Kapitel 29

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Irgendwie fühlt es sich nach so einer Nacht viel besser an, neben Ivy aufzuwachen. Ich hab es so schon immer geliebt neben ihr aufzuwachen -noch besser war das einschlafen-, aber nachdem man so etwas zusammen getan hat, fühlt es sich nochmal anders an. Außerdem ist dieser Moment gerade total kitschig. Ich mache meine Augen auf und sehe, wie die Sonnenstrahlen durch die Vorhänge auf die Decke scheinen. Ivy schläft noch. Ihre Augen sind ganz locker geschlossen. Ihr Mund ist einen Spalt breit geöffnet. Sie sieht so entspannt aus. Ich möchte mich am liebsten nicht bewegen oder einen Ton von mir geben, um sie nicht zu aufzuwecken.

Ich greife nach meinem Handy, rechts von mir. Es ist 10:12. Noch etwas früh für meine Verhältnisse.
Aber nun ja. Langsam und mit dem Versuch, so wenig Geräusche, wie es nur geht, zu machen, stehe ich auf. Ich schleiche mich auf Zehenspitzen in die Küche und schließe beim verlassen, des Schlafzimmers, noch die Tür. Ich schmeiße als erstes die Kaffeemaschine an- das wichtigste natürlich zuerst. Ich gehe zum Kühlschrank und hole ein paar Eier raus.
Ivy hat mir oft genug Frühstück und Kaffee gemacht, sie hat generell schon so viel für mich getan, ich will ihr zumindest auch einmal ein leckeres Frühstück machen.

Ich denke es wäre auch gut, wenn Ivy und ich über letzte Nacht reden. Auch wenn alles in Ordnung ist, es ist wichtig das man als Paar über Themen, wie diese, zu sprechen.
Ich werde heute auch noch das Thema ansprechen, ob und wann wir es Mary und Jason sagen. Außerdem muss ich irgendwann noch mit meiner Mutter reden.

Ich bin so in Gedanken versunken, das ich mich fast an der heißen Pfanne verbrenne.
"Shit", versuche ich leise zu fluchen.
"Was machst du denn?"
Natürlich musste sie genau jetzt wach werden und herkommen, in dem Moment in dem ich so ungeschickt bin und ihr Frühstück machen will.
"Ich hab mich fast verbrannt, aber alles gut."
"Oh man. Du bist echt ein Tollpatsch."
Sie kommt mir näher, bis sie vor mir steht. Dann nimmt sie meine Hände in ihre und sucht nach einer Verbrennung oder Verletzung.
"Es ist wirklich alles gut", versuche ich sie zu beruhigen und ziehe meine Hände zurück "komm setz dich, ich hab Kaffee und Pancakes für uns gemacht."

Nach 45 Minuten sitzen wir immer noch am Tisch und reden, über Gott und die Welt. Im Hinterkopf habe ich noch, das wir über letzte Nacht reden sollten, ich weiß aber nicht, ob Ivy das triggert -wegen ihrer Vergangenheit. In einem ruhigen Moment atme ich kurz durch und versuche das Thema behutsam anzusprechen.
"Ivy, können wir über das sprechen, was gestern Nacht passiert ist?"
Sofort stockt sie in ihrer Bewegung.
"Tut mir leid, war das gestern zu viel? Hätten wir es lassen sollen? Shit tut mir leid." Sie schlägt sich peinlich berührt die Hände vors Gesicht und sieht mich entschuldigend an.
"Hey nein ist okay es war.... toll. Es ist nur, ich denke wir sollten einfach darüber reden, wenn es dich nicht triggert..."
"Nein tut es nicht." Erleichtert atme ich auf.

Wir fangen an darüber zu reden. Am Anfang des Gesprächs ist es uns beiden ein wenig unangenehm, aber mit der Zeit wird es immer lockerer. Wir sagen uns was wir gemocht haben und was wir eher weniger gemocht haben -von den Dingen gibt es aber kaum welche. Wir erzählen uns auch Sachen, die wir uns für das nächste mal wünschen, egal wann es das nächste mal passiert. Und am wichtigsten, das wir immer offen kommunizieren, wenn uns etwas nicht gefällt.

"Fuck, es ist schon 12:30. Wir haben echt lange geredet, ist mir gar nicht aufgefallen."
"Mir auch nicht," lacht Ivy "aber wir haben Samstag, also können wir so lange reden, wie wir wollen."
Wir beide grinsen uns an.
"Wollen wir nicht zumindest woanders reden? Vielleicht nicht am Esstisch deiner kleinen Wohnung?"
"Wozu?" ihr Grinsen lässt etwas nach, wird aber irgendwie liebevoller und nachdenklicher zugleich "Ich liebe es hier mit dir zu sitzen und einfach nur deiner Stimme zuzuhören."
Mein herz bleibt für einen Moment lang stehen und fängt erst nach ein paar Sekunden wieder an zu schlagen.

Dieses Mädchen bringt mich durch ihre Worte und die Liebe, die sie damit ausdrückt, noch um. Ich habe keine Ahnung wie ich mein Herz davon abhalten könnte bei ihren Worten nicht überleben zu wollen, weil ich noch viele mehr aus ihrem Mund hören will und bei ihrer Liebe zu sterben zu wollen, weil sie so überwältigend stark ist.

"Also bleiben wir hier einfach sitzen?" Frage ich, nachdem ich mich wieder gesammelt habe.
"Ja, warum nicht?" Lächelt Ivy.
"Wollten wir es nicht Mary und Jason erzählen?"
"Stimmt, aber nur wenn du es willst. Wir haben doch keine Eile."
"Da hast du recht."

Wir bleiben noch eine Weile sitzen und unterhalten uns, über die verschiedensten Themen.
Nach einiger Zeit räumen wir den Tisch auf und gehen ins Bad, um uns fertig zu machen. Ivy muss nämlich noch ein paar Sachen einkaufen. Deswegen machen wir das jetzt und gehen dann Abends zu Mary und Jason.

Während Ivy alles aufschreibt, was wir zusammen einkaufen müssen, ziehe ich mich noch schnell um und packe alles ein, was wir noch brauchen (Schlüssel, Geld, etc.).
Ivy zieht sich eine Jacke an und wir fahren los.

Sorry das es wieder solange gedauert hat. :(
Bin bisschen krank, deswegen ist es auch nur so ein kurzes Kapitel.
Ich hoffe natürlich das es euch trotzdem gefällt :)
Bis zum nächsten Kapitel :)))

My cutieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt