Ran Haitani x Reader (Tokyo Revengers)

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Bonten Os, TW: Verlust, Trauer, Rache, Folter, Mord, Blut

Deine Sicht:

Schweigend sah ich aus dem riesigen Fenster, welches sich von der Decke bis zum Boden erstreckte, auf die Lichter Tokios hinab. Doch obwohl ich diese so intensiv anstarrte, beachtete ich sie kaum. Zu sehr war ich in meinen Gedanken gefangen.

Eine Person, welche mich von hinten umarmte, brachte mich wieder zurück in die Realität. Ohne zurückzuschauen wusste ich, dass es Ran war, mein Ehemann. Er schien meine Anspannung zu merken, weshalb er meine Haare zur Seite schob und leichte Küsse auf meinen Nacken setzte. Ein tiefer Atemzug glitt über meine Lippen und ich beruhigte mich ein wenig. Der ältere Haitani wusste immer was er tun musste, wenn es mir nicht gut ging.

"Noch immer nichts neues?" Stumm schüttelte ich den Kopf. "Wir haben seine Spur verloren. Wenn wir Pech haben, ist er schon über alle Berge." Trotz des Versuches von Ran, mich zu beruhigen konnte ich Tränen in meinen Augen spüren.

"Ich vermisse sie." Leise begann ich zu weinen. Ran nahm mich einfach in den Arm und streichte meinen Rücken auf und ab. "Ich auch. Jeden Tag." Wir standen noch einige Zeit so da, bis er mir schließlich in die Augen sah. "Wir werden dieses Arschloch finden, okay? Niemand legt sich einfach mit Bonten an. Schon gar nicht, wenn er unsere Tochter auf dem Gewissen hat. Wir spüren ihn auf und dann darfst du dich nach Herzenslust austoben, okay? Du darfst alles mit ihm machen, was du willst!" Während er das sagte, legte er seine Hände auf meine Wangen und wischte meine Tränen weg. Ich brachte wieder nur ein Nicken zustande.

Einen Monat später

Ran wollte Recht behalten. Wir haben diesen Mörder endlich finden können. Durch seine Unvorsichtigkeit erfuhren wir, wo er sich aufhielt und dass er Japan verlassen wollte. Natürlich kamen wir ihm zuvor und nun saß er an einem Stuhl gefesselt vor mir und wimmerte um sein Leben, während ich die Situation komplett auskostete und genoß.

Lächelnd beugte ich mich zu ihm hinunter, während er mich mit angsterfüllten Augen ansah. Immer noch grinsend ließ ich mich noch weiter herab, bis ich zu seinem Ohr kam. "Das eben war nur die Aufwärmrunde." Als ich dies flüsterte, weiteten sich seine Augen und sein Atem wurde hektischer.

"Hey...warum so nervös. Du brauchst keine Angst zu haben. Sie hatte mehr Angst, also scheiß dich nicht ein, Arschloch." Ein weiterer Schnitt in seinen Oberschenkel. Er schrie auf. Aber durch das Klebeband über seinen Mund, hörte es sich eher wie ein Winseln an. Sofort bekam er meine Faust in sein Gesicht. "Halt deine verfickte Fresse. Du bist selbst schuld. Wer hat mir meine Tochter genommen? WER?!" Wieder nur ein Schluchzen. Und wieder ein Schlag. "Antworte du scheiß Hurensohn!" Damit riss ich ihm das Klebeband vom Mund. "I-Ich." Es war nur leise, dennoch konnte ich es hören. "Genau. Und warum hast du es getan?" Mein Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt. Ängstlich wendete er seinen Blick zu Ran und Sanzu, welche bei der Tür des Raumes standen. Das gefiel mir nicht. Gewaltsam packte ich sein Kinn und zog ihn zurück zu mir. "Hier spielt die Musik. Also, warum hast du mir meine zehn jährige Tochter genommen?" "E-Es war der B-Befehl von meinem Boss", brachte er kleinlaut und unter Schmerzen herraus. Ich lachte auf. "Ein Befehl also? Ran?" Genannter wusste sofort, was ich von ihm wollte und gab mir ein Foto, welches Ran, mich und unsere Tochter Himari zu ihrem 10. Geburtstag zeigte. Ich hielt es dem Mann vor mir unter die Nase, welcher sofort zur Seite sah, als er erkannte, wer auf dem Foto war. Ich drehte sein Gesicht wieder so, dass er es ansehen musste. "Schau es dir an! Siehst du wer das ist? Es ist meine Tochter! Schau sie dir an! Wie glücklich sie ist. Dieses kleine Mädchen hast du gewaltsam aus ihrem Leben gerissen! Sie war zehn, als du sie ermordet hast! Merk dir ihren Namen! Ihr Name lautet Himari Haitani! Ich will, dass du dich während deines Todes an sie erinnerst! Du sollst dich erinnern, dass du ein kleines, wehrloses Mädchen auf deinem scheiß Gewissen hast!" "Ich wusste nicht, dass es eure Tochter war." "Was?" Ich konnte es nicht glauben. "Heißt das, du hast einfach so ein Kind umgebracht, ohne dich auch nur einmal gefragt zu haben, wer dieses Kind war oder wem es gehörte?!" Betroffen senkte sich sein Blick.

Kurz lachte ich wieder auf. "Wow." Ich atmete nochmal tief durch. "Ran, du kannst übernehmen. Aber bring ihn nicht um, das möchte ich machen. Ich brauch nur kurz ne Pause." Mein Mann nickte nur, während mich Sanzu mit hinaus begleitete.

Draußen angekommen ging ich aufs Dach und rauchte. Sanzu stellte sich neben mich. "Ich höre immer noch ihr Lachen. Ihr Kinderzimmer habe ich bis heute noch nicht betreten. Manchmal, wenn ich koche oder aufräume, bilde ich mir ein, ihre Stimme zu hören, wie sie mir fröhlich von ihrem Tag erzählt. Ich kann es immer noch nicht glauben. Es ist, als würde ein Stück von mir fehlen. Und, selbst wenn wir diesen Kerl umbringen, es ändert nichts an der Situation. Das wird sie nicht zurückbringen." Haru nahm mich in den Arm. "Nein, sie wird nicht wieder zurückkommen. Aber sie ist hier. Sie wird immer hier sein. Zwar nicht körperlich, aber sie ist da. Und so lange wir sie in Erinnerung behalten, wird sie auch nicht gehen." Ich nickte und drückte ihn fester an mich. Nach einiger Zeit, löste er sich von mir. "Gehts wieder?" Ein leichtes Lächeln kam auf meine Lippen und ich nickte. "Gut, dann wollen wir das Arschloch endlich umbringen?" Da kam wieder das Monster in mir herraus. Sanzu konnte die Lust in meinen Augen sehen und zog mich wieder hinunter vom Dach und in das Gebäude hinein.

"So, der Spaß kann weitergehen!" Fröhlich lief ich weiter in den Raum hinein, wo Ran schon auf mich wartete. Vor ihm der inzwischen sehr erschöpfte Mörder meiner Tochter.

Zeitsprung

"So, ich hab keine Verwendung mehr für dich. Außerdem sehe ich wie kaputt du bist und bevor du mir unabsichtlich wegstirbst, bring ich dich lieber gleich um. Es hat mir wirklich Spaß gemacht." Bevor er irgendetwas antworten konnte, schoss ich ihm mit meiner Pistole in den Kopf. Sofort sackte er in dem Sessel zusammen. Kurz sah ich noch auf ihn herab. Ich hörte langsame Schritte hinter mir, bis jemand von hinten seine Arme um mich legte. Ran küsste mich sanft auf die Wange und ging langsam hinunter zu meinem Nacken. Sanzu verließ das Zimmer und ließ uns alleine. "Jetzt kann sie in Frieden ruhen."

Langsam löste ich mich und ging zur Tür. "Wo willst du hin?" Ich sah kurz zurück und lächelte. "Seinen Boss holen."

Anime Oneshots [german]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt