13. Matteo Strivale Freundin

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Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg in die Uni. Ich kaufte mir ein Schokobrötchen beim Bäcker und lief an die Bushaltestelle. Der Bus zur Uni kam. Ich starrte ihn an. Der Bus fuhr weg. Ich stand immer noch dort und knabberte gedankenverloren an meinem Schokobrötchen. Zehn Minuten später kam der zweite Bus in Richtung Uni. Wieder ließ ich ihn wegfahren. Die Worte des Mannes gestern ließen mir einfach keine Ruhe. Ich zückte mein Handy, googelte Matteo Strivale und scrollte durch die Ergebnisse. Matteo schien ein bekannter Unternehmer zu sein. Zumindest war er so bekannt, dass regionale Zeitungen über ihn berichteten. Ich schaute mir den Standort der Strivale GmbH auf Google Maps an. Sie war mitten im Bankenviertel, nicht weit von mir. 

Dann ließ mich ein Google Vorschlag innehalten. Matteo Strivale Freundin stand da und bevor ich mich davon abhalten konnte, hatte ich darauf gedrückt. Ich staunte nicht schlecht, als ich mich selbst auf den Bildern erkannte, wie ich meine Arme um Matteo gelegt hatte, oder wie er seinen Arm um mich gelegt hatte. Google Bilder war voll mit diesen Schnappschüssen aus dem Club. Perplex ließ ich meine Augen über die Artikel wandern, in denen die Vermutung geäußert wurde, die unbekannte Frau, sprich ich, sei seine Freundin. Ich lächelte ungläubig. Die Klatschpresse war doch lächerlich. Ich war keine Freundin. Erst recht nicht Matteos. Das war ja wohl glasklar. Aber ein bisschen witzig fand ich es schon. Wie er wohl reagieren würde, wenn er über Google herausfand, dass ich seine Freundin war?

Ich steckte mein Handy weg und machte mich auf den Weg in die Innenstadt. Mit klopfendem Herzen betrat ich den verspiegelten Wolkenkratzer, in dem sich die Strivale GmbH befand. In der kühlen Lobby herrschte reges Treiben. Ich lief zu einem Tresen in der Mitte und räusperte mich. Der Portier sah mich erwartungsvoll an.

„Ich möchte zu Matteo Strivale.", erklärte ich. Als ich bemerkte, dass ich immer noch mein Schokobrötchen in der Hand hielt, ließ ich es schnell in der Tüte verschwinden.

„Und was genau wollen sie von Herr Strivale?", fragte der Portier misstrauisch.

„Ich... habe Geschäftliches mit ihm zu besprechen.", meinte ich mit möglichst wichtiger Miene.

Er musterte mich vom unordentlichen Zopf in meinen Haaren über meinen weiten Hoodie bis zu den Vans an meinen Füßen.

„Eine Sekunde bitte.", sagte er und hob ein Telefon hoch.

„Guten Tag Leia... Eine junge Frau. Will zum Chef. Alles klar.", er legte auf und blickte zu mir, „43. Stockwerk.", erklärte er.

„Danke.", murmelte ich.

Der Aufzug entließ mich in einen hellen Flur, der zu einer Flügeltür hinführte. Aufgeregt lief ich darauf zu. Ein Räuspern ließ mich innehalten. Ich drehte mich zum Räuspern und entdeckte einen Schreibtisch. Eine junge Frau in einem roten Kostüm saß dahinter und beobachtete mich genau, während ich näherkam. In graziöser Haltung faltete sie ihre Hände vor sich und sah mich unverwandt an.

„Und sie sind?", fragte sie.

„Grete. Ich möchte zu Herr Strivale. A- aus geschäftlichen Gründen.", erklärte ich etwas steif.

Sie zog eine Augenbraue hoch.

„M-hm.", machte sie, „Leider stehen sie nicht in seinem Kalender, Frau..."

„Bachel.", brachte ich hervor.

„...Frau Bachel.", führte sie aus.

Sie blickte auf ihren Laptop.

„Ich kann ihnen aber einen Termin übermorgen anbieten.", bot sie an.

„Es ist wichtig. Wirklich. Ich muss ihn jetzt sprechen.", bettelte ich und kam mir mehr als bescheuert vor.

Mafia 101 - MatteoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt