Mikey x Reader (Tokyo Revengers)

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Bonten Os

Deine Sicht:

"Du hast es also tatsächlich hier rein geschafft", ertönte seine müde Stimme aus dem dunklen Raum, während ich mit gehobener Waffe vor ihm stand. Ihm mit kalten Blick in die Augen sah.

"Manjiro Sano, du bist verhaftet wegen Mordes. Gib die Hände hinter den Kopf, wo ich sie sehen kann und dreh dich um!" Meine Stimme war entschlossen.

"Und was wenn nicht?" Er ließ seine Hände in den Hosentaschen und starrte mich an. "Tu es!", forderte ich ihn auf, während meine Stimme anfing zu zittern. Langsam aber sicher verlor ich die Nerven. Anscheinend kam ich mit diesem Zusammentreffen doch nicht so klar, wie ich es gerne hätte. Er jedoch, kam mit schleifenden Schritten zu mir und lehnte sich mit seiner Stirn an den Ansatz der Pistole. Ich riss meine Augen auf.

"Erschieß mich doch einfach. Das würde die ganze Sache um einiges leichter machen." Ich schluckte. Seine Augen haben sich verändert. Sie sind leer und haben keinen einzigen Funken von damals mehr in ihnen.

"Na los! Schieß endlich!", forderte er mich ein weiteres Mal auf. "I-Ich...", meine Stimme brach ab. Ich konnte nicht verhindern, dass Tränen in meine Augen kamen. Ich konnte mich nicht bewegen. Mikey seufzte und entfernte sich von der Waffe. "Ich wusste, du schaffst es nicht. Du bist schwach (V/N)." Ich versuchte meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen, während ich den Boss Bontens immer noch mit großen Augen anstarrte.

"Was ist bloß aus dir geworden?!" Ich fand schließlich meine Sprache wieder. "Was ist aus dem Mikey von früher geworden?" Er drehte sich zum Fenster und sah hinaus. "Den Mikey von früher gibt es nicht mehr."

Langsam senkte ich meine Waffe. "Warum tust du das alles?" Er starrte weiterhin auf die strahlenden Lichter Tokyos. "Weißt du noch, als wir in der Nacht immer mit unseren Bikes durch die Stadt gefahren sind? Mit all unseren Freunden? In dieser Zeit ging es mir so gut wie noch nie. Jedoch-", er drehte sich zu mir, "-hat alles Gute mal ein Ende. Kannst du dich noch an den Tag am Meer erinnern?"

Sofort blickte ich zu Boden. Natürlich erinnerte ich mich. "Du hast mir an dem Tag ein Versprechen gegeben. Dass du immer an meiner Seite bleiben wirst. Aber du hast es nicht gehalten. Also sag mir, (V/N), warum hast du dich mir abgewandt? Warum hast du mir die kalte Schulter gezeigt und bist gegangen? Du wusstest, wie es mir geht. Du wusstest, was mit mir passieren kann. Also warum hast du mich im Stich gelassen?!"

"Warum ich dich im Stich gelassen habe?! Ich bin gegangen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe!" Ich versuchte mich zu beruhigen. "Mit Bajis Tod hat es angefangen. Ich hab alles versucht, ich bin dir zur Seite gestanden, aber ich hatte selbst keine Zeit zu trauern. Du hast mich in dieser Zeit kaum beachtet. Wenn wir uns getroffen haben, ging es nur um dich und wie du mit seinem Tod umgehst. Aber nicht einmal hast du gefragt, wie es mir damit geht oder ob alles okay ist. Ich meine, Baji war wie ein großer Bruder für mich! Ihr wart alle wie meine Familie! Glaubst du es hat mir Spaß gemacht euch zu verlassen? Glaubst du mir hat es nicht das Herz gebrochen, als ich euch den Rücken zugekehrt habe? Aber ich musste einmal an mich denken." Ich atmete kurz durch.

"Mikey, wir waren über zwei Jahre zusammen. Und doch hatte ich immer das Gefühl, dass die Gang wichtiger für dich war. Weißt du wie sich das anfühlt? Scheiße. Ich konnte einfach nicht mehr."

Nach meinem Vortrag herrschte Stille. Wir starrten uns gegenseitig an. Mir rannen immer noch Tränen über die Wangen.

"Liebst du mich noch?", fragte der Weißhaarige. Er schien meinen ganzen Monolog zu ignorieren. "Was?"

"Tritt uns bei (V/N). Mit dir wäre alles besser und du wärst wieder bei mir. Das ist doch was du willst. Ich fehle dir, sonst hättest du vorhin geschossen." Ich riss meine Augen auf. Er erwartete ernsthaft, dass ich ihnen beitreten würde?

Langsam schüttelte ich den Kopf. "Du denkst, ich würde euch beitreten? Bei all dem, was ihr tut? Es tut mir leid Mikey, aber sowas könnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren."

"Du magst nicht was wir tun? Wie bist du dann hier reingekommen?" Ich lächelte etwas überlegen. "Ich bin zwar bei der Polizei, aber ich habe es hierher geschafft, ohne auch nur einen Menschen umzubringen." Ich wurde wieder ernst.

"Es tut mir leid Mikey, aber ich kann nicht ohne dich hierraus kommen. Also entweder kommst du von selbst mit, oder ich rufe die Verstärkung, welche ich bis jetzt zurückhalten konnte." Er starrte mich weiter an. "Woher willst du wissen, dass sie noch leben? Vielleicht habe ich diese "Verstärkung" schon lange ausschalten lassen. Vielleicht bin ich derjenige, der seine Leute davon abhalten muss, dir eine Kugel durch den Kopf zu bohren."

Ich erstarrte. Das konnte nicht sein. Er bluffte nur. Er konnte nur bluffen. "Na los. Kontaktiere sie. Es wird niemand antworten." Langsam und zögerlich glitt meine Hand zu meinem Ohr. "Hallo? Kann mich irgendjemand hören?" Keine Antwort.

Im selben Moment hörte ich zwei Personen auf uns zukommen und drehte mich um. Dort sah ich die Haitani Brüder. Sie sahen zwischen Mikey und mir hin und her, bis sie ihrem Boss ein kurzes Kopfnicken gaben. Er verstand und nickte ebenfalls.

"Siehst du? Sie sind alle tod. Also ich gebe dir jetzt noch eine Chance. Du kannst uns beitreten. Bei uns hast du es gut. Wenn nicht, beende ich hier dein Leben."

Ich versuchte standhaft zu bleiben. "Selbst wenn ich dich noch lieben würde, ich würde diese Liebe nicht zurückbekommen. Das war früher doch genau dasselbe. Du verbrachtest deine Zeit bei der Gang und für mich war nur noch zweitrangig Zeit. Und jetzt soll ich auch noch kriminelle Sachen machen? Nein, danke. Dann erschieß mich lieber. Ich habe eh nichts mehr zu verlieren."

Kurz war bei Mikey Verwunderung in den Augen zu sehen, aber so schnell sie da war, war sie auch wieder weg und sein leerer Blick kam zurück.

"Das ist wirklich schade. Ich mag dich nach wie vor. Aber ich kann dich hier nicht einfach rausgehen lassen. Aber wie ich sehe siehst du uns nicht so wie ich es gerne hätte. Noch irgendwelche letzten Worte?" Beim letzten Satz nahm er meine Pistole und richtete sie auf mich.

Ich lächelte. "Lebe wohl, Mikey. Ich habe dich wirklich geliebt."

Erzähler Sicht:

Ein Schuss. Danach war Stille. Kurz darauf hörte man die Schnappatmung der jungen Polizistin. Der Weißhaarige hatte ihr nicht in den Kopf sondern in den Bauch geschossen. Bevor (V/N) auf den Boden aufkommen konnte, fing Mikey sie auf. Sachte ließ er sich mit ihr nieder, ihr Kopf auf seinem Schoß gebettet.

Sie brachte kein Wort herraus, jedoch konnte sie in ihren letzten Atemzügen ein ehrliches Lächeln von ihrem ehemaligen Freund sehen. Danach schloss sie ihre Augen.

Mikey seufzte leicht bevor er aufstand. Die beiden Brüder sahen ihn verwirrt an. "Du-" setzte Ran an, wurde jedoch von seinem Boss unterbrochen. "Sorgt dafür, dass sie bei ihrer Familie begraben wird." Mit diesen Worten verließ Mikey das Zimmer, während ihn die beiden verwundert nachsahen.

Anime Oneshots [german]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt