Es war ein Tag wie jeder andere in dieser ewigen Unendlichkeit.
Vegeta hatte gerade etwas halbwegs Ertragbares verspeist. Etwas, dass sie von einer Reise aus einer weit entfernten Galaxy mitgenommen hatten, in der sie sich einen Planeten näher angesehen hatten. Aber auch der hatte letzten Endes keine Bedrohung dargestellt und so waren sie wieder zurückgekehrt. Natürlich kam dieses Essen bei Weitem nicht an das auf der Erde heran, aber es war zumindest eine kleine Abwechslung für den Gott der Zerstörung. Goku hingegen hatte nichts davon angerührt, wie so oft in den letzten Jahrtausenden. Vegeta hatte schon lange nicht mehr nachgefragt, ob er etwas zu sich nehmen wollte. Mit einem Seufzen lehnte er sich auf ihrer Veranda in seinem Stuhl zurück, während sein Wächter auf den Tisch gelehnt, sein Kinn auf seine Handrücken gestützt, stumm dasaß und die Sonne betrachtete, die langsam am Horizont verschwand.
Vegeta beobachtete ihn lange. Vielleicht tat er das schon den ganzen Tag, wer konnte das schon so genau sagen, immerhin bewegte sich Goku kaum. Wenn sich sein Brustkorb nicht heben und senken würde, hätte man glauben können, er sei lediglich eine Statue seiner selbst. Bei diesem sich einfach nicht ändern wollenden Anblick zog sich Vegetas Herz zusammen. Hatten sie sich denn nichts mehr zu sagen?
Früher hatten sie so viele intensive Gespräche geführt. Hatten so oft über das Gleichgewicht des Universums philosophiert, über die Auslöschung von Planeten diskutiert, über ihre eigene Existenz nachgedacht oder Pläne geschmiedet wie sie über ihre Grenzen hinauswachsen konnten, ohne gegen eine der kosmischen Regeln zu verstoßen. Goku war dabei immer voller Enthusiasmus gewesen. Hatte ihn mit seiner Euphorie und Willensstärke mit sich gerissen. Das Leuchten in seinen Augen hatte Vegetas Herz höherschlagen lassen, hatte ihm das Gefühl gegeben zu leben. Doch jetzt? Jetzt war Kakarotts Anblick kaum noch zu ertragen. Während sein Engel ununterbrochen einfach ins Leere starrte, drifteten Vegetas Gedanken in ebenso weite Ferne...Nicht zum ersten Mal schoss ihm das Bild von Gohan und Piccolo durch den Kopf. Meistens passierte das, wenn Goku genau so drauf war, wie in diesem Augenblick. Wenn er wie versteinert und völlig teilnahmslos war. Und das war er viel zu oft in letzter Zeit.
Wie friedlich Piccolo doch ausgesehen hatte in den Armen Gohans. Wie zufrieden auch Kakarotts Sohn gewirkt hatte in der Stunde seines Todes. Denn ja, Gohan hatte gelebt, geliebt und war dort von ihnen gegangen, wo er sich am Wohlsten gefühlt hatte. Da war nichts, das er bereut hatte. Selbst Piccolo, so traurig er auch gewirkt hatte, hatte Gohan über diese Stufe mit einem Lächeln hinweg begleitet, in dem Wissen, dass Gohan im Jenseits auf ihn warten würde. Der Tod war nicht das Ende...war nicht ihr Ende gewesen, wie auch immer es danach weitergegangen war. Ja, der Tod konnte wahrlich eine Erlösung sein. Sogar Freezer hatte das irgendwann eingesehen. Eine Erkenntnis, die, hätte Vegeta sie damals vor Abermillionen Jahren gehabt, mit Sicherheit so einiges geändert hätte...Der Gott der Zerstörung griff nach der Hand seines Wächters, führte sie an seinen Mund und hauchte seinem Leben einen sanften Kuss auf dessen Handrücken. Endlich bewegte sich Goku. Sein Kopf drehte sich seinem Gott entgegen und die Leere verschwand langsam aus seinen Augen. Das Lächeln, welches Vegetas Lippen umspielte, ließ Goku automatisch seine Mundwinkel heben. Während sie sich einfach nur stumm in die Augen sahen, spielte sich ein Szenario in Vegetas Gedanken ab, welches ihm immer öfter in den Sinn kam.
Er stellte sich vor, wie es sein würde Goku in einen Kuss zu ziehen, seine Hände währenddessen um seinen Hals zu legen und...zuzudrücken. Erst leicht, dann immer fester. Er würde den kräftigen Herzschlag an Kakarotts Halsschlagader spüren, der sich beschleunigen würde. In seiner Vorstellung wehrte sich Goku nicht einmal gegen den langsam schwindenden Sauerstoff in seinem Körper...
Vegeta schloss seine Augen und sah Gokus Gesicht genau vor sich, mit seinen Händen an seinem Hals. Und sein Leben...lächelte. Lächelte in den Kuss hinein und wirkte...zufrieden. Gar erleichtert. Als wäre der Tod das Einzige, das Letzte worauf er...noch hoffen konnte.
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Feel the Love you can't live without [R 18+]
Fanfiction„Ich bereue keine Sekunde, die ich an deiner Seite oder als dein Gegner verbracht habe, denn all diese Erlebnisse haben uns dahin geführt, wo wir heute stehen. Einander gegenüber und ... vollkommen süchtig nacheinander." Diese Geschichte handelt von...