Unerwiderte Liebe | Kapitel 8.

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Unerwiderte Liebe | Kapitel 8.

Cheong-san

Er stürmte geradezu durch die Schulflure und brüllte ihren Namen. Fast schon verzweifelt schaute er sich überall um und hechelte die Treppen rauf und runter. Wo konnte sie nur sein?

Natürlich tat es ihm schon irgendwie leid Lydia da einfach in der Krankenstation stehen lassen zu haben, aber es ging schließlich um On-jo! Sein Kopf schnellte zur Seite, als er Stimmen aus dem Untergeschoss hörte. Mit schnellen Schritten lief er zu den Treppen und ihm fiel ein Stein vom Herzen, als er On-jo erblickte. Auf den Treppen stand sie mit offenem Haar und sie war nicht alleine. Su-hyeok war auch da und hörte verdutzt dem zu, was sie ihm erzählte.

»Hey On-jo!«, rief Cheong-san und sprintete die Treppe hinunter.

»Ich habe gehört, du bist verletzt. Zeig mal her! Ist es schlimm?« wollte er von ihr wissen und packte ihr Handgelenk, um es genauer zu betrachten.

»Tut es denn sehr weh?«

»Finger weg!«, erwiderte sie schnippisch und riss sich von ihm los. Genervt seufzte sie auf und stapfte energisch davon. Warum musste sie immer so eine Zicke sein? Hatte er sie bedrängt? Sichtlich enttäuscht schaute er ihr hinterher. Wieso wurde seine Fürsorge um sie nur so wenig wertgeschätzt?

»Mir kannst du es ja sagen. War sie wieder unvorsichtig?« Fragte Cheong-san noch immer etwas enttäuscht über ihre Reaktion.

»Nein, war sie nicht. Hyeon-ju hatte einen schlimmen Anfall. Sie hat versucht, uns zu beißen.« Erwiderte Su-hyeok und versuchte, ihn etwas zu beruhigen.

»Frage.« Begann Su-hyeok etwas unschlüssig.

»On-jo ist doch deine Freundin? Oder nicht?« wollte er schließlich von Cheong-san wissen und schaute ihn erwartungsvoll an. Am liebsten wollte Cheong-san genervt aufseufzen oder wenigstens mit den Augen rollen. Wie oft er schon diese Frage gestellt bekommen hat, wusste er nicht genau.

»Klar doch.« Erwiderte Cheong-san etwas nachdenklich, und Su-hyeok nickte verständnisvoll.

»Hey ja, wir sind Freunde, aber nicht solche Freunde. Echt, wenn die Welt jetzt unterginge und nur sie, ich und ein Zombie würden übrig bleiben, ist doch klar, dass ich dann den Zombie date.« fügte Cheong-san belustigt hinzu und auch Su-hyeok musste schmunzeln.

»Warum fragst?« Wollte Cheong-san nun von ihm wissen. Er musterte ihn einen kurzen Moment und stellte fest, dass Su-hyeok heimlich etwas in seiner Tasche verschwinden ließ.

»Nur so. Los gehen wir.« Erwiderte Su-hyeok kurz und knapp. Er legte einen Arm um Cheong-san und zog ihn dicht an sich, als beide die Treppe wieder hoch.

»Ich habe voll Hunger. Was stand auf dem Kantinenplan?« fragte Cheong-san auf dem Weg zum Klassenraum. Sein Magen rebellierte schon seit einer Weile und er konnte das Mittagessen nicht mehr abwarten.

»Endlich mal wieder Tonkatsu«, erwiderte Su-hyeok mit einem frechen Grinsen und auf Cheong-san bildete sich ein zufriedenes Lächeln.

Der restliche Unterricht verging recht schnell und der Großteil der Schüler war auf dem Weg zur Schulkantine.

»Ich hab solchen Hunger!«, jammerte Gyeong-su und schaufelte sich sein Essen gierig in den Mund.

»Hättest du nicht so herumgetrödelt, hätten wir schon längst essen können!«, erwiderte Dae-su daraufhin und richtete sich etwas schnippisch an Gyeong-su.

»Hat einer von euch Lydia gesehen?«, fragte Su-hyeok und schaute sich suchend nach ihr um. Cheong-san rollte genervt mit den Augen, doch auch er schaute sich nun um.

All Of Us Are Dead | Nur dieses eine Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt