16. Plantschen

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Am nächsten Morgen erwachte ich im großen Boxspringbett im Gästezimmer. Ich schnupperte, um den Geruch der fremden Wohnung aufzunehmen. Es roch angenehm nach Vanille mit einer guten Portion Matteo und...Bratgeruch. Ich rollte aus dem Bett und tapste zur Tür. Ich trug ein T-Shirt und eine kurze Schlafhose, die mir gerade so über den Po reichte.

Ich stieg die Treppe hinab und folgte dem Bratgeruch in die offene Küche. Matteo stand mit zerzausten Locken und in Jogginghose und T-Shirt am Herd.

Als er mich hörte, drehte er sich um.

„Hey.", begrüßte er mich. Seine Augen streiften wie intuitiv über meine nackten Beine.

„Ich habe Rührei gemacht.", erklärte er dann.

Ich lächelte.

„Das ist ja mal ein Service.", lobte ich.

„Möchte Madame vielleicht noch etwas O-Saft zu ihrem Ei?", fragte er und zog dabei seine Augenbrauen übertrieben hoch, als sei er ein feiner Butler.

Ich lachte.

Wir hockten uns auf die Barhocker an der Kücheninsel und frühstückten. Zum Rührei gab es Brötchen und besagten O-Saft. Ich war ganz hin und weg. Das letzte Mal, dass mir jemand Frühstück gemacht hatte war... schon verdammt lange her. Ich strahlte ihn an und wir aßen eine Weile schweigend.

„Ich muss gleich noch ein Telefonat führen, den Rest des Samstags habe ich aber frei.", erzählte Matteo, „Es ist recht warm heute, also vielleicht hast du Lust, mit mir schwimmen zu gehen."

Ich sah ihn verwundert an. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er etwas mit mir unternehmen wollte.

„Aber was, wenn die Narcos uns sieht?", fragte ich vorsichtig.

„Die sollte sich im besten Fall nicht auf meinen bewachten Privatgrundstücken herumtreiben.", erklärte er.

„Privatgrundstück? Ich dachte, du willst schwimmen gehen.", warf ich verwirrt ein.

„Ich besitze ein Landhaus in dessen Garten sich ein Pool befindet. Wenn ich von Schwimmengehen rede, meine ich das und nicht das Pipi von ungefähr 500 Leuten im Freibad.", erklärte er.

„Hm.", machte ich. Dann begann ich hin und her zu überlegen. Schwimmengehen war bei den Temperaturen an sich eine gute Sache und ich war mehr als neugierig auf Matteos Landhaus. Aber es bedeutete, dass Matteo mich im Bikini sehen würde. Und ich hatte nun einmal nicht gerade die perfekte Bikinifigur.

Erwartungsvoll hob er die Augenbrauen.

„Also?", hakte er nach.

„Ja, klar, warum nicht.", entschied ich mich dann doch dafür. Das Leben war doch irgendwie zu kurz, um sich zu verstecken, oder?

˚₊✩‧₊

Matteos Landhaus war gar nicht so protzig, wie ich erwartet hatte. Eher geschmackvoll und verwunschen. Es war eine verwinkelte Villa aus warmem Sandstein. Ein kleiner Brunnen plätscherte in der Einfahrt und Platanen spendeten Schatten im Garten. Blühender Lavendel verbreitete seinen Duft und ließ einen sofort relaxed werden. Ich folgte Matteo in das schattige Innere des Hauses. Es war mit schweren Eichenmöbeln ausgestattet, die in den großen Räumen mit den hohen Decken kein bisschen drückend wirkten. Er zeigte mir ein Badezimmer und ich schlüpfte in meinen Bikini. Als ich in das Wohnzimmer trat, kam er gerade durch die Tür von der Eingangshalle – in Badehose. Er sah wie erwartet echt gut aus. Er war von Natur aus ein breiter Typ, aber ich war mir sicher, dass er auch trainierte. Ich riss meine Augen von ihm los. Er trat näher, während er seinen Blick langsam über meinen Körper wandern ließ. Unbehaglich zog ich mein Handtuch dichter um mich.

Mafia 101 - MatteoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt