Kapitel 26

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Ich liege im kalten Gras, eines Parks. Des Parks. Die Sonne strahlt mir ins Gesicht. Maeves Kopf liegt auch meinem Bauch. Maeve liest immer noch 'It ends with us'. Sie ist bald fertig mit dem Buch.
Ich lege meine Hand auf ihren Hinterkopf und streiche langsam darüber. Ich sehe, wie sie die Augen kurz schließt und meine Berührung genießt. Ich muss schmunzeln. Ich fahre, mit meinen Fingern in ihre Haare und kraule ein wenig, ihre Kopfhaut. Sie schließt ihre Augen erneut.

Ein paar Minuten liegen wir einfach so da und ich massiere Maeves Kopfhaut. Irgendwann öffnet sie ihre Augen, dreht ihren Kopf zu mir und sieht mich mit ihren türkisblauen Augen an. Ich setze mich auf und lege Maeves Kopf auf meinen Schoß. Sie grinst zu mir hoch und ich vergrabe meine Finger wieder in ihren Haaren. Ihr Grinsen vergeht langsam, aber ihre Augen hören nicht auf zu glänzen.
Ich liebe diese Augen. Diese verdammten türkisblauen Augen.

Ich nehme meine Finger aus Maeves Haaren und lege meine linke Hand, an ihre rechte Wange. Ich beuge mich zu ihr runter und lege meine Lippen auf ihre.
Langsam löse ich mich wieder von ihr und blicke, auf ihr hübsches Gesicht runter. Sie hat ihre Augen noch für einen Moment geschlossen. Ich fange an, mit meinem Daumen, über ihr Wange zu fahren.

Maeve öffnet ihre Augen und sieht mich mit einem Funkeln an.
"Willst du was trinken? Oder essen?", frage ich und nicke zu dem Imbiss stand gegenüber von uns.
"Jaaaa, holst du mir nh Cola?"
"Klar, hol ich dir."

Ich stehe auf und krame 5 Dollar aus meiner Hosentasche.
"Eine Cola, bitte." Bestelle ich bei dem jungen Imbiss-Typen. Er gibt mir eine Colaflasche aus dem Kühlschrank und ich gebe ihm die 5 Dollar. Er gibt mir 3 Dollar zurück, ich bedanke mich und drehe um, um wieder zu Maeve zu gehen. Ich sehe einen braunhaarigen Typen, neben ihr, der mit ihr redet.

Die eine Hand mit der Colaflasche und die andere Hand zu einer Faust geballt, laufe ich zurück zu Maeve und setzte mich neben sie. Der Typ sieht mich überrascht an. Ich reiche Maeve die Flasche und sie grinst mich an, mit einem Blick, der nur nach schön-dich-zu-sehen-aber-ich-komm-aus-der-Situation-nicht-mehr-raus-bitte-hilf-mir schreit.
Ich blicke zu dem Typen vor mir, der anscheinend immer noch nicht begriffen hat, das er sich verpissen soll.

"Also..., gibst du mir deine Nummer?", fragt der komische Typ, anscheinend schon erneut.
"Uhm..." verlegen sieht Maeve zu mir und versucht anscheinend, das alles irgendwie nett zu verpacken "die Sache ist die, uhm, sie" Maeve zeigt mit ihrem Daumen zu mir "sie ist meine Freundin. Deswegen nein." Sie grinst, während sie das sagt. Sie will ihn loswerden, aber es ihm so nett, wie nur möglich, beizubringen. Irgendwie süß, aber ich will, das er geht.
Der Typ nickt verstehend, stellt sich wieder hin und kehrt uns den Rücken zu.
Ich hörte ihn allerdings noch "Lesbische Schlampe" murmeln. Ich springe auf und bin schon dabei auszuholen, um dem Typen eine reinzuhauen. Maeve hält meine Faust auf und lächelt mich zärtlich an.

"Ist schon gut, komm, lass uns gehen." Sie hebt ihr Buch und die Colaflasche vom Boden auf und nimmt meine Hand, in ihre. Ich gucke dem Arschloch immer noch sauer hinterher.
Maeve stellt sich ein wenig vor mich, legte eine Hand, an meine Wange und gibt mir einen Kuss auf meine Lippen. Sofort höre ich auf, an den Idiot zu denken und blicke in Maeves schöne Augen.
"Lass uns nach Hause."
Ich nicke nur lächelnd und nehme ihre Hand.

Als wir zu Hause ankommen, ist es schon abends. Wir betreten den Hausflur und wollen die Treppen hoch, da geht Marys Wohnungstür auf.
"Ah, ich dachte mir schon, das ihr es seid.", grinst Mary uns entgegen "Wollt ihr zum Abendessen kommen?"
Maeve und ich tauschen Blicke aus und sind uns einig.
"Klar, wir gehen kurz nach oben, bringen unsere Sachen weg und so und dann kommen wir wieder."
"Alles klar, bis gleich." Mary winkt uns kurz zu und wir verschwinden die paar Stufen, nach oben.

In der Wohnung legt Maeve das Buch und die Flasche ab und geht ins Schlafzimmer, um sich was bequemeres anzuziehen. Ich nehme mir aus dem Schrank, über der Spüle, ein Glas und befülle es mit Wasser. Ich drehe mich um und da kommt Maeve auch schon wieder. Sie trägt eine schwarze Leggings und einen viel zu großen Pullover -kein Wunder, ist auch meiner.
"Hast du dich etwa an meinem Kleiderschrank zu schaffen gemacht?"
"Vielleicht.", grinst sie und zupft den Hoodie ein wenig zurecht.

Sie tritt vor mich und lehnt sich, in meine Richtung. Sie stützt sich mit beiden Händen rechts und links von mir ab. Sie kommt mit ihrem Gesicht meinem immer näher.
"Was wird das?", frage ich sie provokant, aber bleibe dabei ernst.
Maeve entfernt sich wieder ein bisschen und lacht leicht auf.

Ich drehe ihr den Rücken zu und gehe schon zur Wohnungstür. Maeve folgt mir ein paar Sekunden später.
"Aber du musst schon zugeben, das der Hoodie an mir 10 mal süßer aussieht."

Ich drehe mich um und betrachte sie einmal, von Kopf bis Fuß und wieder zurück.
Ich gehe ein paar Schritte auf sie zu, so nah das sich unseren Nasenspitzen fast berühren.
"Du siehst verdammt süß aus und am liebsten, würde ich dich gerade küssen."

Das alles hätte ich zumindest getan, wenn ich den Mumm dazu gehabt hätte, aber den hatte ich nun mal nicht.

Als sie diesen Satz ausspricht bleibe ich stehen und fahre mir einmal durch die Haare. Ich weiß doch selbst, wie süß sie in jedem einzelnen meiner Klamotten aussieht, aber ich werd es ihr nicht sagen. Nicht jetzt. Ich gehe weiter Richtung Haustür, schnappe mir meine Haustürschlüssel und trete, über die Türschwelle, in den Hausflur. Maeve kommt in schnellen Schritten hinterher. Wir laufen die Treppen runter zu Marys Wohnungstür. Ich klopfe an die Tür und sie wird zeitnah, von Jason geöffnet.

"Hey, ihr beiden, lang nicht mehr gesehen." Er umarmt uns beide kurz und geht dann mit uns zum Esstisch, an dem Mary schon auf uns wartet. Es gibt Lasagne. Yesss. Mein Lieblingsessen. Eigentlich das Lieblingsessen, von uns allen. Wir nehmen uns alle eine Portion, der dampfenden Lasagne und verschlingen sie so schnell es geht. Sie ist einfach zu gut um sie langsam zu essen.

My cutieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt