Kapitel 9

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Vor ein paar Stunden, wurde ich endlich entlassen und bin jetzt zu Hause. Drei Tage (Montag bis Mittwoch), lag ich im Krankenhaus. Ich sitze mit Maeve auf dem Sofa und wir sehen uns einen Film an. Wir sitzen nebeneinander und ihr Kopf findet recht schnell den Platz, auf meiner Schulter. Meinen Arm, lege ich um ihren Schultern und ziehe sie noch ein Stück zu mir. Ich merke, wie ihr Herz kurz schneller schlägt und ihr Atem für einen kurzen Moment stockt, als ich sie zu mir ran ziehe. Ich werfe einen Blick zu ihr und sehe, wie sie mit der Hand vor dem Mund, versucht ein Lächeln zu verstecken.
Bringt nicht so viel, wenn ich von oben auf dein Gesicht sehen kann kleines.

"Wie war das?" Ertönt Maeves Stimme auf einmal.
Was?! Hab ich das etwa Laut gesagt?!
Ich versuche ruhig zu bleiben und mir nichts anmerken zu lassen.
"Was? Ich hab nur laut gedacht, sorry."
Maeve wirft mir ein leichtes Lächeln entgegen und wendet sich wieder dem Film zu.
Hat sie das gerade alles gehört? Wenn ich es deutlich gesagt habe, hab ich ein Problem.
Ich schaue wieder zum Fernseher und versuche, mich auf den Film zu konzentrieren.

Später am Abend, stehe ich im Bad und putze mir gerade die Zähne. Ich höre Maeves nackten Füße, auf dem Holzboden, tapsen. Sie kommt ins Bad und ich merke, wie sie sich hinter mich stellt.
FUCK!
Ihre warmen, zierlichen Hände liegen, auf meinen Hüften. Sie hat einfach unter mein T-Shirt gegriffen und legte ihre Hände, auf meine Hüften und löst dieses beschissene und zugleich wundervolle Gefühl in mir aus. Ihre Arme schlingen sich, um meinen Bauch und sie lehnt ihren Kopf, gegen mein Schulterblatt. Mein Bauch platzt gleich, vor Schmetterlingen. Die röte in meinem Gesicht taucht so schnell auf, wie der Rauch der entsteht, wenn man eine Kerze auspustet.
Meine Hand mit der Zahnbürste stockt, genau wie mein Atem. Eben konnte ich mich noch unter Kontrolle halten, im Krankenhaus auch, -lag vielleicht an den Medikamenten- aber jetzt.... verdammt!

"Ich gehe schonmal ins Bett, bis gleich."
Ihre Arme lösen sich langsam, von meinem Körper. Sie hinterlassen eine Gänsehaut und eine unbeschreibliche Hitze.
Ich höre, wie sie das Bad verlässt. Sofort spucke die Zahnpasta ins Waschbecken und halte mir die Hand vor den Mund, um nicht zu schreien, oder irgendeinen anderen Laut von mir zu geben.
"Die Hand vor dem Mund, bringt nicht so viel, wenn ich dein rotes Gesicht und deine aufgerissenen Augen immer noch, im Spiegel sehen kann 'kleines'."

Ich drehe mich sofort um, lasse dabei natürlich die Zahnbürste fallen und verschlucke mich an dem Rest Zahnpasta, in meinem Mund. Meine Hand greift fester, um den Rand des Waschbeckens und hilft mir so, nicht gleich umzufallen. Maeve steht mit einem Lächeln im Türrahmen und beobachtet mich ganz genau.
"Beeil dich ein bisschen, der Arzt hat dir oft genug gesagt, wie wichtig viel Ruhe jetzt für dich ist." Lacht sie und verschwindet im Schlafzimmer.

Verdammt, was war das gerade?! Fuck...
Ich lehne mich gegen den Rand des Waschbeckens und halte mich immer noch fest, um nicht umzufallen. Nach einem tiefen Atemzug bücke ich mich und hebe die Zahnbürste auf.
Ich wasche sie kurz ab und gehe dann auch ins Schlafzimmer.
Aus dem Kleiderschrank, nehme ich mir eine kurze Hose und ein Oversizeshirt. Schnell ziehe ich mich um und lege mich dann zu Maeve ins Bett.

Ich decke mich ein wenig, mit der dünnen Sommerdecke zu. Bevor ich meine Augen schließe, werfe ich Maeve noch einen Blick zu. Wie immer, hat sie ihren Haare zu einem lockeren Dutt gebunden und liegt auf der linken Seite.
Ich drehe mich um und merke, wie meine Augen schnell schwer werden.

Die Sonne blendet mich. Sie scheint mir direkt ins Gesicht. Wie ich das hasse, aber ist auch meine Schuld, wenn ich vergesse die Vorhänge zuzuziehen. Ich streiche mir einmal mit der Hand übers Gesicht und stehe dann auf, um die Vorhänge zu schließen, damit Maeve nicht auch, von dem hellen Licht, aufwacht.
"Du brauchst sie nicht mehr zuzumachen, ich bin schon wach." Murmelt Maeve, völlig verschlafen, aus dem Bett.

Ich lasse von dem Vorhang ab und drehe mich zu ihr. Langsam schlendere ich zurück ins Bett und setzte mich neben Maeve, die immer noch, in die Decke eingekuschelt mit geschlossenen Augen, da liegt.
"Guten Morgen." Nuschle ich vor mich hin und sehe dabei auf die Uhr. 9:07. Viel zu früh.
"Wie spät ist es?" Fragt Maeve und reibt sich ihre Augen.
"Zu früh." Gebe ich, als Antwort zurück.
"Wie viel zu früh?" Fragt sie und sieht zu mir hoch.
"Viel zu früh." Antworte ich und blicke in ihre verschlafenen Augen.
"Fuck."
"Jup."

Wir haben uns entschieden, uns nicht nochmal schlafen zu legen und stattdessen frühstücken zu gehen. Maeve zieht sich im Bad um und ich im Schlafzimmer. Da es draußen immer wärmer wird, ziehe ich mir eine Leggins, ein Top und eine Jeansjacke an -es wird zwar immer wärmer, aber um 9 Uhr morgens ist noch was frisch draußen.
Ich klopfe an die Badezimmertür und rufe "bist du fertig?"
Ich höre, wie sich der Schlüssel, im Schlüsselloch dreht und die Tür aufgeht. Maeve steht vor dem Spiegel und trägt, sehr konzentriert, Mascara auf. Ich nehme mir mein Parfüm, aus dem Schrank und sprühe es auf meinen Hals und meine Handgelenke, anschließend nehme ich noch die Kette, die ich von Mary bekommen habe und mache den Verschluss in meinem Nacken zu.

"Ich bin fertig." Lächelt Maeve, mich aufgeregt an.
"Nein, du hast deine Mascara etwas verschmiert, warte kurz." Mit meinem Daumen, versuche ich die Mascara wegzuwischen, aber ich verschmiere sie nur. Ich mache ein Wattestäbchen nass und versuche es damit.
"Halt still, ich will nicht daran Schuld sein, wenn du ein Wattestäbchen im Auge hast." Mit meiner linken Hand, halte ich ihren Kopf fest und wische vorsichtig die Mascara weg.
"Geht doch." Schmunzle ich und werfe das Wattestäbchen, in den Mülleimer.
Maeve lächelt breit, wir ziehen uns unsere Schuhe an und verschwinden dann, im Treppenhaus.

"Meinst du Mary würde mitkommen, wenn sie wach ist und Lust hat?" Fragt Maeve, als wir gerade an der Wohnung vorbeigehen.
"Wir können ja mal klingeln, vielleicht ist sie wach."
Ich drücke auf die Klingel und höre durch die Tür, wie der schrille Ton in der Wohnung ertönt.
Kurz darauf öffnet Mary uns die Tür. Ihre Haare sind gemacht und sie ist fertig angezogen -also nicht mehr im Schlafanzug.
"Hey ihr beiden, wo wollt ihr denn so früh hin? Warum seid ihr überhaupt schon wach?"
"Die Sonne hat uns geweckt und anstatt uns wieder hinzulegen dachten wir uns, wir gehen frühstücken und da haben wir überlegt, ob du mitkommen willst."
"Ja. Ja gerne, ich wollte gerade eh in die Stadt, dann trifft sich das gut. Jason schläft noch." Informiert sie uns. Sie schnappt sich ihre Schlüssel und wir verlassen, gemeinsam das Haus.

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