Hanji Zoe x Reader (Aot)

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Ich weiß, eigentlich verwendet Hanji die Pronomen (they/them), aber weil ich absolut keine Ahnung habe, wie man das im Deutschen verwendet, habe ich es jetzt mit (sie/ihr) geschrieben xD

Deine Sicht:

Keine Ahnung warum, aber Erwin hat uns, obwohl wir in dieser gefährlichen Situation waren, Urlaub gegeben. Er meinte wir sollen Energie tanken, bevor es zur Endschlacht kommt.

Und so kam es, dass meine und Hanjis Einheit sowie Levis Spezialeinheit an einem See für zwei Wochen Urlaub machten. Wir waren 18 Personen, weshalb wir in Zelten schliefen. Die Vorgesetzten schliefen in eigenen Zelten. Hanji und ich waren in einem Zelt, Levi schlief freiwillig alleine. Jeweils eine Einheit teilte sich ein Zelt.

Heute war der sechste Tag. Ich merkte deutlich, wie ich in den letzten Tagen immer entspannter wurde. Die Freude, dass ich mit Hanji wieder etwas Zweisamkeit genießen konnte, war riesig, denn in den letzten Monaten ist sehr viel passiert, sodass wir kaum noch Zeit miteinander hatten.

Es war schon tief in der Nacht, als ich beschloss im See schwimmen zu gehen. Ich zog mich komplett aus und ging langsam hinein. Es war nicht zu kalt, sondern sehr angenehm. Der Vollmond, welcher auf mich hinab schien, beruhigte mich. Was ich nicht bemerkte ist, dass Hanji mir gefolgt war. Durch zwei Arme, welche mich von hinten umarmten, wurde ich aus meinen Gedanken gezogen.

Ich zuckte vor Schreck zusammen, doch eine bekannte Stimme, entspannte mich mich wieder. "Kein Angst, ich bins." Glücklich legte ich meine Hände auf ihre und lehnte mich bei ihr an. "Hey." Stille kehrte ein, die aber keineswegs unangenehm war.

Ein weiteres Mal wurde ich durch ihre Stimme aus meinen Gedanken gezogen. "Sag mal, was sind das eigentlich für Narben an deinem Rücken? Ich hab sie schon so oft gesehen, du hast mir aber nie erzählt, woher sie kommen." "Du hast nie gefragt", antwortete ich ihr mit einem Schmunzeln. "Jetzt habe ich." Ich seufzte.

"Sie sind von meinen Eltern. Beziehungsweise von meinem Vater. Du weißt, ich komme aus einer ziemlich adeligen Familie, in der nur die typischen Stereotypen zugelassen werden. Wenn du nur etwas abweichst, bist du nicht gut genug. Ich habe ja relativ früh gemerkt, dass ich auf Frauen stehe, wusste aber, dass das in meiner Familie nicht akzeptiert wird. Als ich es schließlich doch meinen Eltern erzählt hatte, bekam ich erstmal eine Tracht Prügel von meinem Vater. Weil, wie kann ich es wagen, so eine Schande über die Familie zu bringen und nur Mann und Frau dürfen zusammen sein, alles andere ist eine Sünde und so. Anders gesagt, er hat versucht, "es" aus mir heraus zu prügeln. Ich war nicht mal wirklich verletzt oder traurig darüber. Ich wusste schon, dass ich für sie niemals gut genug sein konnte. Meine Schwester jedoch, welche sich früh den erst besten Mann gesucht und inzwischen zwei Kinder hatte, wurde akzeptiert. Das war aber schon immer so, sie war immer ihre Lieblingstochter. Als ich ihnen sagte, dass ich zum Militär gehen wollte, war für sie endgültig Schluss. Sie meinten, dass es nicht akzeptabel ist, dass ich mich auf so niedriges Niveau runterlasse. Zuerst gabs wieder Schläge und dann wurde ich mit den Worten, ich solle mich hier nie wieder blicken lassen, rausgeworfen. Naja, komplizierte Familie eben."

Nachdem ich geendet hatte, wurde ich noch fester an Hanji gedrückt. "Süße...ich weiß gar nicht was ich sagen soll...es tut mir so leid." "Muss es nicht...aber das mit "Schwiegereltern kennenlernen" wird wohl nichts." "Solche Menschen will ich auch nicht kennenlernen. Das ist keine Familie." "Es ist okay. Immerhin hab ich eine viel bessere Familie." "Huh?" Ich lachte und drehte mich nun endlich zu ihr um. "Na ihr. Ihr seid meine Familie. Und du am allermeisten." Damit verband ich unsere Lippen zu einem Kuss.

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"Ich muss auch zugeben, ich hatte lange ein großes Problem mit den Narben. Ich fand sie hässlich und abstoßend. Naja, finde ich immer noch, aber ja." Inzwischen waren wir wieder im Zelt, nachdem wir noch etwas im See schwimmen waren. Sofort setzte sie sich auf, als ich das gesagt hatte. "Dein Ernst?! Du bist wunderschön! Diese Narben erzählen deine Geschichte und zeigen, wie stark du bist! Sie haben aus dir das gemacht, was du heute bist, dafür darfst du dich nicht schämen! Komm mal her!" "Hanji-" "Komm her jetzt!" Zögernd setzte ich mich zu ihr. "Umdrehen!" Ich machte, was sie befahl. Sie zog mein T-Shirt nach oben, sodass sie meine Narben sehen konnte. "Schau, die hier-", sie fuhr mit ihrem Finger die Narbe, welche von meinem rechten Schulterblatt schräg hinunter zu meinem mittleren Rücken ging, nach, "schaut ein bisschen aus wie ein Blitz. Sie erinnert mich daran, wie schnell ich mich in dich verliebt habe. Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich sofort, dass du meine Frau wirst. Und die drei hier-", sie streichte über die drei, welche quer über meinen Rücken gingen, "sehen aus wie ein Sternenhimmel. Deine Sommersprossen bilden die Sterne und die Narben sind Sternschnuppen. Immer wenn ich sie sehe muss ich daran denken, wie wir, als wir uns kennengelernt hatten, bis tief in die Nacht auf dem Dach waren und über Gott und die Welt philosophierten. In dieser Nacht waren viele Sternschnuppen am Himmel, erinnerst du dich?" Ich nickte. Das war schon knapp 9 Jahre her. Ich kam frisch zum Aufklärungstrupp und habe mich mit Hanji direkt verstanden. Kurz danach kamen wir zusammen.

"Hanji- ich-" Mir fehlte die Sprache und Tränen rannen über mein Gesicht. Kurzerhand drehte ich mich um und schmiss mich in Hanjis Arme. Diese schien kurz überfordert, fing sich aber schnell wieder und umarmte mich zurück. "Danke!" Sie gab mir einen Kuss auf den Kopf. "Nicht dafür, Süße."

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