Jetzt wo wir endlich wieder dieselbe Schule besuchten schleifte ich Kenma, der mal wieder die Nacht durchgezockt hatte, hinter mir her um nicht die Bahn zu verpassen. Im letzten Moment erwischten wir den Zug, bevor die Türen sich schlossen. „Verrat mir mal wie du das in deinem letzten Jahr an der Mittelschule ohne mich gemacht hast?" Japste ich nach Luft ringend. Mein jüngerer Freund hielt es allerdings nicht für nötig mir zu antworten, stattdessen nickte er in der Gegend rum. Ich war mir nicht sicher ob er das tat, weil er kurz eingepennt war oder ob er mit dieser Geste jemanden begrüßte, was ich für sehr unwahrscheinlich hielt. Ich blickte auf und sah ein Stück weiter hinten ein Mädchen, dass sich anscheinend genauso verwirrt wie ich umsah und ebenfalls den Kopf in unsere Richtung neigte. „Kennst du die?" Wollte ich direkt wissen, denn es kam mir schon sehr eigenartig vor, dass der eigenbrötlerische Kenma ein Mädchen begrüßte. Er sah mich verschlafen an, „hast du was gesagt? Ich glaub ich bin grad für eine Sekunde eingenickt." Das war mal wieder typisch, „du hast grade das Mädchen dahinten begrüßt." Klärte ich ihn grinsend auf. Kenma sah sie kurz an und zuckte dann mit den Schultern, „ist nicht so schlimm, die geht in meine Klasse." Das änderte aber nicht daran, dass sie dachte er würde sie Grüßen, tatsächlich aber ein kurzes Nickerchen gehalten hatte. Irgendwie tat sie mir aufgrund dieses Missverständnisses leid, sie wirkte wie ein Mauerblümchen und freute sich bestimmt wenn sie jemand bemerkt hatte, also winkte ich ihr aus einer Laune heraus freundlich zu, damit hatte ich die Arme nun völlig verwirrt .... irgendwie fand ich ihre Reaktion ganz süß.
Von dem Tag an fiel sie mir jeden Morgen ins Auge und wir behielten den stillen Gruß von weitem bei. Es waren bereits ein paar Wochen vergangen, als Herr Nekomata beim Training verkündete das Leute von der Schülerzeitung, einen Sonderartikel über die Sportclubs veröffentlichten und zu diesem Zweck für ein Interview später bei uns vorbeischauen würden.
Als ein ziemlich schlaksiger Typ mit Brille in der Tür auftauchter und sich dort mit unserem Trainer unterhielt, schielten wir natürlich alle neugierig rüber. Jeder von uns hatte heimlich die Hoffnung, dass ein süßes Mädchen uns Interviewen würde, aber das konnten wir wohl vergessen. Wegen meiner geistigen Abwesenheit verpasste ich den Moment, einen der Bälle zu schlagen, der für mich bestimmt war. Mit schrecken verfolgten wir die Flugbahn des Balls, der direkt auf die in der Tür stehenden zu hielt. Erleichtert atmete ich auf als sich Herr Nekomata und der Nachwuchsreporter in letzter Sekunde bewegten und der Ball sie knapp verfehlte. Allerdings folgte ein lautes Rumpeln von draußen nach dem er ins freie geflogen war. Ob da noch jemand war? Ein paar von uns rannte zur Tür um dem Krach auf den Grund zu gehen. Der Junge von der Zeitung schob sich schimpfend an mir vorbei und eilte die Treppe vor der Halle hinunter. Sofort tadelte er ein mir sehr bekanntes Mädchen, das wie ein Käfer auf dem Rücken lag und sich ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen bei dem Sturz ziemlich weh getan haben musste. Ich konnte mir das nicht länger mit angucken, wie dieser Spargeltarzan, unsere stille Bahn-Freundin so fertig machte, ich wies den Kerl zurecht der es nicht für nötig hielt ihr zu helfen und hob sie vom Boden auf. Niemand bemerkte es weil alle Augen auf sie gerichtet waren, doch ich wurde in dem Moment ein wenig rot, denn mir fiel sofort auf, dass sie von nahem wirklich niedlich war.
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Stay by my side // Kuroo x Reader 🍋
FanfictionDu bist eine Schülerin der Nekoma Oberschule. Als uneheliches Kind wächst du ohne Vater auf und siehst deine Mutter, die mehrere Jobs hat kaum. Im Gegensatz zu deiner prominenten halb Schwester von der Karasuno Oberschule die bereits in der Mittelsc...