Völlig Verkatert und ohne viele Erinnerungen an den Vorabend wachte ich am nächsten Morgen auf. Zerknirscht versuchte ich die Augen zu öffnen, zog mir aber bei dem ersten Sonnenstrahl der mich traf direkt die Decke wieder über den Kopf. „Na ausgeschlafen du Säufer?" Fragte Kenma, der bereits putzmunter und fertig angezogen, mit der Konsole in der Hand, auf seinem Bett saß. Ohne Rücksicht riss mein Freund mir die Decke weg, was mir ein gequältes Stöhnen entlockte. Ich massierte mir die Schläfen um den hämmernden Kopfschmerzen entgegen zu wirken, „wie bin ich überhaupt ins Bett gekommen?" Sprach ich meine Gedanken laut aus. Kenma blickte böse auf mich herab, ich musste im Suff irgendetwas angestellt haben was ihn ziemlich sauer machte. Krampfhaft versuchte ich mich zu erinnern was passiert war, aber alles was ich wusste, war das ich es mit dem Sake etwas übertrieben hatte....danach ist alles nur noch verschwommen. Obwohl, wenn ich genauer darüber nachdachte war auch irgendwas mit (v/n).
Bei dem Gedanken riss ich entsetzt die Augen auf und sprang aus dem Bett, was mir einen stechenden Schmerz durchs Hirn jagte. Ohne darauf zu achten packte ich Kenma an den Schultern, „was habe ich gemacht?" Schrie ich ihn panisch an. Denn ich fürchtete, dass ich ihr im Alkoholrausch irgendetwas angetan haben könnte. Schließlich war sie der Grund, warum ich mich so hemmungslos habe voll laufen lassen, um meinen völlig überhitzten Gedanken, die von morgens bis abends nur um sie gekreist waren, mal eine Pause zu gönnen. Doch jetzt bereute ich zutiefst, dass ich mich so gehen lassen habe. Angsterfüllt wartete ich auf eine Antwort von Kenma und bohrte dabei unbewusst meine Finger in seine Schultern. „Du tust mir weh" sagte er monoton und streifte meine Hände von sich. „Ich weiß nicht genau was ihr da getrieben habt. Für mich sah es aus als hättest du deine Triebe nicht im Griff und bist über sie hergefallen. Aber keine Sorge als ich euch am Strand eingesammelt habe, warst du zwar ziemlich angepisst das ich euch gestört habe, aber ihr wart zumindest mehr oder weniger angezogen." Erzählte er mir seufzend. Beschämt fuhr ich mir mit den Händen übers Gesicht und raufte mir die Haare, „ich bin so ein dämlicher Idiot." Schimpfte ich über mich selber. Kenma stimmte mir kopfnickend zu, „Stimmt...aber Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung." Gab er neunmal klug von sich.Ich war ein wenig erleichtert, als ich sie nicht am Frühstückstisch sah, denn ich schämte mich und würde ihr nicht in die Augen sehen können. Bei dem Anblick des Essens wurde mir übel, ich bekam keinen bissen runter, also nippte ich in Gedanken versunken an meinem Kaffee und überlegte wie ich ihr am besten gegenüber treten sollte. Ich hatte es nicht geschafft eine vernünftige Lösung zu finden, als sie zu uns stieß. Sie wirkte völlig normal, trotzdem wich ich ihrem Blick aus und antwortete ihr distanziert, als sie mich direkt ansprach. Bevor ich noch mehr Dummheiten beging ergriff ich die Flucht und verkroch mich in mein Zimmer. Antriebslos ließ ich mich aufs Bett fallen und drückte mein Gesicht ins Kissen, „ich bin so blöd, so blöd, so blöd." Murmelte ich gedämpft in den Stoff und wiederholte es wie ein Mantra. In meinem Selbstmitleid merkte ich nicht, dass Kenma zu mir kam und sich über mich beugte. Er knallte mir seine flache Hand gegen den Hinterkopf, „was hast du jetzt vor? Willst du sie für den Rest deines Lebens meiden?" Fragte er und fing dann an seine Sachen für den Strand zusammen zu suchen. Als ich keine Anstalten machte ihm zu antworten, oder mich zu bewegen, seufzte er erneut über meinen Trotz, „dann bleib halt hier liegen und setz von mir aus Moos an...ich sag dann Yamamoto das er ruhig sein Glück bei ihr versuchen soll." Genervt drehte ich ihm den Kopf zu, „das wagst du dich nicht." Er zuckte mit den Schultern, „wer weiß, vielleicht versuch ich ja auch mal mein Glück...sie scheint mir doch ganz zugetan zu sein." Stichelte er weiter. Wütend warf ich ihm mein Kissen an den Kopf und drehte mich von ihm weg. „Mach was du willst." Gab ich beleidigt zurück, in dem wissen, dass er sich niemals ernsthaft an sie heranmachen würde. Ohne mich weiter zu beachten verließ er das Zimmer. Nach einer Weile hörte ich erneut die Tür ins Schloss fallen, in dem Glauben es sei Kenma, der zurück kam, rührte ich mich nicht. Plötzlich hörte ich Schritte auf mich zu kommen, jemand packte meinen Arm und zog mich etwas hoch, „los komm, wir wollen zum Strand." Mein Herzschlag schnellte in die Höhe und meine Wangen begannen zu glühen, denn es war nicht Kenma der mich zur Bewegung aufforderte, sonder die Person die ich gerade am allerwenigsten sehen wollte. Erschrocken riss ich meinen Arm los, um meine Verlegenheit zu verbergen. „Geht ohne mich." Sagte ich patzig, in der Hoffnung sie würde mich schnell wieder in Ruhe lassen, denn ihre Anwesenheit warf mich völlig aus der Bahn. Sie knallte mir ihre Hände gegen die Wangen und zwang mich sie anzusehen, während sie mir wütend eine Predigt darüber hielt, dass es für sie nichts schlimmes war, dass ich sie geküsst hatte. Verwirrt und zugleich beschämt sah ich sie an, direkt fiel mein Blick auf ihren Hals, an dem sie mit Make-up versucht hatte die Spuren meiner ungezügelten Leidenschaft zu kaschieren. Direkt machte sich das schlechte Gewissen wieder in mir breit, doch sie verdeckte mir die Sicht auf die Stelle mit ihrer Hand und versuchte mich weiterhin dazu zu bewegen die Sache zu vergessen. „...oder währe dir wohler wenn ich dir zum Ausgleich eine knalle?" Fragte sie und entlockte mir damit ein schmunzeln. Sie war wirklich unglaublich, in diesem Moment wurde mir wieder bewusst, wieso ich diese Gefühle für sie entwickelt hatte. Es hätte mir im Nachhinein leid getan, wenn ich ihr mit meiner schlechten Laune den letzten Tag vermiest hatte, also riss ich mich zusammen und versuchte zumindest normal mit ihr umzugehen, auch wenn es mir schwer fiel, denn ich konnte mich ja nicht einmal richtig daran erinnern was ich genau mit ihr angestellt hatte und das ließ mich bewusst etwas Abstand zu ihr nehmen, ich wollte es auf keinen Fall erneut so weit kommen lassen.
DU LIEST GERADE
Stay by my side // Kuroo x Reader 🍋
FanfictionDu bist eine Schülerin der Nekoma Oberschule. Als uneheliches Kind wächst du ohne Vater auf und siehst deine Mutter, die mehrere Jobs hat kaum. Im Gegensatz zu deiner prominenten halb Schwester von der Karasuno Oberschule die bereits in der Mittelsc...