Osamu Dazai x Reader (Bsd)

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Wunsch von __annyme__, ich hoffe er gefällt dir :>

Deine Sicht:

Eine mehrköpfige Gruppe von Musikern spielten die Töne eines Walzers, während sich viele Tanzpaare auf der großen Fläche bewegten. Ich stand in meinem schicken, überteuertem Abendkleid im Stock darüber auf einer Art Tribüne, wo ich einen guten Überblick auf die Menschenmenge hatte.

Die Augen stets auf mein Ziel gerichtet, welches sich am Rand der Tanzfläche befand und sich an den Stehtischen ausgelassen mit anderen Personen unterhielt. Das Mikrofon, welches ich wenige Stunden davor unbemerkt an seinem Anzug angebracht hatte, übertrug alles in den Stöpsel, den ich im rechten Ohr trug. Ein Schluck aus meinem Sektglas nehmend, lauschte ich dem Gespräch, welches sich um ihr hohes Vermögen drehte. Worüber sollte es bei solchen Menschen sonst gehen? Solch reiche Säcke haben keine anderen Themen, über die sie sich unterhalten konnten.

Da sich an der Situation nichts zu ändern schien, riskierte ich einen kurzen Blick durch den Raum. Der Ball war gut besucht, die Menschen amüsierten sich, die Stimmung war toll. Die Wände des großen Ballsaals waren mit Gold beschmückt und von der Decke schwebten gigantische Kronleuchter und erhellten die Räumlichkeit.

Mein Blick senkte sich auf die gegenüberliegende Tribüne. Plötzlich fingen meine Augen ein bekanntes Gesicht auf. Diese schokoladenfarbigen Iriden mit dem leicht belustigten Funkeln würde ich unter Tausenden wiedererkennen.

Um jedoch wirklich sicherzugehen, dass es sich um ihn handelte, ließ ich meinen Blick langsam über sein Gesicht bis hinunter zu seinem Körper wandern. Keine Zweifel. Er war es. Auch der Braunhaarige schien mich erkannt zu haben, da sich ein schelmisches und zugleich überraschtes Lächeln auf seine perfekt geformten Lippen legte.

Leicht nickte er mir zu und erhob sein Glas in meine Richtung als wollte er mit mir anstoßen, was ich ihm gleichtat, ebenfalls mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Gleichzeitig nahmen wir einen Schluck unserer Getränke ehe wir wieder die Augen des anderen suchten. Fragend deutete er nach unten auf die Fläche, auf der sich die Paare immer noch zum Takt bewegten. Wieder zu ihm schauend nickte ich, ehe ich kehrtmachte und mich zur großen Treppe begab, welche in den unteren Stock führte. Davor hatte ich noch kurz zu meinem Ziel gesehen und kontrolliert, ob alles beim Alten war. Außer, dass das Thema des Gesprächs inzwischen auf Weltpolitik gewechselt worden war, war nichts passiert, weshalb ich mich guten Gewissens dem jungen Mann zuwenden konnte.

Diesen konnte ich wieder genau gegenüber von mir, nur diesmal mit einer tanzenden Menge zwischen uns, ausmachen. In langsamen, eleganten Schritten kam er über die Tanzfläche auf mich zu, stets darauf achtend, den anderen Menschen nicht im Weg zu sein.

Schließlich kam er vor mir zum Stehen, verbeugte sich leicht und streckte seine Hand aus. Wieder mit einem Lächeln im Gesicht hielt ich ihm meine Hand entgegen, welche er behutsam in seine nahm und schließlich zu seinen Lippen führte. Auf meinem Handrücken setzte er einen sanften Kuss welcher ein kribbelndes Gefühl hinterließ, bevor er sie wieder losließ und sich schließlich aufrichtete.

"Lange nicht gesehen, Dazai", waren meine ersten Worte an diesem Abend.

...

Wenig später standen wir auf dem großen Parkettboden. Eng umschlungen und gekonnt im Takt des Tangos bewegend. Mit lasziven Bewegungen tanzten wir in der großen Menschenmenge. Von außen sah es so aus, als hätten wir das monatelang trainiert, doch dem war nicht so. Wir wussten einfach genau, wie wir uns zu bewegen hatten.

"Also, was machst du hier?" Fragte ich schließlich, während ich ihm in die Augen sah. Er schenkte mir daraufhin sein typisches Grinsen. "Ich schätze dasselbe wie du." Ein Auftrag also. Ich nickte.

"Und worum gehts bei dir?" Ertönte seine Stimme neben meinem Ohr, als er mich nach einer Drehung meinerseits mit dem Rücken zu seiner Brust zog. Einen Moment verharrten wir so, ehe wir die Figur auflösten und uns wieder gegenüber standen. Schmunzelnd führte ich meinen Zeigefinger zu meinem Lippen, als Geste, dass ich ihm nichts verraten werde. "Und bei dir?", stellte ich als Gegenfrage. Ebenfalls mit einem belustigtem Lächeln auf den Lippen imitierte er meine Handbewegung von eben.

Ich lernte Dazai vor etwa drei Jahren kennen, als seine Detektei mit meinem Auftragsgeber zusammenarbeitete. Ich wurde ihnen zugeteilt, weshalb ich einige Wochen mit dem chaotischen Haufen verbringen durfte.

In dieser Zeit verstand ich mich mit dem Braunhaarigen am besten, sehr zur Verwunderung seiner Kollegen, da ich anscheinend die erste Person war, die nicht komplett verstört von ihm war.

Im Gegenteil, wir teilten denselben Humor, hatten die gleichen Interessen und waren auf einer Wellenlänge. Wir hatten eigentlich vorgehabt, uns nie aus den Augen zu verlieren, jedoch hatten wir beide sehr viel zu tun, weshalb es schwer war den Kontakt zu halten.

"(V/N), Darling, wie ist es dir in der Zeit ergangen?" Ich musste leicht kichern bei dem Kosenamen. "Gut. Arbeit ist wie immer anstrengend, aber sonst geht es mir echt gut. Ich bin umgezogen, in eine größere Wohnung. Du wirst es nicht glauben, aber ich habe mir eine Hündin geholt. Einen Bernhardiner Welpen, du weißt ja, ich mochte große Hunde schon immer lieber als kleine. Ich habe sie Moro getauft, wie die Wolfsgöttin in Prinzessin Mononoke. Ich muss dir dann unbedingt Fotos zeigen, sie ist so niedlich. Und du? Was hat sich bei dir so getan? Und hast du deinen komischen Selbstmordplan inzwischen verworfen?"

"Danke der Nachfrage, ebenfalls gut. Und nein, habe ich nicht. Du willst es immer noch nicht mit mir machen, nehme ich an?" Durch seinen leicht beleidigten Ton, musste ich etwas lachen. "Nein, will ich nicht. Ich bin nicht so gestört wie du. Im Gegensatz zu dir, will ich nämlich noch viel erleben, bevor ich sterbe." Er kicherte aufgrund meiner Antwort.

(Für den Vibe :3)

Noch immer drehten wir uns zur Musik. Ich hatte die anderen Menschen komplett ausgeblendet und so hatte ich nicht bemerkt, dass sie für uns Platz gemacht hatten. Anscheinend gefiel ihnen unsere Bewegungen so sehr, dass sie uns lieber zusahen als selbst zu tanzen. Auch die Musik hatte sich inzwischen wieder geändert, doch das interessierte uns kein Stück, unsere Körper passten sich einfach von selbst an die neuen Töne an.

Wir unterhielten uns währenddessen über alles was uns in den Sinn kam. Tauschten uns über unsere letzten Jahre aus und schwelgten in Erinnerungen. In regelmäßigen Abständen blickte ich zu dem Mann, auf den ich es abgesehen hatte, der seelenruhig mit den anderen Personen an seinem Tisch sprach. Nur hatte er inzwischen mehr Alkohol intus als davor, was es mir später vereinfachen würde, ihn zu fassen.

Nach einiger Zeit stoppte die Musik schließlich und Dazai und ich kamen zum Stehen. Lächelnd verbeugten wir uns. "Wie lange bist du noch hier? Hast du morgen Zeit?", fragte ich ihn. "Ich bin noch drei Tage hier. Und ja morgen hab ich Zeit. Ich weiß nur nicht wann, kommt drauf an, wie lange ich heute brauche." Ich nickte verstehend. "Alles gut, keinen Stress. Meine Nummer hast du ja noch, oder? Schreib mir einfach wann du kannst." Mein Blick fiel auf den Bereich hinter dem Braunhaarigen. Dort konnte ich sehen, wie sich mein Ziel gerade entschuldigte und in Richtung der Toiletten lief. Der perfekte Zeitpunkt um zuzuschlagen.

"Ich muss los, es war schön, dich wieder zu sehen." Er verstand sofort was ich meinte und nahm zum Abschied nochmal meine Hand und setzte einen Kuss auf dessen Handrücken. "Ich melde mich bei dir." Dies waren seine letzten Wort an mich, ehe ich mich nochmal verbeugte, ihm einen Kuss auf die Wange gab und an ihm vorbei dem anderen Mann hinterher ging. Ein letztes Lächeln schenkte ich ihm noch, bevor ich mich endgültig meinem Auftrag widmete.

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