Am nächsten Morgen saß Vegeta mit lang gezogenem Gesicht in der Küche und rührte in seinem Kaffee herum. Er war die ganze Nacht umhergeflogen und hatte kein Auge zugetan, da sowohl Gokus, als auch Goppas Worte ununterbrochen durch seine Gedanken geschwirrt waren...erst als die Sonne wieder am Aufgehen war, war er zur Capsule Corp. zurückgekehrt...
Der alte Mann hatte doch tatsächlich recht behalten...Vegeta hatte tatsächlich Angst.
Angst, die Kontrolle zu verlieren...
Angst, Goku die drei Worte zu sagen...
Angst, dass alles nun auch bei ihm aus dem Ruder laufen würde...
Angst, Bulma endgültig zu verlieren...
Und auch Angst, dass er dabei war, Goku für immer zu verlieren, wenn er nicht langsam einen Schritt auf ihn zumachte...
Dann war da noch die Tatsache, dass Goku der Annahme war, dass er ohnehin seine Familie nicht verlassen würde...
Und was sollte das überhaupt bedeuteten, dass er ‚es nicht auszusprechen brauchte', weil Kakarott es schon wusste...?
Was hatte er damit gemeint? Dass er wusste, dass er nicht mit Goku gespielt hatte? Oder doch, dass er wusste, dass er ihn liebte...? Vegeta war sich nach den unzähligen Gedanken, die er sich die ganze Nacht über gemacht hatte, nicht mehr sicher, was das bedeuten sollte...Plötzlich wurde der stolze Prinz aus seinen Gedanken gerissen, als jemand die Tür zur Küche öffnete.
„Oh...morgen, Vegeta..." Goku hatte gerade mit einem genauso müden Ausdruck in den Augen den Raum betreten. Er hatte nur eine Hose an. Vegeta blickte von seiner Tasse auf und fixierte sie sogleich wieder. Er war rot auf seinen Wangen geworden als er den halbnackten Saiyajin erblickt hatte. Es war so unglaublich seltsam, dass Kakarott in seinem Zuhause herumspazierte...Vegetas Artgenosse schnappte sich einen Becher, schenkte sich einen Kaffee ein, öffnete den Kühlschrank und sah angespannt hinein. Mittlerweile wohnte er doch schon einige Wochen hier in der Capsule Corp., aber den stolzen Prinzen jetzt dort anzutreffen, war irgendwie seltsam...
„Du scheinst dich hier ja schon ziemlich zuhause zu fühlen...", stellte Vegeta trocken fest.
Schnell schloss Goku die Kühlschranktür wieder und drehte sich zu ihm um. „Ähm...naja...bin ja schon ne Weile hier..."
Vorsichtig sah Vegeta wieder von seiner Tasse auf. Angestrengt versuchte er dem anderen Saiyajin lediglich ins Gesicht zu blicken und sich nicht in seinem halbnackten Anblick zu verlieren.
„...und was treibst du hier so...den ganzen Tag?", fragte er leicht nervös.
„Ähm...ich...hab eigentlich...die meiste Zeit in deinem Trainingsraum verbracht...", gestand Goku kleinlaut.
„Dann wirst du dir wohl ab heute eine neue Beschäftigung suchen müssen...", erwiderte der Prinz der Saiyajins nur.
„Dachte ich mir schon...ich hatte ohnehin etwas anderes vor..."Schnell senkte Vegeta seinen Blick wieder zu seiner Tasse, an der er sich krampfhaft festhielt.
„...und was...?"
„Naja...also...ich will mit Trunks und Goten trainieren..."
Überrascht sah der stolze Prinz wieder auf.
„...willst du mitmachen?", fragte ihn Goku mit einem unsicheren Lächeln im Gesicht.
Vegeta schien ernsthaft zu überlegen, sagte aber dann: „Nein, danke. Ich brauch ne Pause von den beiden..."
„Wieso das?", wollte Goku wissen.
„Weil ich die letzten Wochen schon permanent mit ihnen trainiert habe."
Die Augen des jüngeren Saiyajins weiteten sich. „Wi...wirklich?"
„Du klingst überrascht."
„Naja...hatte irgendwie nicht erwartet, dass du...mit den beiden trainieren würdest..."
„...und wieso?"
„Einfach so..."
„...was dachtest du denn, was wir bei Goppa machen würden...? Däumchen-Drehen?"
„Nein. Hätt's mir schon denken können..." Mit diesen Worten kehrte Goku dem stolzen Prinzen den Rücken und ging lediglich mit seiner Tasse in der Hand wieder aus der Küche. Der Appetit war ihm vergangen...Vegeta starrte noch eine ganze Weile zur Tür, aus der der jüngere Saiyajin verschwunden war. Schließlich seufzte er.
Wie sollte das nur weitergehen...? Und warum war Goku wieder so schnell verschwunden...? Wollte er ihm etwa aus dem Weg gehen...? Aber wieso hatte er dann überhaupt gefragt, ob er mit ihnen trainieren wollte...? Es war zum Verrückt-werden...
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Feel the Love you can't live without [R 18+]
Fanfiction„Ich bereue keine Sekunde, die ich an deiner Seite oder als dein Gegner verbracht habe, denn all diese Erlebnisse haben uns dahin geführt, wo wir heute stehen. Einander gegenüber und ... vollkommen süchtig nacheinander." Diese Geschichte handelt von...