Kapitel 27

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Es ist so weit, ab jetzt müssen wir wieder in die Schule. Um ehrlich zu sein, ich hab so gar keine Lust. Maeve wohnt immer noch bei mir, sie will noch nicht zurück nach Hause, zu ihrer Mutter. Sie weigert sich auch, darüber zu reden. Ich habe damit kein Problem, sie kann mit mir reden, wenn sie es will, aber Mary macht sich langsam Sorgen um sie.

Es ist 7 Uhr morgens. Mein Wecker klingelt, ich kneife meine Augen zusammen, um zu sehen, wo mein Handy liegt. Maeve, die neben mir liegt und noch im Halbschlaf ist, fängt an sich zu bewegen.
"Scheiße, ist es schon wieder soweit?", nuschelt sie vor sich hin.
"Ja, leider.", seufze ich.

Ohne auch nur einen Funken von Lust, stehe ich auf, schlendere ins Bad, wo ich mein Gesicht mit kaltem Wasser wasche. Auf dem Weg in die Küche, schaue ich noch einmal ins Schlafzimmer.
"Schläfst du etwa immer noch?", frage ich lächelnd.
"Nein.", murmelt Maeve, mit der Decke halb über den Kopf.
"Schläfst du immer noch, wenn in 5 Minuten der Kaffee fertig ist?", frage ich belustigt.
"Nein.", schreit Maeve und lacht dabei ein wenig. Sie fällt fast aus dem Bett, bei dem Versuch aufzustehen.

Ich gehe in die Küche und heize die Kaffeemaschine vor. Kurz darauf kommt Maeve aus dem Bad. Sie hat ein breites Lächeln im Gesicht und freut sich schon, auf ihren Kaffee.
Ich stelle die warme Tasse vor sie, auf den Tisch. Sie bedankt sich lächelnd und nimmt einen großen Schluck aus der Tasse.

Zurück im Schlafzimmer suche ich in meinem Kleiderschrank, was ich heute anziehe. Ich nehme mir eine dunkel blaue Jeans, ein T-Shirt und einen dicken Hoodie. Ich ziehe mir alles an und gehe dann ins Bad. Dort trage ich ein wenig Mascara auf und putze mir die Zähne. Dann kommt auch Maeve und fängt auch an ihre Zähne zu putzen. Sie hat sich schon angezogen und trägt wieder einen meiner Hoodies -diesmal ist er ihr nicht zu groß, so wie gestern.

Nachdem wir beide uns fertig gemacht haben ziehen wir uns Schuhe und Jacken an. Ich packe mein Handy und meine Haustürschlüssel ein und werfe mir meinen Rucksack auf die Schulter. Maeve schultert auch ihren Rucksack und nimmt unsere Helme mit.

Zusammen, laufen wir nach unten zum Motorrad. Wir steigen beide auf und setzen uns die Helme auf den Kopf. Nachdem ich spüre, das Maeve sich an mir festhält starte ich den Motor und fahre los.
Eigentlich laufen wir ja immer mit Jason, aber der hat sich irgendwas eingefangen und liegt krank zu Hause im Bett. Maeve und ich könnten zwar laufen, aber so macht es mehr Spaß.

An der Schule angekommen, steigen wir beide ab und zeihen uns die Helme aus. Ich schaue lächelnd zu Maeve und sie blickt lächelnd zurück. Ich mache den Schritt auf sie zu, der uns trennt, streiche ihr eine Haarsträhne, aus dem Gesicht und küsse sie. Ich lege meine Lippen auf ihre weichen, die sich anfühlen, wie samt. Ihr Geruch, ihre Haut, ihre Lippen, einfach ihr ganzes Dasein lässt mir einen angenehmen Schauer über den Rücken fahren.
Während, des Kusses legt sie ihre Hand, an meine Taille. Ich löse mich von ihr und lächle sie an. Sie öffnet ihre Augen und das türkis blitzt mir entgegen. Ein Türkis, voller Liebe, Freude und Hingebung.
Diese verdammten türkisen Augen.

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Ihre Lippen berühren meine und die Schmetterlingsschwärme tauchen auf. Ich lege meine Hand, an ihre Taille und ziehe sie ein Stück weiter zu mir. Ich war unfähig zu denken, abgesehen von einem Gedanken, der immer in meinem Kopf schwirrt, wenn das passiert: Fuck, ich bin so verdammt glücklich.

Wir lösen uns voneinander und ich lasse meine Augen noch für einen Moment geschlossen. Nach einigen Sekunden öffne ich sie und bemerke, das Ivy mich bereits glücklich ansieht.
Ich blicke auf die Uhr meines Handys und merke, das wir nur noch ein paar Minuten haben, um in den Raum zu laufen, in den wir müssen.

"Ich würde ja gerne weiter, hier rumstehen, aber wir müssen los.", sage ich so leise, das es fast nur ein Flüstern ist.
"Dann gehen wir."
Ivy schließt das Motorrad ab und wir laufen die Treppen, zum Haupteingang hoch. Gemeinsam laufen wir zu dem Raum, im zweiten Stock und betreten das Klassenzimmer, kurz bevor es klingelt.
Wir haben jetzt Geographie. Eigentlich mag ich Geographie, aber ich mag Mrs Collins nicht besonders. Um genau zu sein, mag sie niemand wirklich.

Nach 8 Stunden, die unglaublich nervig und langweilig zugleich waren, treffen Ivy und ich uns vor der Schule.
"Hey, wie war Mathe?", fragt Ivy und ich sehe schon das ironische Lächeln, auf ihrem Gesicht.
"Frag nicht.", antworte ich komplett genervt. Als wären die 6 Stunden vor Mathe (eine Stunde Mittagspause), noch nicht anstrengend genug gewesen, nein natürlich nicht.

Wieder zu Hause gehen wir nach oben und legen unsere Sachen ab, um bei Mary und Jason essen zu gehen.
Mary öffnet uns mit Freude die Tür und mir kommt schon der Duft, von leckerem Essen entgegen.
"Hey, wie geht's euch?"
"Gut, und euch?", fragt Ivy. Man sieht ihr nur zu gut an, das sie das Essen auch riecht und jeden Moment in die Küche rennen und sich bedienen will.

"Kommt doch rein.", lädt Mary uns mit einer Handbewegung ein.
Wir gehen sofort rein und laufen schon, in die Küche, in der wir auf Jason treffen.
"Heyyy, wie geht's unserem kranken Freund?", frage ich ironisch. Selbst wenn man Jason schon ansieht, merkt man auf den ersten Blick, wie kacke es ihm geht.
Von Jason kommt nur ein Seufzer. Ivy nimmt ihn kurz in dem Arm.

"Wie war die Schule?", fragt Jason und lächelt uns jetzt schäbig an.
"Lasst uns doch essen.", antwortet Ivy freundlich und ignoriert Jasons Lachen dabei komplett.
Mary stellt eine Pfanne mit Kartoffel-Gulasch vor uns.
Lecker.
Mary teilt jedem eine Portion aus und überreicht uns die Teller. 
"Und wie geht's euch so?"
Oh nein, da ist er schon wieder, dieser Unterton und das hochziehen, der Augenbrauen...
Fuck.
Ich will Mary nicht anlügen, aber Ivy und ich haben noch nicht darüber geredet, wie wir es den beiden sagen.

My cutieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt