Mikey x Reader (Tokyo Revengers)

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TW: Tod, Verlust
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"Hey mein Schatz", sagte ich bevor ich mich vor dem Grabstein auf den Boden setzte. Eine kurze Pause entstand. "Es ist jetzt genau sechs Jahre, drei Monate, fünf Tage, acht Stunden, 42 Minuten und 23 - nein, 24 Sekunden her, seitdem du mich verlassen hast. Du denkst dir jetzt sicher: "Wie bescheuert ist sie denn, dass sie jede Sekunde mitzählt?". Ja, das denke ich mir auch. Ziemlich bescheuert. Man sollte meinen, nach sechs Jahren, sollte man schon irgendwie damit klarkommen, aber...ach keine Ahnung." Eine Träne lief mir über die Wange. "Du fehlst mir. Du fehlst mir so sehr. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an dich denke. Es tut so weh. Nach sechs verdammten Jahren tut es immer noch so stark weh, wie an dem ersten Tag. Aber wer sollte schon damit rechnen? Dass du einfach nur einkaufen fahren wolltest und dann von einem beschissenen LKW erwischt wirst? Wer soll mit dieser Scheiße schon rechnen? Du warst erst 21. Du hattest dein ganzes Leben noch vor dir. Aber du hättest es ja eh nur bei Toman verbracht. Gott, wie sehr ich dich teilweise dafür gehasst habe, dass du die Gang so geliebt hast. Ich war so sauer, ich wollte doch nur Zeit mit dir verbringen, aber du hattest manchmal nur Augen für sie." Ich lachte kurz auf. "Tut mir leid. Ich habe dich nie wirklich dafür gehasst. Also ja, angepisst war ich schon, aber ich wusste, dass ich für dich immer noch das wichtigste war. Ich wollte eine Familie mit dir gründen. Dich heiraten und den ganzen Kram. Aber naja..." Ich lächelte und wischte mir die Tränen weg. "Eigentlich bin ich wegen etwas ganz anderem hergekommen, aber du kennst mich ja. Ich schweife gerne ab. Also, ich habe gute Neuigkeiten. Ich habe jemanden kennengelernt. Einen Mann. Und ja...ich liebe ihn. Ich könnte ihn nie so sehr lieben wie dich, aber das weiß er und für ihn ist es okay. Er ist ein guter Mann. Er hilft mir, über deinen Tod hinweg zukommen. Du würdest ihn sicher mögen."

"Wusstest du, dass ich sogar überlegt habe, mich umzubringen?" Ich wusste er konnte mir nicht antworten, weshalb ich direkt weitersprach. "Das war etwa ein halbes Jahr nach deinem Unfall. Ich war komplett am Boden. Ich dachte das wäre der einzige Ausweg. Aber Draken und die anderen konnten mich davon abhalten. Und ich wusste, dass du das sicher auch nicht gewollt hättest. Danach war ich seeeeeeehr lange in Therapie. Sehr lange. Eigentlich bin ich immer noch dort. Obwohl es mir schon viel besser geht, aber ich will trotzdem immer noch hin. Es tut einfach gut." "Die Therapie war meine Idee", hörte ich plötzlich hinter mir. Als ich zurück sah, erblickte ich Draken. "Oh, hey." "Hi." "Was machst du hier?", fragte ich ihn. "War zufällig in der Nähe und hab mir gedacht, ich schau mal vorbei. Und du?" Ich zuckte nur mit den Schultern und sah nach unten. "Komm her." Draken setzte sich neben mich und zog mich in seine Arme. Leise weinte ich weiter. "Warum tut es immernoch so weh? Es ist sechs Jahre her." "Das nennt man Liebe. Du liebst ihn. Deswegen tut es so weh."

Wir blieben noch etwas im Friedhof, als mir mein Freund schrieb. Ob ich schon fertig sei, oder er noch warten solle. Ich schrieb ihm, dass ich gleich komme. "Ich muss langsam wieder los. Es war schön, dich zu besuchen. Ich komme bald wieder, versprochen. Ich liebe dich." Ich küsste den Grabstein und stand auf. Ich verabschiedete mich noch von Draken, welcher noch etwas bleiben wollte. Langsam schlenderte ich zurück zum Eingang des Friedhofs.

Anime Oneshots [german]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt