Die Ewigkeit. Eine Vorstellung, von der man gar nicht imstande ist sie sich auszumalen. Doch wenn man sie durchlebt, erkennt man, dass alles an Bedeutung verliert. Selbst die Zeit, die verstreicht, ist völlig belanglos. Eine Sekunde konnte genauso lange wie ein ganzes Leben dauern. Wenn außer einem selbst und einer Handvoll anderer in einem Universum alles sterblich war, war der Beginn, sei es von einem Planeten oder gar eines ganzen Sonnensystems, gleichbedeutend mit seinem Ende. Waren Vegeta und Goku zu Beginn ihrer Unendlichkeit noch wie ein tosender Orkan gewesen, der ewig zu stürmen schien, so war nun alles still um sie geworden. Als wären sie inmitten ihrer Ewigkeit im dunklen Meer der Zeit versunken.
Zeit. Ein Konstrukt, das im Auge des Betrachters liegt. Relativ und über alle Maße ein subjektives Empfinden. Mal verging sie, verflog sie, mal kroch sie nur schleichend dahin. Meistens rannen die winzigen Sandkörner viel zu schnell in der großen Sanduhr des Lebens gen Boden, wenn Vegeta wach war. Doch wenn er in seinen unaufhaltsamen Götterschlaf fiel, verging diese verfluchte Zeit kein bisschen. Als ob jedes einzelne Sandkorn in Zeitlupe durch die kleine Öffnung rieselte. In solchen Momenten hatte Goku nicht nur einmal das Gefühl den Verstand zu verlieren. Er hatte in der Unendlichkeit bereits so viel mehr Zeit alleine als mit seinem Leben verbracht.
So unaufhaltsam wie die Zeit war, so unaufhaltsam ereilte auch der Tod ihre Liebsten auf der Erde...bis keiner mehr übrig war. Bis Goku und Vegeta alleine waren und es keinen mehr gab, den zu behüten und beschützen ihr größtes Anliegen gewesen war.
Da waren sie also, inmitten ihrer Ewigkeit, gemeinsam mit dem 7. Universum, dessen Gleichgewicht zu wahren die einzige Aufgabe war, die sie noch zu erfüllen hatten. Die ihnen noch geblieben war.
Die wenigen Auserwählten, die wie sie das Los der Unendlichkeit gezogen hatten, darunter der Kaioshin, die Kaios der vier Quadranten des 7. Universums und die beiden Zenos mitsamt ihrer Heerschar an Engel, waren ihre einzigen Wegbegleiter. Doch auch die Zeit, die Goku mit ihnen verbrachte, wenn Vegeta seinen unabwendbaren Schlafphasen folgte, änderten nichts daran, dass sich der Wächter des Gottes der Zerstörung veränderte. So unaufhaltsam änderte, wie die Zeit unbeirrt weiter verstrich.
Viele Jahrhunderte lang hatte es Vegeta nicht gemerkt, versprühte Goku doch das pure Glück, wenn er wach war. Und das war er auch gewesen. Ihre gemeinsame Zeit war durchtränkt gewesen von Leidenschaft, Abwechslung, Reisen durch ihr eigenes Universum und auch durch andere, von Training, Turnieren, gar von Kräftemessen zwischen den Göttern der Zerstörung. Es waren aufregende Zeiten gewesen. Pures Glück, pures Leben, pure ungebrochene Liebe.
Doch nach tausenden von Jahren waren die Veränderungen in Gokus Wesen unverkennbar da. Sein Lächeln war nach und nach zu einer Maske geworden, er war stiller, in sich gekehrter. Seine Mimik kälter, sein Blick ernster. Seine fröhliche Art nur noch ein seltener Anblick. Seine Augen strahlten Einsamkeit aus. Lethargie. Sehnsucht nach den Dingen, die ihn einst ausgemacht hatten...
Das Einzige, das ihn aufrecht hielt, waren die Tage an Vegetas Seite, ihr gemeinsames Training und natürlich die bedingungslose Liebe, die er für den Gott der Zerstörung empfand. Mehr schien es in dem ewigen Strom der Zeit nicht mehr zu geben. Nicht für Goku.
Dennoch schritt die Zeit unaufhaltsam weiter. Weitere Jahrtausende vergingen. Eines nach dem anderen. Bis der Gott der Zerstörung und sein Engel eine Ewigkeit hinter sich gebracht hatten, deren nächste bereits auf sie wartete. Sie hatten mitangesehen wie ihre eigenen Blutlinien ausstarben. Hatten Götter der Zerstörung in anderen Universen kommen und gehen gesehen. Hatten sogar miterlebt wie Freezer eines Tages aufgab. Er hatte sein Leben und die Hölle hinter sich gelassen. Hatte tatsächlich seine Taten bereut, sodass seine Seele endlich gereinigt und wiedergeboren werden konnte. Auch wenn es Vegeta und Goku nicht weiter gekümmert hatte, so hatte es doch einen fahlen Beigeschmack hinterlassen. Einen flüchtigen Gedanken in Vegeta ausgelöst, der ihn jedoch immer wieder heimsuchte. Der Gedanke nach, ja, nach dem Ende.
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Feel the Love you can't live without [R 18+]
Fanfiction„Ich bereue keine Sekunde, die ich an deiner Seite oder als dein Gegner verbracht habe, denn all diese Erlebnisse haben uns dahin geführt, wo wir heute stehen. Einander gegenüber und ... vollkommen süchtig nacheinander." Diese Geschichte handelt von...