Ich spüre den Wind an meinem ganzen Körper. Wir sausen an den Bäumen, Büschen und Autos mit gut 70 Kmh vorbei. Meine Sicht wird, durch das Visier meines Helmes, eingeschränkt. Ich schlinge meine Arme um Ivys, mit einer Lederjacke bedeckten, Oberkörper.
Ich lehne mich so weit es geht, gegen Ivys Rücken, ohne sie beim fahren einzuschränken. Ivy bremst langsam ab, da die Ampel rot geworden ist.
Sobald wir ganz still stehen, dreht sie sich zu mir um und macht ihr Visier hoch, ich tue es ihr gleich.
"Alles okay bei dir?", fragt sie uns ich sehe, wie sie grinst und sich ihre Augen ein wenig verengen.
"Natürlich.", grinse ich zurück.
Sie berührt mit ihrem Helm meinen, ungefähr auf der Höhe unserer Stirnen und guckt mir für einen Moment -einen sehr langen Moment- in die Augen. Dann entfernt sie sich wieder von mir, allerdings ohne unseren Blickkontakt zu unterbrechen.
Ivy dreht sich wieder nach vorne, da die Ampel bald wieder grün wird. Solange sie noch rot ist, nimmt sie meine Hände und schlingt sie um ihren Bauch.Am Supermarkt angekommen schließe ich mein Bike ab und wir gehen zusammen zum Eingang.
Maeve holt uns einen Wagen, mit einem Chip, den ich ihr gebe.
Im Laden suchen wir alles zusammen, was ich brauche und gehen dann zur Kasse. Maeve hat sich noch ein paar Süßigkeiten ausgesucht und was zu trinken.Wir sind als nächste an der Kasse dran und streiten uns darüber, wer bezahlen darf. Maeve argumentiert damit das ich sie schon die ganze Zeit versorgen würde und sie mir mal etwas zurückgeben möchte. Mein Argument ist, dass das meiste, was auf dem Band liegt, etwas ist, was ich brauche und nicht sie. Wir gehen heute sowieso bei Mary essen, also wird sie von dem, was da liegt weniger verbrauchen.
Dank eines Kompromisses, lässt Maeve mich zumindest die Hälfte zahlen und sie zahlt die andere Hälfte. Ich bin froh, das sie mich überhaupt etwas zahlen lässt, da ich weiß wie stur sie sein kann.
Wir packen alle Sachen in meinen Rucksack, den Maeve gleich während der Fahrt auf dem Rücken trägt. Während Maeve den Wagen wegbringt, lese ich die Nachricht, die Mary mir gerade geschickt hat.Mary 14.59
Hey, wir sind ja heute Abend zum essen verabredet. Ich bin aber erst spät zu Hause. Wäre es ok, wenn ihr kocht und Jason und ich kommen dann zur vereinbarten Zeit zu euch, um zu essen?In dem Moment kommt Maeve auch schon wieder.
"Alles okay?"
"Ja, Mary hat nur gefragt ob wir kochen können, da sie erst spät nach Hause kommt. Wäre das für dich ok?"
"Klar, was kochen wir denn?"
"Ich dachte an einen Tortellini-Auflauf." schlage ich vor, während ich Maeve ihren Helm reiche.
"Ja okay, machen wir das."Wir setzten uns beide auf und fahren schnell wieder nach Hause. Während der Fahrt spüre ich mehrmals, wie Maeve sich immer ein Stück näher an mich kuschelt, was mich ein wenig vom fahren ablenkt.
Wieder zu Hause packen wir den Rucksack aus und räumen alles, an ihren Platz. Danach fangen wir an zu kochen. Ich nehme mir die Tortellinis aus dem Kühlschrank und koche einen Liter Wasser. Kurz bevor Mary und Jason kommen, werden Maeve und ich gerade fertig. Wir stellen ihn auf ein Holzbrett, auf den schon gedeckten Küchentisch.
Wow, hier riecht es ja toll!" ruft Mary, von der Tür aus, die sie gerade aufgeschlossen hat. Sie tritt ein und Jason folgt ihr direkt. Die beiden kommen auf uns zu und nehmen uns nacheinander in den Arm. Es riecht wirklich toll" schmunzelt Jason, löst sich aus unserer kleinen Umarmung und blickt zwischen Maeve und mir hin und her. Eine peinliche Stille entsteht für ein paar Sekunden. Zum Glück haben wir Mary, die sowas immer sehr gut wieder auflösen kann und ein Gespräch anfängt.
Und was habt ihr beiden heute schon so gemacht?" fragt Mary, während sie sich hinsetzt. Maeve und ich blicken uns ein wenig ertappt und nervös an. Ich merke sofort, wie Jason, der mir gegenüber sitz t, neugierig wird. Ach nichts besonderes, ein wenig geredet und wir waren einkaufen und so was halt."
Das ist doch aber nur die eine Hälfte des Tages. Ihr müsst doch irgendwas schönes gemacht haben." hakt Mary nochmal nach. Wir können ihr jetzt schlecht erzählen, das wir gefrühstückt haben und danach noch Stundenlang an diesem Küchentisch gesessen haben und geredet haben, über uns und was letzte Nacht passiert ist. Zudem auch noch, das ich extra einen Umweg zum Supermarkt gefahren bin, damit sich Maeve länger an mich kuschelt und das wir dann hier zu Hause waren, auf den Tortellini-Auflauf im Ofen gewartet haben und währenddessen auf dem Sofa saßen, rumgeknutscht haben und nicht mehr voneinander loskamen, selbst nicht, als der Ofen gepiept hat. Also kratze ich mich nervös am Hinterkopf und suche in den hintersten Ecken meines Kopfes nach einer guten Ausrede für diese Frage. Gegenüber von mir bemerke ich schon das Lächeln von Jason. Das Lächeln was er aufsetzt, wenn er genau weiß was abgeht.
Am Ende schüttle ich einfach nur den Kopf, um versuchen ihr klar zu machen, das wir heute nicht mehr getan haben, als das was ich ihr erzählt habe. Maeve ringt sich ein nervöses Lächeln ab, doch Jason hört nicht auf mit seinem Ich-weiß-es-Lächeln. Ich sehe ihn mit einem wenn-du-nicht-damit-aufhörst-bring-ich-dich-um-Blick an und sein Lächeln verschwindet schlagartig, weil er weiß, das ich diese Drohung sehr ernst meine. Trotzdem sieht er mich während des Essen immer wieder mit diesem Blick an, ich versuche aber einfach ihn zu ignorieren.
Irgendwann sieht Maeve zu mir und wir verständigen uns mit Blicken, das wir jetzt beide bereit sind, es den beiden zu sagen, bzw. es Mary zu sagen, da Jason es eh schon weiß.
Mary, Jason, Maeve und ich wollen euch beiden was erzählen."
Jason legt seine Gabel hin und fängt wieder an zu grinsen. Ich ignoriere es einfach weiterhin und nehme stattdessen unter dem Tisch Maeves Hand. Klar was denn?", nuschelt Mary, mit einem halben Tortellini im Mund.Maeve und ich haben viel geredet in letzter Zeit und natürlich auch viel Zeit miteinander verbracht. Und so hat es sich ergeben, das wir jetzt zusammen sind." Mary hört auf zu kauen und legt ihre Gabel hin, mit der sie gerade einen weiteren Tortellini aufspießen wollte. Ihre Stirn liegt in Falten und sie sieht nachdenklich aus. Seit ihr nicht schon vor langer Zeit ein Paar geworden?"
Es herrscht Stille. Nicht diese Stille die , am Anfang dieses Essens herrschte, sondern eine unangenehmere. Jeder in diesem Raum guckt jeden einmal an -oder auch zwei- oder dreimal. Nach ein paar Sekunden, in denen die Blicke von dem einem Augenpaar zu dem nächsten Augenpaar huschten, fingen wir alle an, zu kichern. Alle außer Mary. Mary weiß garnicht mehr was abgeht.
Das Kichern von Jason, Maeve und mir entwickelt sich zu einem lauten Lachen. Nach einem gefühlt ewigen Lachflash beruhigen wir uns alle wieder -oder versuchen es zumindest- und wischen uns die Lachtränen aus den Augenwinkeln.Seit ihr nicht schon seit Monaten ein Paar?", fragt Mary erneut und ihre Stimme ist ein wenig leiser geworden. Nein!", rufe ich, noch so halb im Lachen. Ein kleines oh" kommt aus Marys Mund und sie fängt auch an zu lächeln.
Aber ich freue mich trotzdem sehr für euch", kichert sie noch hinterher. Maeve und ich bedanken uns lächelnd. Dabei liegt meine Hand auf Maeves Oberschenkel und ich merke, wie sie ihre Beine zusammenpresst.Wir reden noch einige Minuten, bis wir Mary und Jason zu Tür bringen. Aus dem Augenwinkel merke ich, wie Maeve immer noch so unauffällig wie möglich, ihre zitternden Oberschenkel zu verstecken, bis Mary und Jason aus der Tür sind. Sobald die beiden draußen sind schlendert sie zum Sofa und lässt sich in die Kissen fallen. Musste das sein?", fragt sie leicht genervt, aber ich weiß, das sie nicht genervt ist. Was denn?", stelle ich als Gegenfrage und laufe langsam auf sie zu, sobald ich die Teller auf der Theke abgestellt habe. Geh weg!", kreischt sie und kann ein Lachen dabei nicht unterdrücken.
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Heyyy, endlich ein neues Kapitel!!!
Ich war in letzter Zeit sehr inaktiv, da ich keine Ideen mehr hatte und erstmal wieder sammeln musste. Vielleicht habt ihr auch gesehen, das es jetzt ein neues Cover und einen neuen Titel gibt. Ich war von Anfang an nicht ganz zufrieden mit dem Titel, aber wusste auch nicht was ich sonst schreiben soll, deswegen habe ich mich heute mal ran gesetzt und überlegt, was ich neues machen könnte. Ich hoffe es gefällt euch :))).
Bis zum nächsten Kapitel <3 :)
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My cutie
RomanceIvy Johnson wohnt in einer Wohnung über ihres besten Freundes, dessen Mutter ihre Adoptivmutter ist, die sie im Alter von 12 Jahren aufgenommen hat. An ihrem 16. Geburtstag begegnet sie auf einer Party einem Mädchen die noch einiges in ihrem Leben ä...