich mein Gefährt unachtsam und ohne es abzuschließen an die Fahrradständer und schoss mit meiner letzten Kraft die Treppe bis vor ihre Tür hinauf. Da ich nicht wusste, ob ihre Mutter daheim war, rief ich sie an, damit sie mir öffnete. Es dauerte ungewöhnlich lange, bis sie endlich abhob und ich fürchtete, dass sie doch schon schlief. Als ein Klacken ertönte und ihre zarte Stimme am anderen Ende der Leitung erklang atmete ich erleichtert auf, „machst du mir die Tür auf?" fragte ich und konnte ihre Verwirrung über meine Aussage hören. Nach kurzem hin und her öffnete sich die Tür vor mir und (v/n) lugte, noch immer nicht überzeugt davon, ob ich wirklich da war, zu mir nach draußen. Möglichst cool lehnte ich an dem Geländer und grinste breit, „Hi, ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte." Grüßte ich keck und hoffte inständig, dass sie nicht merkte, wie sehr ich aus der Puste war. Belustigt darüber, dass sie ihre Aussage im Chat nur ironisch gemeint hatte, bat sie mich letztendlich doch herein. „Hinter jeder Ironie steht auch ein kleines bisschen Wahrheit." Gab ich selbstbewusst wieder, hätte mich gedanklich aber am liebsten geohrfeigt, was redete ich da nur für einen Stuss zusammen? Am besten wäre, ich würde einfach meine Klappe halten, sonst hielt sie mich noch für völlig bekloppt. Kaum war dieser Gedanke formuliert, sprudelte auch schon die nächste Dummheit aus mir heraus, denn ihr knappes Nachthemdchen schaltete auch den letzten funken verstand in mir aus, „wenn ich gewusst hätte, dass du mich so in Empfang nimmst, wäre ich noch schneller gefahren."
Hätte ich mich nicht quasi selbst eingeladen, würde ich denken, sie wollte mich mit ihrem sexy Aufzug verführen. Zumal ich nicht damit rechnete, dass sie so etwas tatsächlich trug. Zu meinem Bedauern zog sie sich beschämt von meinen Worten eine Strickjacke über. Ich sollte wirklich besser den Rand halten, denn wenn ich weiter redete, fürchtete ich, dass eine Katastrophe geschehen könnte, die nicht wieder gut zu machen wäre.
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Stay by my side // Kuroo x Reader 🍋
FanfictionDu bist eine Schülerin der Nekoma Oberschule. Als uneheliches Kind wächst du ohne Vater auf und siehst deine Mutter, die mehrere Jobs hat kaum. Im Gegensatz zu deiner prominenten halb Schwester von der Karasuno Oberschule die bereits in der Mittelsc...