Kapitel 52

82 4 0
                                    

Vic P.o.v

Laut Rezept brauchte der Trank eine komplette Woche, um fertig gestellt zu werden und seine Wirkung zu entfalten. Am nächsten Tag, nach meiner Entdeckung im Mädchenklo, sammelte ich die Zutaten zusammen. Praktisch war, dass ich an dem Tag Zaubertränke hatte und ich die Zutaten mitgehen ließ, die ich nur hier holen konnte. Später in Kräuterkunde blieb ich noch in der Nähe der Gewächshäuser und holte mir dort noch heimlich weitere Zutaten. Manche waren gar nicht so leicht zu holen. Fast hätte mich eine der großen Fleischfressenden Pflanzen erwischt, aber ich hatte mich noch schnell wegrollen können.

Nun war bereits Abend und es war gerade Abendessens Zeit, doch ich saß in Myrtes Toilette und stellte meinen Topf auf. Ich nahm mir das Rezept und legte die Zutaten neben mir bereit. Myrte saß auf der Toilette und sah mir gespannt dabei zu. Ich ließ zuerst Wasser in den Topf und fügte nach und nach die Zutaten, wie sie im Rezept beschrieben waren in den Topf. Ein paar Zutaten musste ich aber erst die nächsten Tage verteilt hinzufügen. Die Zeit zog vorüber und ich rührte, wartete und schmiss ab und zu eine Zutat in den Trank.

Mittlerweile war die Sperrstunde erreicht und ich saß immer noch in der Toilette, während mir mein Zauberstab Licht spendete. „Gut jetzt muss der Trank erstmal köcheln. So 12 Stunden, dann muss ich den Einhornstaub hinzufügen. Das heißt nach der 2. Stunde komm ich wieder. Myrte, wenn sich die Farbe anders als beschrieben nicht ins Lila verfärbt, dann kommst du mich holen, okay?" Ich sah sie an. Sie nickte. „Okay dann gute Nacht und drück mir die Daumen, dass ich nicht erwischt werde." Ich stand auf und nahm mir meine Tasche. Leise trat ich auf den Flur. Es war totenstill. Ich zog mir meinen Umhang enger um meinen Körper. Es war recht kühl und es zog eine Briese durch den Gang. Ich schlich mich durch die Gänge und huschte die Treppen runter. Da stand plötzlich vor der Treppe zu den Kerkern eine Katze. Mit ihren Augen sah sie mich ganz komisch an. Ich starrte sie zurück an. Sie bewegte sich nicht und ich huschte schnell an ihr vorbei. Ich wurde immer schneller, da mir diese Katze, obwohl ich Katzen echt gern mochte, echt Angst machte.

Endlich erreichte ich den Gemeinschaftsraum und trat schnell ein. Dort sprangen 2 Personen vom Sofa auf, als sie mich sahen. Es waren Cait und Scorp. „Wo warst du?" fauchte Cait mich an und da schreckte plötzlich Al vom Sofa hoch. „Was ist passiert?" fragte er verschlafen. „Vic ist wieder da!" Cait ließ den Blick nicht von mir ab. „Ich war nur in der Bibliothek und hab die Uhr aus dem Auge verloren." Log ich. „Die Bibliothek hat zu der Zeit schon längst zu." Scorp sah mich misstrauisch an. „Ihr habt mich ja nicht aussprechen lassen, danach war ich bei James." „Seltsam, weil der dich auch gesucht hat." Cait zog eine Augenbraue hoch. „Und dann hat er mich gefunden, in der Bibliothek." Scorp und Cait sahen sich an. „Wie hieß die Person, mit der ich auf einem Date war, bevor ich mit Al zusammen gekommen bin?" fragte Scorp dann. „Wartet mal denkt ihr etwa ich bin gerade Tom Riddle?" „Ja." Sagten sie gleichzeitig. „Na wenn das so ist, der Typ hieß Harper und Jason hat gefragt, ob es ein Junge oder Mädchen ist, und so ist die ganze Sache aufgeflogen." Scorp und Cait nickten sich an. Ein bisschen schnippisch verschränkte ich die Arme. „Und ich geh jetzt schlafen, bevor mir jetzt noch meine Nase aberkannt wird. Gute Nacht." Ich schulterte meine Tasche und verließ den Gemeinschaftsraum und betrat meinen Schlafsaal. Die Nacht über tat ich kein Auge zu, obwohl es langsam echt anstrengend wurde und ich mehrmals meine Okklumentik Technik anwendete.

Die nächsten Tage verbrachte ich damit, im Unterricht weg zu dösen und mich selbst dafür zu bestrafen. Zudem rannte ich zwischen meinen Stunden immer wieder zu Myrte und sah nach meinem Trank. Meine Freunde sahen mich nicht mehr so häufig, und stellten immer seltsame Fragen, wenn ich abends den Gemeinschaftsraum betrat. Ich dachte mir jeden Abend etwas anderes aus, weil sie langsam skeptischer wurden. James war da nicht besser. Ich log ihn damit an, dass ich bei meinen Freunden war. Die Woche zog vorbei und meine Ausreden wurden immer kreativer, meine Freunde folgten mir auf Schritt und Tritt. Doch ich schaffte es immer sie irgendwie abzuschütteln. Ich müsste diese Scharade nur noch bis morgen aufrechterhalten, danach wäre der Trank fertig und ich könnte erst einmal entspannen, da es genug wäre um länger durch zu kommen. Also saß ich nun nach dem Unterricht vor dem Topf. „Der letzte Schritt wäre 2 Tropfen Blut, dann sollte der Trank sich durchsichtig färben und es wäre geschafft." Vorsichtig packte ich das Messer aus, welches ich in der Küche gestohlen bzw. ausgeliehen hatte. Ich atmete ganz tief ein und aus, bevor ich die Messerspitze an meine Fingerkuppe ansetzte und drückte. Sofort quoll Blut aus der Wunder und ein leichtes Brennen erfüllte meine Fingerspitze. Schnell hielt ich meinen Finger über den Trank und ließ 2 Tropfen reinfallen. Dann zog ich meinen Arm zurück und wickelte meinen Finger in ein Pflaster. Ich schielte in den Topf und tatsächlich. Eine durchsichtige, schimmernde Flüssigkeit befand sich in dem Topf. Zufrieden grinste ich. Ich hatte mir extra Flaschen mitgenommen. Ich füllte sie ab und am Ende hatte ich 4 Flaschen abgefüllt. Wenn ich eine Flasche pro Woche verbrauchen würde. Müsste ich in 3 Wochen wieder neu brauen. Das würde ich schaffen.

„Und probierst du es aus?" Myrte sah mich mit großen Augen an. „Jap." Ich roch an der Flasche, die einen süßlichen Duft hatte. „In dem Rezept steht das Blut personalisiert den Trank, was auch immer das heißt." Ich legte die Flasche an meine Lippen und nahm einen Schluck. Die Konsistenz war seltsam und angenehm zugleich. Es schmeckte unglaublich gut. Es erinnerte mich an die Zitronenkekse, die mein Dad zu Weihnachten immer gemacht hatte. Ich fuhr mit meiner Zunge über meine Lippen. Ich spürte, wie die Lieder meiner Augen, die sonst wie Säcke an meinen Augen gewirkt hatten, leicht wurden und das Bedürfnis zu Schlafen verflog so schnell, wie der Schnatz sobald der freigelassen wurde.

Helloo, ein neues Kapitel für euch :) Ich hoffe es gefällt euch und es tut mir sehr leid, dass es erst so spät kommt.

-eure Paula


Die Erbin||HP Next GenerationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt