Tooru Oikawa x Reader (Haikyuu)

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TW: Tod
Ich entschuldige mich im Vorraus! Es tut mir überaus leid! qwp

Deine Sicht:

"Hallo Tooru."

Ich setzte mich auf den Sessel neben seinem Bett.

"Hey. Ähm...kennen wir uns?"

Ein trauriges Lächeln kam auf meine Lippen. Ich brachte nur ein Nicken zustande.

"Okay. Es tut mir leid, aber das geht nicht. Ich bin bereits vergeben. Und sie ist die schönste Frau auf der Welt. Sie hat so schöne Haare und ihre Augen sind...wie sahen ihre Augen schnell aus? Naja, aber sie ist wirklich wunderschön und ihr Name ist (V/N) (N/N), ein wirklich hübscher Name, finden Sie nicht auch?"

Eine Träne konnte ich nicht aufhalten, welche sich langsam ihren Weg über meine Wange bahnte.

"Tooru, ich bins. (V/N). Ich bin deine Frau."

Ich zeigte zuerst auf meinen Ringfinger, welcher von einem Ehering geziert wurde, dann auf seinen, wo ebenfalls einer zu finden war.

Als er das sah, weiteten sich seine Augen schlagartig.

"(V/N)? Hab ich dich etwa wieder nicht erkannt? Es tut mir so leid, ich- ich will das doch nicht. Warum passiert das?!"

Seine Stimme brach und Tränen rannen über sein Gesicht.

Ich nahm seine Hand und strich sanft darüber.

"Du bist nicht schuld Tooru. Alles ist gut."

"Du verstehst das nicht, ich vergesse dauernd Dinge, dann fallen sie mir wieder ein nur, damit ich sie dann etwas später wieder vergesse! Ich kann mich oft nur noch wage daran erinnern, dass ich überhaupt Alzheimer habe! Und ich will nicht dauernd alles vergessen müssen! Ich will nicht vergessen wer ich bin und schon gar nicht wer du bist!-"

Ich unterbrach seinen Redefluss, in dem ich mich auf sein Bett setzte und ihn umarmte. Es war nicht das erste Mal, dass er so ausrastete. Es passierte fast jedes Mal, wenn ich bei ihm war. Doch er konnte sich nicht daran erinnern.

Drei Jahre später

Inzwischen war Tooru schon so weit, dass er sich nicht mehr an mich erinnern konnte. Er hat nicht einfach nur vergessen, wie ich aussah oder wie ich hieß, es war so, als hätte es mich in seinem Leben gar nicht gegeben. Er konnte sich generell nicht an sein Leben vor der Klinik erinnern, in der er schon seit einigen Jahren lebte. Warum die Demenz bei Tooru schon so früh gekommen war und sich so rasant entwickelte, konnten die Ärzte nicht sagen. Deswegen kam er mit bereits 31 Jahren in das Krankenhaus. Ich durfte dort zwar nicht wohnen, aber ich besuchte ihn jeden Tag, wenn nichts dazwischen kam. Hin und wieder erlaubten sie mir auch bei ihm zu schlafen.

Ich blieb die ganze Zeit bei ihm. Auch jetzt, wo ich für ihn eine Fremde war. Natürlich verletzte es mich und es verging kein Tag, an dem ich mir wünschte er wäre wieder wie früher. Doch ich konnte ihn nicht alleine lassen. Neben mir besuchte ihn sonst nur Iwaizumi und ab und zu kamen auch alte Teamkameraden von Tooru. Sonst hatte er keinen. Außerdem haben wir uns bei unserer Hochzeit versprochen, für den Rest unseres Lebens zusammen zu bleiben.

Gerade zeigte ich ihm ein Fotobuch, welches ich ihm mal geschenkt hatte. Darin waren viele Fotos von uns beiden, aber auch welche von seinem Team, seiner Familie und Iwaizumi. Manchmal kamen ihm die Gesichter bekannt vor, konnte aber nie sagen, von wo er sie kannte.

Ich mochte es immer noch, bei ihm zu sein. Es war immer sehr angenehm und auch lustig. Der einzige Unterschied: Ich kannte ihn schon seit 25 Jahren, doch er lernte mich jeden Tag aufs neue kennen. Doch das machte weder ihm noch mir etwas aus.



Einige Jahre später starb Tooru mit dem Alter von 46 Jahren an einer Lungenentzündung. Sein Immunsystem war durch seine Demenz so geschwächt, dass es sich nicht wehren konnte. Die Beerdigung war sehr schön. Sie war nicht so wie andere Beerdigungen. Wir trugen zum Beispiel kein Schwarz, sondern etwas, was wir für ein nettes Sonntagsessen anziehen würden. Das hatte sich Tooru so gewünscht, als er damals diagnostiziert worden war. Es wurde auch keine traurige Musik gespielt, sondern nur Toorus Lieblingslieder. Geweint haben wir alle trotzdem. Aber auch gelacht. Es waren viele Menschen da. Sogar ehemalige Spieler von Karasuno, Dateko und Shiratorizawa waren dort.

Dann war ich mit meiner Rede an der Reihe.

"Hallo, mein Name ist (V/N) Oikawa. Ich war Toorus Frau." Ich machte eine kurze Pause.

"Toorus Krankheit wurde bei ihm schon sehr früh diagnostiziert und der Verlauf war viel rasanter als bei anderen Patienten. Das war ein ziemlicher Schock. Für uns beide. Anfangs war es noch nicht so schlimm. Er hatte nur manchmal Termine vergessen oder war etwas orientierungslos. Wir dachten, wenn es bei so einem Verlauf bleiben würde, würden wir einigermaßen gut damit zurechtkommen. Doch dann ging alles sehr schnell. Zu schnell. Wir hatten nicht damit gerechnet. Er wurde in die Klinik eingewiesen und ich konnte nicht mehr neben ihm ihm einschlafen. Ich habe ihn jeden Tag besucht, doch über Nacht durfte ich nur selten bleiben. Natürlich war ich verletzt. Es machte mich fertig, doch ich blieb stark. Ich musste es sein. Für uns beide. Ich konnte und wollte ihn nicht alleine lassen. Als ich jedoch eines Tages zu ihm ging, und er sich gar nicht mehr an mich erinnern konnte, brach eine Welt für mich zusammen. Die Person, welche ich mehr als mich selbst liebte, wusste plötzlich nicht mehr wer ich war."

Ich wischte mir die Tränen weg, was aber wenig brachte.

"Ich habe tatsächlich überlegt, ihn nicht mehr zu besuchen. Doch ich konnte nicht ohne ihn leben. Deshalb bin ich trotzdem zu ihm gegangen, obwohl ich für ihn nur mehr eine Fremde war. Aber genug mit den traurigen Sachen. Tooru? Ich hoffe, dir geht es da oben gut. Pass gut auf uns auf und warte schön auf mich, ja? Ich liebe dich. So sehr.

Schlaf gut, mein Engel."

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