Es war ein Tag wie jeder andere in diesem Sommer. Es war heiß, Bienen summten und flogen durch die Gegend, das Wasser rauschte seinen Flusslauf entlang und fiel an dessen Ende in die Tiefe. Genau vor diesem Wasserfall schwebte Piccolo im Schneidersitz mit verschränkten Armen. Seine Augen waren geschlossen, sein weißer Mantel wehte im sanften Wind. Wenn er gewusst hätte, wie der heutige Tag enden würde, wäre er in Gottes Palast geblieben, hätte sich in seinem Bett einfach umgedreht und ihn verschlafen. Doch er war wie jeden Morgen aufgestanden und hierher geflogen, um zu meditieren. Er bekam kaum mit, dass sich dunkle Wolken am Horizont zusammenbrauten, um etwas zu verkünden, vor dem er all die Jahre die Augen verschlossen gehalten hatte. Vor dem er sich all die Jahre gefürchtet hatte...
____________________________Etwa zur gleichen Zeit stand Vegeta auf der Spitze des Berges in den die Burg gebaut worden war, an seiner Seite Shanks. Die Haare des Halb-Saiyajins hatten beinahe wieder ihre ursprüngliche Länge erreicht und hätte er nicht ein einfaches, dunkelblaues Shirt und eine orangene, weite Trainingshose getragen, wie es nun einmal die Farben der Schule der Saiyajins waren, und Vegeta nicht die Kleidung eines Gottes der Zerstörung, hätte man sie wohl kaum voneinander unterscheiden können. Sie blickten über die Stadt hinweg, die sich am Fuße des Berges befand, hin zum strahlend blauen Horizont. Wie so oft in den vergangenen Monaten hatte sich Vegeta dem Training seines jüngsten Sohnes gewidmet, während sich Goku unten in der Burg ihren anderen Nachkommen widmete. Keiner von ihnen hatte je in Frage gestellt, dass Vegeta die meiste Zeit mit Shanks verbrachte, im Gegenteil. Es war beinahe das, was sie erwartet hatten. Was sie sich schon immer für Vegetas Jüngsten gewünscht hatten...
„Erinnerungen sind das, was uns zu dem macht, was wir sind.", begann Vegeta verheißungsvoll. „Und die schönsten und stärksten davon geben uns die Kraft aus der wir unsere Stärke schöpfen." Shanks betrachtete seinen Vater, der anmutig und erhaben mit verschränkten Armen dastand und sich die Stadt, die Bra erschaffen hatte, besah. „Emotionen waren schon immer die Auslöser, die uns Saiyajins zu unseren Höchstleistungen angetrieben haben, aber der Ultra Instinct ist nun mal etwas völlig anderes. Er ist die Abwesenheit von genau diesen Dingen. Unser ureigenster Instinkt. Die Trennung von Geist und Körper, damit unsere Gedanken unsere Sinne und Bewegungen nicht mehr daran hindern zu agieren." Sich von der weiten Ebene abwendend, die zu seiner Zeit noch so völlig leer und ursprünglich gewesen war, blickte er seinem Sohn nun direkt an. „Doch unser Körper erinnert sich sehr wohl all das, was unser Geist erlebt hat. Er weiß bei welcher Emotion er wie zu reagieren hat. Du hast in deinem bisherigen Leben durch all das Erlebte deinem Körper bereits alles beigebracht, was er wissen muss. An je mehr positiver Erinnerungen er sich jedoch festklammern kann, umso mehr Energie und Kraft hat er aus der er schöpfen kann. Deswegen ist es wichtig, sich dieser bewusst zu sein. Sie zu verinnerlichen...sie immer bei sich zu tragen." Nun war es Shanks, der seinen Blick gen Horizont richtete. Er sog jedes Wort, jedes Detail, das sein Vater ihm gerade zu vermitteln versuchte, tief in sich ein. Lauschte mit gespitzten Ohren als ob es nichts Wichtigeres in diesem Moment gab. „...sowohl bei mir als auch bei Kakarott gab es dann ein Schlüsselerlebnis, das uns die endgültige Trennung von Seele und Körper ermöglicht hat. Der uns in das Stadium des Nichtdenkens geleitet hat. Jedenfalls ist das..." Vegeta tat es seinem Sohn gleich und wandte sich dem wolkenlosen Himmel zu. Eine leichte Brise umhüllte sie als er die nächsten Worte an Shanks richtete. „Das ist...alles, was ich dir noch beibringen kann, Shanks. Dass du den Götterstatus nicht von dir aus erreichen kannst, liegt schließlich daran, dass du nur zur Hälfte ein Saiyajin bist, deswegen ist der Ultra Instinct die mächtigste Form, die du noch erreichen könntest, wenn du nur genug an dir arbeitest. Sammle deine schönsten und prägendsten Erinnerungen zusammen. Schließe sie in dein Herz ein und dann...versuche die Ruhe und Gelassenheit in dir zu finden, das Licht, das dich leiten wird." Er legte seine Hand auf die Schulter seines Sohnes und lächelte dem Horizont entgegen. „Das ist die letzte Lektion, die ich dir mitgeben kann..."
„...denkst du denn, dass ich das schaffen kann?"
„Es...es war das Schwierigste, das ich je zu meistern hatte. Aber du bist mein Sohn. Wenn es jemand schaffen kann, dann du."
Überrascht blinzelnd blickte Shanks auf das Profil seines Vaters. „...was ist mit Trunks?"
„Spielt das eine Rolle? Ich habe dich auserwählt, dir dieses Geheimnis mit auf den Weg zu geben und irgendwann...wirst du es deinem Sohn weitergeben. Und er vielleicht irgendwann dem seinen..."
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Feel the Love you can't live without [R 18+]
Fanfic„Ich bereue keine Sekunde, die ich an deiner Seite oder als dein Gegner verbracht habe, denn all diese Erlebnisse haben uns dahin geführt, wo wir heute stehen. Einander gegenüber und ... vollkommen süchtig nacheinander." Diese Geschichte handelt von...